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Hört auf die queeren Kinder! Rezension von „Queer Kids. 15 Porträts“

rezensiert von Heinz-Jürgen Voß

„Queer Kids“ ist möglicherweise das Buch, das bislang fehlte: Hierin berichten 15 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene über ihr Erleben. Es sind queere Kinder und Jugendliche – trans*, schwul, lesbisch, bisexuell, geschlechtlich non-binär.

Kurz vor einem Seminar am Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie in Zürich hatte ich das Buch „Queer Kids“ das erste Mal in der Hand. In den Gruppenarbeitsphasen in Zürich ergaben sich Gelegenheiten, darin zu stöbern. Allein mit ihren Geschichten überzeugen die Kinder und Jugendlichen. Im Grunde ist das Ergebnis: Erwachsene, nehmt euch weniger ernst – hört auf die Kinder und Jugendlichen. Sie sind viel weiter als wir!

Da ist Lia, die den Band eröffnet. Lia ist zehn Jahre alt – und schreibt besonnen und empowernd aus ihrer Biografie: „Als ich viereinhalb Jahre alt war, haben wir einen Kuchen gebacken und sind damit in den Kindergarten gegangen. Wir haben dann halt gesagt, dass ich jetzt Lia bin. Für die Kinder war das kein Ding, für sie war ich die ganze Zeit schon ein Mädchen. Weil ich vorher schon immer gesagt hatte, dass ich ein Mädchen bin und Lia heißen will.“ (S. 19f.) Lia ist ein trans* Mädchen. Sie geht ihren Weg – gegen Widerstände. Die Unterstützung der Eltern ist wichtig, musste aber auch erst einmal kommen. Und aus den Erläuterungen von Lia wird deutlich, welche Verantwortung Lehrer*innen haben: „Ich habe dreimal eine neue Lehrerin bekommen: in der ersten, dritten und fünften Klasse. Jedes Mal haben meine Eltern vorher mit der Lehrerin geredet und ihr gesagt, dass ich ein trans Mädchen bin. Dieses Jahr war ich bei dem Gespräch dabei. Nervös war ich nicht, denn die Lehrerinnen haben es alle super akzeptiert. Wenn jemand fies zu mir war, waren sie immer auf meiner Seite. Fragen haben sie schon gestellt, aber nie dumme Fragen. Sie fragten zum Beispiel, wie sie mir helfen könnten, wenn ich gemobbt würde und es mir deswegen schlecht geht.“ (S. 20)

Lia ist taff, wie die anderen Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in diesem Band. Und der Auftakt mit Lia macht exemplarisch deutlich, was sich gesellschaftlich bewegt hat. Wir sind heute an einem anderen Punkt als in den 1970er Jahren (wunderbar dargestellt in: https://www.queer.de/detail.php?article_id=53535), gleichwohl wissen Lehrkräfte noch immer zu wenig, obwohl die Schule DIE wichtige Bildungsinstanz ist (https://sebile.de/ergebnisse/). Lia und andere Kinder und Jugendliche erstreiten sich heute ihren Raum in der Schule. Sie sind sichtbar, erfahren Unterstützung – aber auch Gegenwehr. Die Abwehr kann verletzend sein und viel auslösen; sie findet schließlich in einer sehr sensiblen Lebensphase statt. -->weiter zur vollständigen Rezension bei Queer.de.

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