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Mehr Sprechen forderten Mediziner_innen schon länger, wenn es darum geht, dass intergeschlechtliche Kinder einem eindeutigen Geschlecht - weiblich oder männlich - zugewiesen werden sollen. Es sollte mehr mit den Eltern gesprochen werden, es sollten stärker Selbstorganisationen einbezogen werden und es sollte das medizinische Personal geschult sein, damit ein intergeschlechtliches Kind den Eltern nicht stets vorauseilend als Problemfall vorgestellt wird, sondern sie ein positives Signal erhalten im Sinne: "Hurra, ihr Kind ist Intergeschlechtlich!"

Seit einigen Monaten wird auch an einer neuen Leitlinie gearbeitet, die als Richtschnur für den medizinischen Umgang mit Intergeschlechtlichkeit dienen soll. Nun scheint eine Positionierung der Urologen auf den Weg gebracht, die zumindest etwas Änderung erwarten lässt. Als problematisch erscheint auf jeden Fall, dass Intergeschlechtlichkeit / Intersexualität weiterhin als 'medizinisches Problem' betrachtet wird - allerdings wird mehr gesellschaftliche Toleranz angeregt. Insofern bleibt abzuwarten und ist entscheidend, was die Selbstorganisationen zur Änderung der Leitlinien sagen. Das wird wahrscheinlich in den kommenden Wochen und Monaten auf den Homepages von Zwischengeschlecht.org, der Internationalen Vereinigung intergeschlechtlicher Menschen und von Intersexuelle Menschen e.V. nachzulesen sein.