Im folgenden Beitrag geht es in Bezug auf Asyl speziell um Fragen sexualisierter Gewalt. Sie spielt bei Krieg und Flucht auf verschiedene Weise eine Rolle: als Gewaltform zur Durchsetzung und Erhaltung von Herrschaftsverhältnissen im Herkunftsland (bei Unterdrückung Oppositioneller), als gezielte eingesetzte kollektive Gewalt in kriegerischen Konflikten, als individuelle Gewalt im Fluchtkontext, als geschlechtsspezifische Gewalt sowie im Rahmen von Abhängigkeitsverhältnissen im aufnehmenden (Asyl-)Land. Weiterlesen (pdf-Datei)
Schlagwort: rassistische Gewalt
Syrer*innen in Merseburg: Kundgebung gegen Gewalt an Frauen und für Solidarität mit Syrien – 16.1.2016
English translation below
Zeit:Samstag, 16.01.2016, 10:00 bis 12:00 Uhr
Ort: Merseburg, Gotthardstraße (Höhe Große Ritterstraße)
Im Namen aller Syrerinnen und Syrer und der syrischen Geflüchteten:
Wir erklären unsere volle Solidarität mit den Opfern der Angriffe und
Belästigungen von Köln.
Wir sind beschämt von diesen widerwärtigen Verbrechen, die auch unsere Werte und
Normen verletzen, die auch unsere Traditionen und Gebräuche nicht widerspiegeln
und die gegen unsere religiösen Überzeugungen stehen.Weiterlesen » » » »
Mensch in Merseburg totgeschlagen – und die AFD zündelt verbal munter weiter. Proteste gegen ihre Hetze am 11. Januar in Merseburg.
Gerade vor einigen Tagen wurde in Merseburg ein Mensch aus rassistischen Motiven totgeschlagen und fanden in Merseburg-West gewaltvolle Übergriffe der sogenannten 'besorgten Bürger' gegen Polizist_innen und die Geflüchtetenunterkunft statt. Nun will die AFD die Situation weiter anheizen. Auf Flugblättern hetzt sie weiter gegen Geflüchtete und veranstaltet eine Kundgebung in Merseburg, zu der sogar Björn Höcke, der bundesweit mit rassistischen Äußerungen bekannt gewordenen ist, auftreten soll. Die AFD bereitet mit ihrer Hetze gegen Geflüchtete verbal den Boden für weitere physische Gewalt.
Gegen die Hetze der AFD und ihre Kundgebung hat ein breites Bündnis Proteste angekündigt. Im Folgenden der Aufruf des Bündnisses:
Rechte Brandstifter entlarven – Rassisten entgegentreten
Proteste am 11. Januar, Merseburg
Am Montag, dem 11. Januar 2016 will die Alternative für Deutschland (AfD) in Merseburg gegen die Asylpolitik der Bundesregierung auf die Straße ziehen. Mit der Demonstration soll im Landtagswahlkampf weiter Stimmung gegen Geflüchtete emacht werden. In völliger Verkennung der Fakten erklärt die AfD die aktuelle Lage der Flüchtlingspolitik im Saalekreis zu einem „totalen Staatsversagen“.
Die Partei, die in Sachsen-Anhalt mit einem rechts-völkischen Programm zur Landtagswahl antritt, will Rassismus wieder salonfähig machen. Nach Merseburg kommen deshalb auch der thüringische Landesvorsitzende Björn Höcke und der inzwischen in den Saalekreis gezogene Hans-Thomas Tillschneider.Höcke hatte zuletzt mit kruder rassistischer Hetze bei einem Vortrag im neu-rechten Institut für Staatpolitik für einen Skandal gesorgt und organisierte in Erfurt wiederholt Demonstrationen gegen Geflüchtete. Tillschneider wiederum war Mitglied im Landesvorstand Sachsen und will nun auf Platz zehn der Landesliste in den Landtag von Sachsen-Anhalt einziehen. Er war regelmäßiger Teilnehmer bei den islamfeindlichen Dresdener Pegida-Demonstrationen und als Berater für den noch gewalttätigeren Ableger – Legida – aus Leipzig tätig. Tillschneider macht Stimmung gegen Muslime und spricht dem Islam in Deutschland aufgrund seiner vermeintlichen Fremdheit ab, das Recht auf Religionsfreiheit gleichermaßen in Anspruch nehmen zu können. Auch Tillschneider verfügt über vielfältige Kontakte ins neu-rechte Lager. Gemeinsam repräsentieren die Redner zusammen mit der Merseburger AfD den extrem rechten Rand der Partei.
Die AfD wird bei ihrer Demonstration von denen unterstützt, die in Merseburg-West nahezu täglich und zum Teil gewalttätig gegen die Präsenz von Geflüchteten in einer Notunterkunft protestieren. Die AfD liefert mit ihren Parolen und ihrem Programm den braunen Morast, auf dem Brandstiftungen an Flüchtlingsunterkünften und Gewalt gegen Migrant*innen gedeihen. Als Merseburger Bündnis gegen Rechts treten wir dem Rassismus und der Islamfeindlichkeit der AfD entgegen. Wir lassen nicht zu, dass auf dem Rücken von in Merseburg und im Saalekreis lebenden Geflüchteten Wahlkampf für eine antidemokratische Partei gemacht wird.
Die Behauptungen der AfD, wir hätten es in der Flüchtlingskrise mit einem totalen Staatsversagen zu tun, weisen wir, gemeinsam mit den rund 2 300 im Saalekreis lebenden Geflüchteten zurück. In Merseburg und anderen Städten unseres Landkreises leben wir friedlich und ohne Probleme zusammen. In den letzten Monaten sind zudem viele Willkommensinitiativen entstanden, die im Alltag zu einer gelingenden Integration beitragen.
Wir treffen uns deshalb am Montag, dem 11. Januar 2016, 18:00 Uhr, in der Gotthardstraße in Merseburg (Höhe Große Ritterstraße), um gegen die AfD und ihren Rassismus zu demonstrieren.