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Unique: zu Naturwissenschaften und Geschlecht; darin auch zu Naturwissenschaften und Geschlecht in der Nazi-Diktatur und den weiteren Karrieren der Nazis nach 1945

Die Ausgabe 3/2012 der Zeitschrift "unique" bietet hervorragende und gut lesbare Beiträge, um sich mit Naturwissenschaften und Geschlecht auseinanderzusetzen.

Insbesondere empfohlen seien die Beiträge "Naturwissenschaften im Nationalsozialismus" (von Veronika Duma und Hanna Lichtenberger) und "Von Motten, Schmetterlingen und Genetik" (von Elena Barta). Im letzteren wird dem Auslöschen der Vertreter pluraler Geschlechtertheorien nachgegangen - sie mussten emigrieren oder wurden ermordet. Als Beispiel wird Richard Goldschmidt angeführt, der emigrieren musste und keine so guten Publikationsbedingungen mehr vorfand. Auf ihn folgte Fritz Lenz, der rassistische Theorien verfolgte und der auch die Nazi-Geschlechtervorstellungen klaren Rollentrennung zwischen Frauen und Männern teilte. Fritz Lenz konnte auch nach 1945 weiterwirken - an der Universität Göttingen. Zu Fritz Lenz arbeitete ausführlich Helga Satzinger - ein Beitrag findet sich hier.

Diese Kontinuitäten gilt es noch genau zu untersuchen. So setzten sich die Karrieren von Nazi-Größen der Forschung, die offen antisemitisch waren und sich klar zur NSDAP bekannten, nach 1945 nahtlos fort. Adolf Butenandt wurde beispielsweise Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Fritz Lenz erhielt eine Professur in Göttingen... Dieses geistige Fortwirken von Nazi-Ideologie ist bisher nur für wenige Fälle untersucht - die Arbeiten von Helga Satzinger sind hier erste wichtige Beiträge!

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