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Online-Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema „Geschlechtliche Vielfalt“ mit Prof. Heinz-Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg

Gern weise ich auf die Veranstaltung im Ilmenauer ZinXX hin: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu den Frauenkampftagen 2021 des offenen Jugend- und Wahlkreisbüros ZinXX in Ilmenau findet am 23. Februar 2021 zwischen 18.30 und 20 Uhr ein Online-Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema „Geschlechtliche Vielfalt“ mit Prof. Heinz-Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg statt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung per E-Mail an zinxx@redroxx.de oder per Telefon 03677/8918077 erforderlich. Informationen finden sich hier.

„Wird es ein Junge oder ein Mädchen?" eine der ersten Fragen vor der Geburt eines Menschen, die Eltern beantworten sollen. Wenn darauf keine Antwort kommt, dann folgt betretenes Schweigen. Doch danach geht es weiter: Rosa und blau. Kleid oder Hose. Barbie oder Auto. Womit darf das Kind spielen? Mit der Geburt, in der Kindheit und darüber hinaus, scheint ein Mensch erst zu existieren, wenn er sich einordnen lassen kann in eine Gesellschaft mit zwei Geschlechtern. Was am Ende des Monats im Geldbeutel landet, wie viel Hygieneprodukte kosten, die Frage nach gesellschaftlicher Anerkennung: Alles ist aufgeladen durch die Frage welches Geschlecht wir haben. Unter Berufung auf „natürliche Unterschiede" werden auch immer wieder gesellschaftliche Ungleichbehandlungen und Diskriminierungen gerechtfertigt. Doch was ist „natürlich" an Geschlecht? Gibt es biologisch zwei Geschlechter?  Oder werden wir dazu erzogen, so zu denken. Diese Fragen wollen wir beantworten und diskutieren. Wie kam es dazu, dass wir in zwei Geschlechtern denken? Was bedeutet das für den Kampf um die Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt? Und wie können wir uns von diesem binären Bild von Geschlecht befreien? Das besprechen wir mit Heinz-Jürgen Voß.

Heinz-Jürgen Voß ist Diplom-Biologie und promovierte 2010 zur gesellschaftlichen Herstellung biologischen Geschlechts. Seine Forschungsschwerpunkte sind: biologisch-medizinische Geschlechtertheorien, Geschichte und Ethik der Medizin und Biologie, Queer-feministische und kapitalismuskritische Theorien. Seit 2014 ist er Professor für „Sexualwissenschaften und Sexuelle Bildung" am Institut für angewandte Sexualwissenschaft des Fachbereichs Soziale Arbeit. Medien. Kultur an der Hochschule Merseburg. Heinz-Jürgen Voß ist antirassistisch, antifaschistisch und queer-feministisch politisch aktiv.“

Um euch einen Einblick in das neue Buch "Das Sternbild des Matrosen lesen: Schwules Leben - schwule Literatur" zu eröffnen, haben Salih Alexander Wolter und ich eine kleine Video-Buchvorstellung gemacht.

Der Urlaub steht an und der lässt sich bekanntlich versüßen. Zum Beispiel mit aktivistisch eingebundener schwuler - oder besser queerer? - Literatur.

Um euch einen Einblick in das neue Buch "Das Sternbild des Matrosen lesen: Schwules Leben - schwule Literatur" zu eröffnen, haben Salih Alexander Wolter und ich eine kleine Video-Buchvorstellung gemacht, die ihr hier findet:

Informationen zum Buch selbst findet ihr hier: https://www.psychosozial-verlag.de/3012 .

Gutes Reinschauen und gute Lektüre!

Für ein besseres Verständnis der im Kapitalismus wirkenden Herrschaftsverhältnisse - Klassenverhältnis, Geschlechterverhältnis, Rassismus

Seit einigen Jahren sind die Diskussionen über Kapitalismus, Sexualität und das Geschlechterverhältnis intensiver geworden. Es tut sich etwas - und auch Fragen zu Klasse, Rassismus und Antisemitismus bleiben nicht mehr außen vor. Das ist erfreulich, da ein besseres Verständnis der im Kapitalismus wirkenden Herrschaftsverhältnisse letztlich dazu beitragen kann, dass wir dem Ziel einer gerechten Gesellschaft - mit einem guten Leben für alle - näherkommen.

Im Stuttgarter Schmetterling-Verlag sind in diesem Kontext einige zentrale Schriften erschienen, die in das Themenfeld einführen - und die zentralen Quellen benennen. Teilweise schon in der dritten und vierten Auflage und in der Regel sehr positiv rezensiert - etwa für den Sekundarkundeunterricht empfohlen - eröffnen sie das Themenfeld.

Nun gibt es kurze einführende Beiträge auch auf Youtube, die die Bücher anhand einzelner Aspekte kurz vorstellen. Auf die Videos möchte ich an dieser Stelle kurz hinweisen. Hört euch gern kurz die Interviews an und lest die Bücher in der genannten Reihenfolge:

Band 1: "Geschlecht: Wider die Natürlichkeit"
von Heinz-Jürgen Voß

Band 2: "Queer und (Anti-)Kapitalismus"
von Salih Alexander Wolter und Heinz-Jürgen Voß

Band 3: "Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?"
von Christopher Sweetapple, Salih Alexander Wolter und Heinz-Jürgen Voß

Für Anregungen und Diskussion stets gern offen!
Viele Grüße
Heinz / Heinz-Jürgen Voß

"To draw on famous drag queen RuPaul's words, The Queer Intersectional manifests charisma, uniqueness, nerves, and talent that are much needed in the contemporary cultural and political scene in Germany, since each essay in this book elegantly articulates the strategies to make the anticapitalist struggle great again, without dismissing the antiracist queer-feminist debates."
Cover des Buches "The Queer Intersectional in Contemporary Germany"

Das von Christopher Sweetapple herausgegebene Buch "The Queer Intersectional in Contemporary Germany: Essays on Racism, Capitalism and Sexual Politics", das neben vielen anderen lesenswerten Beiträgen auch die Übersetzung des Buchs "Queer und (Anti-)Kapitalismus" von Salih Alexander Wolter und mir enthält, wurde von Pinar Tuzcu in German Studies Review (Volume 43, Number 2, Johns Hopkins University Press) als wichtiges Werk gewürdigt. Ich freue mich sehr!

Hier ein kleiner Auszug aus der Rezension: "To draw on famous drag queen RuPaul's words, The Queer Intersectional manifests charisma, uniqueness, nerves, and talent that are much needed in the contemporary cultural and political scene in Germany, since each essay in this book elegantly articulates the strategies to make the anticapitalist struggle great again, without dismissing the antiracist queer-feminist debates." Die vollständige Besprechung findet sich hier. Das Buch ist hier kostenlos verfügbar.

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Sehr gern weise ich auf den eben erschienenen Band "Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?" hin, den Christopher Sweetapple, Salih Alexander Wolter und ich gerade im Schmetterling-Verlag (Reihe: black books) veröffentlicht haben. Ganz praktisch - und in Verbindung mit dem Themenfeld Gewalt / sexualisierte Gewalt - wird darin das Konzept und die Praxis der Intersektionalität vorgestellt.

Wer eine Rezension schreiben will, kann ein Rezensionsexemplar gern beim Verlag oder auch direkt bei mir ( voss@heinzjuergenvoss.de ) anfordern.

Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?
von: Christopher Sweetapple / Heinz-Jürgen Voß / Salih Alexander Wolter
Stuttgart: Schmetterling-Verlag
1. Auflage 2020, 12 Euro
ISBN 3-89657-167-2
Informationen beim Verlag: http://www.schmetterling-verlag.de/page-5_isbn-3-89657-167-2.htm

Klappentext:
Intersektionalität wurde in der Bundesrepublik bereits seit den frühen 1990er-Jahren von Linken eingefordert, die als Jüdinnen, People of Color und/oder Menschen mit Behinderung ihre Situation als Mehrfachdiskriminierte im Ein-Punkt-Aktivismus etwa der Frauen- und Homobewegung nicht berücksichtigt sahen. Der deutschsprachige akademische Betrieb griff solche Kritik erst mit zehnjähriger Verspätung auf und behandelt sie zumeist als reinen Theorie-Import aus den USA. Heute erfährt der vor allem im queerfeministischen Spektrum of Color verbreitete intersektionale Ansatz, der den gängigen Rassismus thematisiert, zum Teil heftigen Widerspruch nicht nur – erwartbar – von rechts, sondern auch von links. Der Vorwurf lautet, hier werde «Identitätspolitik» zulasten eines Engagements für eine grundlegend andere, bessere Gesellschaft betrieben.

Vor diesem Hintergrund zeichnen die Autoren zunächst den Denkweg der Schwarzen US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw nach, die dem «provisorischen Konzept» Intersektionalität Ende der 1980er-Jahre nicht nur den Namen gab, sondern es in Antonio Gramscis Reflexionen zu einem westlichen Marxismus fundierte und zugleich «postmoderne» Ideen dafür politisch nutzbar machte. Daneben wird ein Überblick über das aktuelle Weiterdenken des Konzepts aus einer internationalen soziografischen Perspektive gegeben. Im zweiten Teil des Buches werden, mit zahlreichen Interview-Auszügen belegt, die Ergebnisse einer über mehrere Jahre hin bundesweit durchgeführten wissenschaftlichen Studie zu sexualisierter Gewalt gegen Jugendliche dargestellt. Hier zeigen sich überdeutlich die Notwendigkeit eines intersektionalen Ansatzes zur Prävention und der Stärkung migrantischer Selbstorganisation. In einem kurzen politischen Schlusskapitel wird das Fazit aus Theorie und Empirie gezogen: Bei der Intersektionalität geht es nicht um die Pflege von kulturellen Eigenheiten, sondern um eine gesamtgesellschaftlich ausgelegte «Untersuchung der Unterdrückung», die für linke Politik unter den heutigen Verhältnissen äußerst produktiv sein kann.

Alois Kösters: So greift er gerade – und darauf zielt sein Beitrag – eine der engagiertesten der Einrichtungen an, die sich für lesbische, schwule, bi, trans* und inter* Personen unterschiedlichen Alters einsetzen.

„Qualität spielt keine Rolle“ (Ausgabe vom 13.2.2020, S. 4), behauptet Alois Kösters in der Magdeburger Volksstimme vom 13.2.2020. Bereits im Jahr 2016 hatte er in dem Blatt, dessen Chefredakteur er ist, einen Angriff gegen Gender forciert, mit ähnlich wenig Belegen wie heute. In seinem aktuellen Beitrag postuliert er ein „Füllhorn“, das allen voran aus Brüssel gefüllt werde, um Gender-Reflexion in der Gesellschaft voranzubringen. „Zahlreiche Forschungsprojekte laufen an den Universitäten. Überall werden Seminare angeboten“ – meint Kösters, obwohl die groß angelegte Studie „Sexuelle Bildung für das Lehramt“, für die mehr als 2.700 Lehrkräfte und Lehramtsstudierende insbesondere aus Sachsen-Anhalt und Sachsen befragt wurden, gerade erst festgestellt hat, dass nur etwa zehn Prozent der Lehrkräfte einige Lehrinhalte zu Sexueller Bildung (Sexualpädagogik) hatten und nur fünf Prozent von Inhalten zur Prävention sexualisierter Gewalt profitieren konnten. In der Sozialen Arbeit sieht es nicht anders aus. Das bedeutet: Aktuell leisten wir uns in der Bundesrepublik Deutschland, dass Fachkräfte nicht oder zu schlecht ausgebildet sind, um sexualisierter Gewalt vorzubeugen und die geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Das sollte ein Skandal sein! Aber der Volksstimme-Chefredakteur macht lieber Stimmung gegen die EU und schürt Feindschaft gegen kleine Projekte, bei denen viele Leute ehrenamtlich arbeiten und nur wenige in geringem Umfang über meist befristete Stellen finanziert sind. So greift er gerade – und darauf zielt sein Beitrag – eine der engagiertesten der Einrichtungen an, die sich für lesbische, schwule, bi, trans* und inter* Personen unterschiedlichen Alters einsetzen. Kösters schreibt, nachdem er sich über vermeintlich überbordende EU-Förderung verbreitet hat: „Wer zum Beispiel einige geförderte Veröffentlichungen des ‚Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe KgKJH‘ prüft, stellt fest, dass Qualität oft keine Rolle mehr spielt.“

Warum diese Attacke, die ohne Beleg oder irgendeine Form der Fundierung auskommt? Der Volksstimme-Mann hätte sich schließlich auch die Mühe machen können, die eine oder andere Publikation des Kompetenzzentrums zu rezensieren, dessen Leiterin im Themenfeld immerhin promoviert ist und an Hochschulen lehrt. Und das Kompetenzzentrum, die Leiterin und die weitern Angestellten machen wichtige Arbeit: Noch immer ist es so, dass zwei Drittel der jungen Lesben und Schwulen (unter 18 Jahren) von physischer und psychischer Gewalt berichten, die sie erlebt haben. Etwa die Hälfte von ihnen nutzen problematische Strategien – etwa überhöhten Substanzkonsum –, um mit diesen Erfahrungen fertig zu werden. Etwa 20 Prozent der lesbischen und schwulen Jugendlichen und etwa 40 Prozent der trans* und inter* Jugendlichen geben an, im Alter von 18 Jahren mindestens einen Suizidversuch unternommen zu haben. Das Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe KgKJH leistet durch seine Bildungsarbeit hier wichtige Arbeit, die bedeutsam ist, damit Jugendlichen das Leben lebenswert erscheint. Und sei es nur, dass der richtige Flyer bei genau der richtigen Person liegen bleibt.

Alois Kösters mimt „alte Schule“ – allerdings ohne die Höflichkeiten, die seinerzeit üblich waren. Selbstverständlich sollte es sein, eine bewusst geführte Attacke zu fundieren, Belege zu bringen, sich auseinanderzusetzen. Das scheint der Magdeburger Volksstimme offenbar unnötig. Hier spottet man ohne Kenntnis und Beleg über andere – die nicht die medialen Mittel haben. Damit kommt die hässlichste Seite Sachsen-Anhalts zum Vorschein – der zum Glück eine andere gegenüber steht: unter anderem die exzellenten Medienkoffer „Geschlechtervielfalt und Vielfalt der Familienformen“, ein Projekt, das vom CDU-geführten Ministerium für Justiz und Gleichstellung vorangetrieben und vom KgKJH verantwortet wird. Auch hier hat das KgKJH, wie bei anderen Projekten, einen wissenschaftlichen Projektbeirat hinzugezogen, auch um Attacken begegnen zu können, die bei einem Anteil von 25 Prozent für die rechtsextreme AfD im Landtag leider nicht ausbleiben. Etwas Gutes hat es: So ist das Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe gegen allzu plumpe populistische Kritik abgesichert.

Heinz-Jürgen Voß

Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?

Ich freue mich, den neuen Band von Christopher Sweetapple, Salih Alexander Wolter und mir im Schmetterling-Verlag ankündigen zu können. Er erscheint im 1. Halbjahr 2020:

Sweetapple, Christopher / Voß, Heinz-Jürgen / Wolter, Salih Alexander:
Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?

Stuttgart: Schmetterling-Verlag
1. Auflage 2020, ca. 15 Euro
ISBN 3-89657-167-2
Informationen beim Verlag

Cover des Buches "Intersektionalität"

Klappentext:
Intersektionalität wurde in der Bundesrepublik bereits seit den frühen 1990er-Jahren von Linken eingefordert, die als Jüdinnen, People of Color und/oder Menschen mit Behinderung ihre Situation als Mehrfachdiskriminierte im Ein-Punkt-Aktivismus etwa der Frauen- und Homobewegung nicht berücksichtigt sahen. Der deutschsprachige akademische Betrieb griff solche Kritik erst mit zehnjähriger Verspätung auf und behandelt sie zumeist als reinen Theorie-Import aus den USA. Heute erfährt der vor allem im queerfeministischen Spektrum of Color verbreitete intersektionale Ansatz, der den gängigen Rassismus thematisiert, zum Teil heftigen Widerspruch nicht nur – erwartbar – von rechts, sondern auch von links. Der Vorwurf lautet, hier werde «Identitätspolitik» zulasten eines Engagements für eine grundlegend andere, bessere Gesellschaft betrieben.
Vor diesem Hintergrund zeichnen die Autoren zunächst den Denkweg der Schwarzen US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw nach, die dem «provisorischen Konzept» Intersektionalität Ende der 1980er-Jahre nicht nur den Namen gab, sondern es in Antonio Gramscis Reflexionen zu einem westlichen Marxismus fundierte und zugleich «postmoderne» Ideen dafür politisch nutzbar machte. Daneben wird ein Überblick über das aktuelle Weiterdenken des Konzepts aus einer internationalen soziografischen Perspektive gegeben. Im zweiten Teil des Buches werden, mit zahlreichen Interview-Auszügen belegt, die Ergebnisse einer über mehrere Jahre hin bundesweit durchgeführten wissenschaftlichen Studie zu sexualisierter Gewalt gegen Jugendliche dargestellt. Hier zeigen sich überdeutlich die Notwendigkeit eines intersektionalen Ansatzes zur Prävention und der Stärkung migrantischer Selbstorganisation. In einem kurzen politischen Schlusskapitel wird das Fazit aus Theorie und Empirie gezogen: Bei der Intersektionalität geht es nicht um die Pflege von kulturellen Eigenheiten, sondern um eine gesamtgesellschaftlich ausgelegte «Untersuchung der Unterdrückung», die für linke Politik unter den heutigen Verhältnissen äußerst produktiv sein kann.

Am 1. Februar 2020 findet im Pavillon Hannover (Raschplatz, gleich hinterm Hauptbahnhof) das Symposium „Feministische Friedensarbeit: Reflexion. Organisation. Thema – ‚Gender‘ und ‚Intersektionalität‘ als Chancen der antimilitaristischen und pazifistischen Arbeit“ statt.

Seit Jahren fordern Feminist*innen in der Friedensbewegung eine substantielle Arbeit der Friedensbewegung zu Geschlechterfragen im Verhältnis zu Militarismus, aber auch der eigenen Friedensarbeit.

Ebenfalls lange fordern queere People of Colour-Aktivist*innen (PoC) die Friedensbewegung in der BRD auf, die Arbeit intersektional aufzustellen, also die Verwobenheit von Herrschaftsverhältnissen im Blick zu haben.

Die Zeit ist (schon lange) reif, dass diese Fragen auch in einer emanzipatorischen, bewegungsnahen Friedensarbeit gestellt werden. Dazu laden wir ein:

 Ablauf:  1.Februar 2020, 9:30- 18:00

  • Frieden und Gender. Möglichkeiten und Herausforderungen von Ansätzen in ihrer praktischen Umsetzung (Referentin Gesa Bent, Wendland)
  • Kolonialismus und Rassismus als Grundlagen deutscher und europäischer Expansionspolitik (Referentin Katharina Oguntoye, Berlin)
  • „Intersektionalität“ – was soll das denn? Von race, class, gender – eine Unterdrückungsgeschichte und ihre emanzipatorischen Gegenentwürfe (Referentin Joanna Mechnich, Hannover)

Inhaltliche Workshops werden am Nachmittag das Thema vertiefen und aus den Ebenen Reflexion, Organisation und Thema beleuchten.

Das komplette Programm findet sich ausführlich unter http://friedensbertha.de

Anmeldung entweder per Mail (anmeldung@friedensbertha.de) oder über die Homepage.

Flyer und Plakate können ebenfalls über die Mailadresse angefordert werden.

Unter dem Projektnamen bertha – Werkstatt für intersektionale Friedensarbeit haben sich Aktive aus der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) zusammengefunden. Die Veranstaltung wird unterstützt u.a. vom Bund für Soziale Verteidigung, der KURVE Wustrow, der DFG-VK, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen, sowie der Stiftung Leben und Umwelt Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen

Dank einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sind jetzt zahlreiche Bücher der Buchreihe "Angewandte Sexualwissenschaft" sowohl als gedrucktes Buch als auch als kostenloses Open-Access-Buch erhältlich.

Dank einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sind jetzt zahlreiche Bücher der Buchreihe "Angewandte Sexualwissenschaft" sowohl als gedrucktes Buch als auch als kostenloses Open-Access-Buch erhältlich.

Den Auftakt für unsere Open-Access-Aktivitäten machte der Band "The Queer Intersectional in Contemporary Germany: Essays on Racism, Capitalism and Sexual Politics", herausgegeben von Christopher Sweetapple (Link: https://www.psychosozial-verlag.de/7444 , PDF: https://www.psychosozial-verlag.de/catalog/dispatch-free.php?id=7444 ), von dem zeitgleich die gedruckte und die Open-Access-Fassung erschienen sind.

Durch die Förderung des BMBF sind nun die bis zum Jahr 2016 veröffentlichten Bände auch als Open-Access verfügbar. Konkret:

Manuela Tillmanns: Intergeschlechtlichkeit - Impulse für die Beratung
Link: https://www.psychosozial-verlag.de/6946

Torsten Linke: Sexualität und Familie - Möglichkeiten sexueller Bildung im Rahmen erzieherischer Hilfen
Link: https://www.psychosozial-verlag.de/6943

Julia Sparmann: Körperorientierte Ansätze für die Sexuelle Bildung junger Frauen - Eine interdisziplinäre Einführung
Link: https://www.psychosozial-verlag.de/6846

Conrad Krannich: Geschlecht als Gabe und Aufgabe - Intersexualität aus theologischer Perspektive
Link: https://www.psychosozial-verlag.de/6800

Lena Lache: Sexualität und Autismus - Die Bedeutung von Kommunikation und Sprache für die sexuelle Entwicklung
Link: https://www.psychosozial-verlag.de/6847

Alexander Naß, Silvia Rentzsch, Johanna Rödenbeck, Monika Deinbeck (Hg.): Geschlechtliche Vielfalt (er)leben - Trans*- und Intergeschlechtlichkeit in Kindheit, Adoleszenz und jungem Erwachsenenalter
Link: https://www.psychosozial-verlag.de/7231

Zülfukar Çetin, Heinz-Jürgen Voß: Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität: Kritische Perspektiven
Link: https://www.psychosozial-verlag.de/6805

Hanna Sophia Rose: What’s fappening? Eine Untersuchung zur Selbstbefriedigung im 21. Jahrhundert
Link: https://www.psychosozial-verlag.de/7300

Miriam Günderoth: Kindeswohlgefährdung - Die Umsetzung des Schutzauftrages in der verbandlichen Jugendarbeit
Link: https://www.psychosozial-verlag.de/7279

Herzlichen Dank an den Psychosozial-Verlag für die stetig gute Zusammenarbeit und die Ermöglichung des Open-Access-Zugangs. Und Ihnen mit den Büchern viele gute Lesestunden und interessante Gedanken - egal ob Sie die gedruckte oder die Open-Access-Ausgabe nutzen wollen!

In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 fanden in New York Kämpfe von Trans*, Lesben und Schwulen - viele von ihnen Schwarz und aus der Arbeiterklasse - statt. Diese Kämpfe sind aktuell in aller Munde, sie werden als Meilenstein der Emanzipation gewürdigt. Heinz-Jürgen Voß erläutert, worum es bei diesen Kämpfen ging und wer die Protagonist*innen waren. Und er stellt, nach einer Forschungsreise nach New York, Washington und Philly (Philadelphia), aktuelle Eindrücke aus den USA dar: Dabei sind die zahlreichen Stonewall-Ausstellungen in Washington und New York ebenso im Blick, wie die Ausstellung "Radical Love". In den meisten der Ausstellungen werden sehr utopische Perspektiven auf emanzipatorische und gerechte Gesellschaft eröffnet. In einer Ausstellung geht der Blick wirder nach Deutschland.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Ort: Hochschule Merseburg, Gartenhaus.

Beginn: 17:30 Uhr, am 5. Juli (Freitag); Dauer bis 19:00 Uhr.