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Gern möchte ich euch und Sie auf das Buch "Geschlecht als Gabe und Aufgabe: Intersexualität aus theologischer Perspektive" von Conrad Krannich hinweisen. Es ist soeben im Psychosozial-Verlag erschienen. Das Buch eröffnet die theologischen Sichtweisen zu Intergeschlechtlichkeit.

*Geschlecht als Gabe und Aufgabe: Intersexualität aus theologischer Perspektive*
von Conrad Krannich
Buchreihe: Angewandte Sexualwissenschaft
Verlag: Psychosozial-Verlag
2016, 80 Seiten, 16,90 Euro
ISBN-13: 978-3-8379-2544-9
Weitere Informationen und Klappentext: http://www.psychosozial-verlag.de/catalog/product_info.php/products_id/2544
Für ein Rezensionsexemplar wenden Sie sich bitte an: melanie.fehr@psychosozial-verlag.de .

Klappentext:
Das geschlechtliche Selbsterleben als wesentliches Merkmal menschlicher Identität läuft oftmals der Vorstellung einer bipolaren Geschlechterordnung zuwider. Intersexualität steht quer zu dieser sozialen Geschlechterkonstruktion, die nicht nur in der christlich-theologischen Anthropologie oft als unhinterfragte Leitdifferenz vertreten wird.

Ausgehend von medizinisch-biologischen sowie sozialen Aspekten von Intersex wirft Conrad Krannich grundlegende Fragen für die theologische Anthropologie und Ethik auf. Mithilfe klassisch-theologischer Denkfiguren legt er den Konstruktionscharakter der geschaffenen Wirklichkeit offen und ermöglicht so ein Verständnis für die Ambivalenz und Mehrdeutigkeit sexueller Identität. Damit ist auch der Weg zu einem angstfreien Umgang mit den Vieldeutigkeiten menschlicher Existenz eröffnet.

Weitere Bände der Buchreihe: http://www.psychosozial-verlag.de/catalog/index.php/cPath/2000_2130

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Mehr Sprechen forderten Mediziner_innen schon länger, wenn es darum geht, dass intergeschlechtliche Kinder einem eindeutigen Geschlecht - weiblich oder männlich - zugewiesen werden sollen. Es sollte mehr mit den Eltern gesprochen werden, es sollten stärker Selbstorganisationen einbezogen werden und es sollte das medizinische Personal geschult sein, damit ein intergeschlechtliches Kind den Eltern nicht stets vorauseilend als Problemfall vorgestellt wird, sondern sie ein positives Signal erhalten im Sinne: "Hurra, ihr Kind ist Intergeschlechtlich!"

Seit einigen Monaten wird auch an einer neuen Leitlinie gearbeitet, die als Richtschnur für den medizinischen Umgang mit Intergeschlechtlichkeit dienen soll. Nun scheint eine Positionierung der Urologen auf den Weg gebracht, die zumindest etwas Änderung erwarten lässt. Als problematisch erscheint auf jeden Fall, dass Intergeschlechtlichkeit / Intersexualität weiterhin als 'medizinisches Problem' betrachtet wird - allerdings wird mehr gesellschaftliche Toleranz angeregt. Insofern bleibt abzuwarten und ist entscheidend, was die Selbstorganisationen zur Änderung der Leitlinien sagen. Das wird wahrscheinlich in den kommenden Wochen und Monaten auf den Homepages von Zwischengeschlecht.org, der Internationalen Vereinigung intergeschlechtlicher Menschen und von Intersexuelle Menschen e.V. nachzulesen sein.

Zur am heutigen 1. November in Kraft tretenden Änderung des Personenstandgesetzes (Ergänzung §22: “Kann das Kind weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden, so ist der Personenstandsfall ohne eine solche Angabe in das Geburtenregister einzutragen.”) zeigt sich eine weitgehend reflektierte mediale Berichterstattung in vielen Zeitschriften und auch in Rundfunkbeiträgen.

Allerdings wird nur punktuell auf die Kritiken der Selbstorganisationen intergeschlechtlicher Menschen eingegangen (hier eine Übersicht zu den Stellungnahmen) - einige der aktuellen Zeitschriften stellen die Neuregelung gar im Sinne einer fakultativen Wahlmöglichkeit dar und nicht als "Muss-Bestimmung" (Vgl. die Übersicht bei Zwischengeschlecht). "Muss-Bestimmung" bedeutet auch, dass das Kind - ohne Geschlechtseintrag - quasi gegenüber jeder Kinderbetreuungseinrichtung und Schule zwangsgeoutet wird, anstatt dass das Kind bzw. die Eltern entscheiden können, wer von der Intergeschlechtlichkeit (Intersexualität) des Kindes erfahren soll.

Erfreulich ist, dass gerade Vertreter_innen von Selbstorganisationen viel zu Wort kommen und dass nur gelegentlich durch das "Danebensetzen" von einer Position aus der Medizin die Expertise der Selbstorganisationen angezweifelt wird. Deutlich sind nun aber selbst Positionen von Mitgliedern des Ethikrates. So heißt es in der FAZ unter Bezugnahme auf Michael Wunder: "Früher waren Operationen an Neugeborenen mit doppeltem Geschlecht die Regel. In den meisten Fällen wurden sie zu Mädchen umoperiert – mit teilweise gravierenden gesundheitlichen und psychischen Folgen für die Betroffenen. Interessenvertretungen intersexueller Menschen geißeln solche Eingriffe daher als „genitale Verstümmelungen“. Bei einigen Medizinern hat in den vergangenen Jahren ein Umdenken eingesetzt. „Es gibt jedoch keine repräsentative Studie, die belegt, dass es tatsächlich weniger Operationen als früher gibt“, sagt Wunder. Daher sei auch hier eine gesetzliche Regelung notwendig." (FAZ-Beitrag) Eine gesetzliche Regelung - ein Verbot der geschlechtszuweisenden Eingriffe bei intergeschlechtlichen Minderjährigen -, wie sie die Selbstorganisationen seit nunmehr zwei Jahrzehnten fordern, ist entsprechend notwendig. Die Homepages der Selbstorganisationen: Intersexuelle Menschen e.V., Internationale Vereinigung intergeschlechtlicher Menschen, Zwischengeschlecht.

Sensation, Faszination, Klassifikation, Auslöschung - waren und sind die Umgangsweisen in den 'modernen' Gesellschaften mit Intergeschlechtlichkeit, insbesondere mit Beteiligung moderner Biologie und Medizin. Weil dieser Umgang mit Menschen seit den Kämpfen intergeschlechtlicher Menschen massiv und breit öffentlich in der Kritik ist, müssen Sensationsmeldungen besonders analysiert und als problematisch aufgedeckt werden. Zwischengeschlecht liefert hier einen Beitrag - Ausgangspunkt sind die fast schon ekstatischen Berichte von Medizinern und der populären Presse über ein "Intersex-Reh".

"Weiblich, Männlich, Lücke – Das neue Gesetz schadet vor allem Intersexen [...] Plötzlich war ganz schön was los! Deutsche und internationale Medien berichteten Mitte August über das Personenstandsrechts-Änderungsgesetz als eine Geschlechterrevolution. Ab November gilt es: künftig wird in der Geburtsurkunde neben „männlich“ und „weiblich“ auch „ “ (nichts) eingetragen werden. Die Regelung wurde für Intersex-Kinder geschaffen. Was nach Befreiung klingt, alarmierte Menschenrechtsgruppen wie Intersexuelle Menschen e.V., IVIM-OII oder Zwischengeschlecht.org."

Weiterlesen bei der Mädchenmannschaft.

Umschlag_fliessend.inddClara Morgen
Mein intersexuelles Kind: weiblich männlich fließend
transit-Verlag, Berlin
128 Seiten, Hardcover, 14,80 €
ISBN 978-3-88747-292-4

Klappentext:
Ein Kind wird geboren, aber es passt partout nicht in das Schema Hellblau-Rosa oder Junge-Mädchen. Was aufgrund genetischer Konditionen als seltene, aber trotzdem »natürliche« Variante gelten muss, entwickelt sich für das Kind und seine Eltern zu einer schwierigen Kette von Problemen und Entscheidungen, meistens begleitet von Ängsten, Unwissenheit, Vorurteilen und Fehlinformationen. Clara Morgen schreibt über ihr Leben mit ihrem Kind, das zunächst Franz, dann aber nach ärztlichem Gutachten Franzi genannt wird, über Ärztinnen und Ärzte und deren Diagnosen, über die Fragen der Offenheit gegenüber dem Kind und dem Freundes- oder Bekanntenkreis, über die fatalen Probleme und Folgen von Operationen, über Selbstzweifel und schlechtes Gewissen. Aber auch über das Glück, dieses Kind besonders zu lieben und in einer Umgebung aufwachsen zu sehen, die das »Anderssein« akzeptiert und so dem Kind das notwendige Selbstbewusstsein und die Würde gibt, die jedes Kind zum Aufwachsen und Erwachsenwerden braucht.
Eine sehr persönliche Erzählung, ergänzt durch Interviews mit anderen Eltern, Ärztinnen und Ärzten, intersexuellen Menschen und Interessengruppen.

Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit:
http://www.transit-verlag.de/index.php/druckfrisch/287-morgen-mein-intersexuelles-kind.html

Buchvorstellung:
am 27. August um 17:00 bei TrIQ e.V., Glogauer Straße 19, 10999 Berlin
Infos: http://www.transinterqueer.org/aktuell/buchvorstellung-mein-intersexuelles-kind/

geschlechterreflektierte_arbeit_mit_jungen_webDissens e.V. (Hg.):
Geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen an der Schule.
Texte zu Pädagogik und Fortbildung rund um Jungen, Geschlecht und Bildung

In einer gelungenen Zusammenstellung von Beiträgen aus der emanzipatorischen Bildungsarbeit wird nun auch Intergeschlechtlichkeit gut thematisiert.

Um die binäre Geschlechterordnung und ihr Gewordensein reflektieren und Auswege erarbeiten zu können, gehört praktisch orientiertes Material dazu. Davon gibt es bereits einiges – zudem sehr gutes –, das für die Kinder- und Erwachsenenbildung entwickelt wurde. Darin wird die gesellschaftliche Konstruiertheit von Geschlecht und die Konsequenz des massiven Anpassungsdrucks für die Menschen, sich den geschlechterstereotypen gesellschaftlichen Vorstellungen anzugleichen, altersgerecht und praktisch orientiert aufgearbeitet (vgl. für eine Übersicht u.a. die Zusammenstellung des Gender Netzwerks).

Ein vorzügliches neues Material stellt die Broschüre „Geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen an der Schule“ dar. Sie wird im Folgenden vorgestellt, wobei besonders auf einen Beitrag zu Intergeschlechtlichkeit (Intersexualität) hingewiesen wird. Querverweise gehen diesbezüglich auf zwei weitere Broschüren, in denen Intergeschlechtlichkeit ebenfalls thematisiert und in einem Fall gut und in dem anderen schlecht pädagogisch „aufbereitet“ wird. weiter

Gern möchte ich auf die Sendung "Sexualität - wir alle sind Zwitter" von Susanne Billig und Petra Geist bei WDR5, Sendung "Leonardo - Wissenschaft und mehr" hinweisen. Die Autor_innen diskutieren die Vielfältigkeit der Geschlechtsentwicklung, haben aber auch die aktuelle medizinische Gewalt gegen intergeschlechtliche (intersexuelle) Menschen mit im Blick.

Ebenfalls zu Thema:

Angeboren oder entwickelt? Zur Biologie der Geschlechtsentwicklung

Die individuelle und vielfältige Physiologie und Wirkung der „Geschlechtshormone“

und Audio:

Zur gesellschaftlichen Konstruktion von biologischem Geschlecht - Heinz-Jürgen Voß from Schwulenreferat Gießen on Vimeo.

Nachdem in Australien bereits 2011 eine Regelung getroffen wurde, die einen dritten Geschlechtseintrag - X = "unbestimmt", F = "weiblich", M = "männlich" - in Reisepässen erlaubt, hat nun ein Berufungsgericht entschieden, dass auch in behördlichen Formularen nicht eines von zwei Geschlechtern verwendet werden muss. Das Gericht erklärte dabei, "das Wort Geschlecht habe nicht die binäre Bedeutung "männlich" oder "weiblich"". (Spiegel online berichtete am 1. Juni 2013)

Bereits die Änderung im Jahr 2011 sollte insbesondere Zwänge gegen intergeschlechtliche (intersexuelle) Menschen verringern, aber auch für Trans* eine Wahlmöglichkeit eröffnen. In den Regelungen bleibt aber die Medizin weiterhin bestimmende Instanz. Nicht jeder Mensch kann einen Geschlechtseintrag wählen, sondern erst wenn ein_e Ärzt_in eine entsprechende sichere Diagnose gestellt hat. Kritik von Inters*- und Trans*-Selbstorganisationen ist aber gerade die Bedeutung der Medizin: Anstatt gesellschaftlich geschlechtliche Vielfalt zu akzeptieren, würde medizinisch alles durch eine pathologisierende Brille gesehen (vgl. Kritiken Intergeschlechtlicher an einer Regelung im Dt. Bundestag / "Stop Trans*-Pathologisierung").

Gegen medizinische Definitionshoheit ist noch einiges zu tun!

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Aktualisiert: 18.10.2018

Übersicht über die erschienenen (und mir bekannten) Besprechungen:

In einem guten Beitrag zu Intergeschlechtlichkeit von Sophia Geß heißt es abschließend auf SWR2: "Und was da nicht reinpasst, darf nicht einfach weggeschnitten werden. Die Menschenrechtsorganisation „Zwischengeschlecht.org“ kämpft für die Rechte dieser Menschen und fordert ein Verbot von Genitaloperationen. Weitere Informationen finden Sie auf ihrer Internetseite zwischengeschlecht.org. Eine kurze Einführung zum Thema bietet außerdem das Buch: „Intersexualität. Intersex. Eine Intervention“ von Heinz-Jürgen Voß." Der Beitrag ist hier online.

Anja Gregor rezensierte das Buch auf Mädchenblog. In der Besprechung heißt es u.a.: "Voß [zeigt], dass die Zurichtungen intergeschlechtlicher Körper ihren Ursprung in der gesellschaftlichen Vorstellung von Geschlechtlichkeit und ihrem Wandel seit der Aufklärung haben, dass die Forderungen des Ethikrates entscheidende Lücken in der Rezeption des (medizinkritischen) Diskurses in Form von Outcome-Studien aufweist und auch deshalb weit hinter den Forderungen der Inter*-Bewegung zurückbleiben muss. Die Veröffentlichung ist ein Beitrag, diese Lücke rechtzeitig zu schließen, um damit – hoffentlich – in weitere politische Entwicklungen zu intervenieren." Zur vollständigen Rezension.

Auf Zwischengeschlecht.info schreibt Seelenlos zum Buch: "Voß ist einer der leider raren Geschlechterforscher, bei dem die inhaltliche Kritik an der vereinnahmenden Ausblendung der Menschenrechtsverletzungen an Zwittern offensichtlich nicht nur zum einen Ohr rein und zum andern flugs wieder raus ging, sondern der die Argumente und Quellen auch zur Kenntnis nahm und seither immer mal wieder beweist, dass er seine Hausaufgaben gemacht hat und die Anliegen der Überlebenden von kosmetischen Genitaloperationen ernst nimmt." Hier gehts weiter.

Sonja Erkens hat "Intersexualität - Intersex: Eine Intervention" bei Missy Magazine besprochen und schreibt unter anderem: "Mit der ebenso seltenen wie fruchtbaren Kombination aus biologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive entlarvt Voß das Konstrukt der Zweigeschlechtlichkeit vielmehr als gesellschaftliches Produkt denn als medizinischen Fakt." Auf seiner Basis werden intergeschlechtliche Menschen - so Erkens weiter - "mit medizinischer Brachialgewalt zwangsweise 'vereindeutigt'. Die entsprechenden Passagen über das ebenso beherzte wie selbst vor den Betroffenen geheim gehaltene Abschneiden oder Zunähen unerwünschter Geschlechtsmerkmale lesen sich zwar wie von Dr. Frankenstein höchstselbst erdacht, zeigen aber auf eindrückliche Weise, wie kompliziert und aufwändig es bisweilen sein kann, so etwas vordergründig Banales wie “Normalität” herzustellen." Die vollständige Besprechung findet sich hier.

Ulrike Kümel besprach das Buch bei Queer.de. In der Rezension heißt es unter anderem: "Dieses Buch enthält alles, was mensch für den Kampf gegen die halbherzige "Empfehlung des Ethikrates" benötigt. [...] Der Autor Dr. Heinz-Jürgen Voß stellt in seiner Argumentation die vielen relevanten wissenschaftlichen Untersuchungen der Medizin und Biologie dar, die – fern jeglicher Seriosität – vom Ethikrat für seine Stellungnahme ignoriert wurden und zu obiger Fehlentscheidung führte. Er schreibt kompakt und für alle leicht verständlich und nachvollziehbar." Zur Rezension bei Queer.de.

Martin Brandt hat "Intersexualität - Intersex: Eine Intervention" auf www.kritisch-lesen.de gewürdigt. Die vollständige Besprechung findet sich hier.

Andrea*s Jackie Klaura rezensierte "Intersexualität - Intersex: Eine Intervention" für progress - Magazin der österreichischen HochschülerInnenschaft. In der Besprechung hält Klaura unter anderem fest: "[D]ieses kompakte Büchlein [entwickelt] das Potential zur breit verwendbaren Argumentationsgrundlage für medizinisch- und juristisch-politische Debatten. [...] Ähnlich wie in der ausführlicheren und als Grundlage zu empfehlenden Einführung in das Thema Geschlecht. Wider die Natürlichkeit (2011. Schmetterling Verlag) versteht es Voß, wissenschaftliche Sachverhalte auch in historische und aktuelle gesellschaftliche Kontexte einzubinden. Trotz des wissenschaftlichen Charakters ist der Biologe Voß dabei stets darum bemüht, die Sachverhalte in allgemein-verständlicher Weise zu erläutern." Die Besprechung ist, neben der gedruckten Form, hier auch online verfügbar.

Gundula Hase besprach das Buch für "Rosige Zeiten" und "Die andere Welt" und folgert: "Fazit: Ein sehr gut lesbares Buch, das die neue Entwicklung der Intersex-Diskussion nicht nur darstellt, sondern auch konkrete Hilfestellungen gibt, den Kampf gegen die Empfehlung des Ethikrates wieder anzufachen." Die Besprechungen finden sich hier (Heft Nr. 142, S.20f) und hier.

Winter-Katalog von Loewenherz.at: "Dieses Büchlein gibt einen Überblick über den aktuellen Stand in der noch lange nicht abgeschlossenen Intersexualitätsdebatte. [...] Die Position der Intersexe wird in diesem Band ebenso berücksichtigt wie der aktuelle Stand in den damit befassten Wissenschaften. Auch neueste Forschungsergebnisse sind hier eingeflossen." Hier online: lesbischer Schwerpunkt (S.31) / schwuler Schwerpunkt (S.34).

Persson Perry Baumgartinger hat das Buch "Intersexualität - Intersex: Eine Intervention" in der Zeitschrift "Stimme von und für Minderheiten" rezensiert und schreibt unter anderem: "Das Buch bietet einen kritischen Blick auf Intersex als machtvolle Konstruktion mit gewaltvollen Konsequenzen für Menschen und zeigt die zentrale Rolle von Medizin, Staat und christlicher Kirche in diesem Machtgefüge. Voß beschreibt, wie Geschlecht im Laufe der Geschichte konstruiert wird und was das mit Intersex als Zwangsdiagnose, einem medizinischen Apparat als „Versuchslabor“ und Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Personen zu tun hat." Es handelt sich um "[e]ine verständlich geschriebene Einführung in ein Thema, das alle angeht." (Stimme von und für Minderheiten, Nr. 85, S.33)

Bettina Enzenhofer besprach das Buch in an.schläge - das feministische monatsmagazin. In der Rezension heißt es unter anderem: "'Intersexualität - Intersex. Eine Intervention' ist eine unbedingte Empfehlung für alle, die sich in den Status quo in puncto Intersex einlesen wollen. Denn wie schon in seinen letzten Veröffentlichungen gelingt es Voß auch diesmal sehr gut, komplexe biologisch-medizinische Sachverhalte in einen gesellschaftlichen Zusammenhang zu betten, und das in einer auch für Nicht-(Natur-)Wissenschaftler_innen nachvollziehbaren Weise." (an.schläge, februar 2013, S.39)

Kerstin Schumann schreibt auf Geschlechtergerechtejugendhilfe.de: "Buchtipp: Intersexualität - Intersex: Verständlich, übersichtlich und kurz formuliert stellt die Veröffentlichung „Intersexualität – Intersex“ von Heinz-Jürgen Voß verschiedene Diskurse zum Umgang mit Intersexualität dar. Verdeutlicht werden wissenschaftliche Erkenntnisse, ethische Diskussionen und Forderungen der Intersex-Verbände." Kerstin Schumann, 22.3.2013, online bei Geschlechtergerechtejugendhilfe .

Die Online-Zeitschrift verrönscht und zugenetzt beurteilt das Buch wie folgt: "Voß möchte mit seinem kleinen Büchlein anlässlich der kürzlich vom Deutschen Ethikrat veröffentlichten Stellungnahme »Intersexualität« in die Debatte intervenieren. Das Gremium kritisiert zwar die zweigeschlechtliche Norm und empfiehlt, neben »männlich« und »weiblich« eine dritte geschlechtliche Kategorie offiziell festzuschreiben. Abgesehen davon, dass hier eine an sich diskriminierende Bezeichnung wie »anderes« vorgeschlagen wird, spricht sich das Papier auch nicht gegen die geschlechtsangleichenden Eingriffe im Kindesalter aus. Wie Voß aufzeigt, kommt es dabei aber häufig zu medizinischen Komplikationen und psychischen Problemen. Betroffen Beschreiben die Eingriffe als gewaltsam und traumatisierend. »Damit ergibt sich notwendig: Da die Behandlungspraxis den behandelten Menschen schadet und nicht nutzt, muss sie dem medizinischen Grundsatz und Ethos gemäß aufgegeben werden.« Stattdessen sei die Förderung der Anerkennung von Verschiedenheit und soziale Betreuung und Begleitung von Diskriminierung betroffener Intersexen einzig sinnvoll."

Simone Emmert besprach "Intersexualität - Intersex: Eine Intervention" bei Querelles-net - Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung und schreibt unter anderem: "Die Intervention zu Intersexualität – Intersex erweist sich als ein kleines, aber feines Buch, das einen gelungenen Einstieg in die aktuelle politische Debatte gibt. Als besonders wertvoll lassen sich der Überblick und die Diskussion um die Ergebnisse der sogenannten Outcome-Studien ansehen; hieraus wird deutlich abgeleitet, dass geschlechtszuweisende chirurgische und/oder hormonelle Eingriffe intersexen Menschen eher schaden als nützen. Voß gibt damit eine der ersten wenigen publizierten kritischen Stellungnahmen aus wissenschaftlicher Aktivensicht ab. Das Buch ist flüssig und leicht verständlich geschrieben und macht Lust, sich weiter in das noch immer sehr konfliktbeladene und emotionale Thema um den Kampf auf Selbstbestimmung sowie um Respekt, Toleranz und Anerkennung von Vielfalt und Verschiedenheit einzulesen." Simone Emmert, in: querelles-net - Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung, 2013, Nr. 2, online

kittyszuhause.twoday.net: "Heinz-Jürgen Voß wertet verschiedene Studien zu und an Intersexualität aus und kommt zu dem Schluss, dass die Behandlung aus Sicht der Ärzte „helfen“ soll, aber gerade das Gegenteil der Fall ist und zu mehr „Leid und Stigmatisierung“ führt. Besonders zu empfehlendes kurzweiliges Büchlein mit Auswertungen zum Diskurs und durchgeführter Studien." zur Rezension

Zeitschrift Queerulant_in: "Das Buch gibt auf nur 78 Seiten einen sehr guten Überblick und sei allen Menschen wärmsten ans Herz gelegt." Queerulant_in, Nr. 5, S.39. zum Heft

Auf dem Blog http://jpunktanna.wordpress.com heißt es am 21. Juni 2014 zu dem Buch: "kurz gesagt, ein spannendes Buch, das kurz und gut lesbar zum Stand der Diskussion um die Behandlung von Intersex informiert und mich wütend macht. Ich finde die aktuelle Situation grausam und unverständlich. Das Lesen des Buches “Intersexualität-Intersex” kann ich sehr empfehlen." zur ganzen Rezension