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If you are a transgender person in Sweden today looking to legally change your gender, in the 21st century you are still forced to undergo surgery that will render you permanently infertile and forever unable to have children. This barbaric practice of forced sterilizations has to stop!

The majority of the Swedish parliament is in favor of modifying this law - but up until now Prime Minister Fredrik Reinfeldt has let a small conservative party block this long awaited reform.

Let's make sure the Prime Minister knows that the majority of Sweden, and Europe - wants to see Sweden on the right side of history - by eliminating this archaic practice.

Please take one minute to sign this urgent letter to the Prime Minister of Sweden asking him to stop playing politics with the fundamental human rights of Swedish citizens. Our friends at RFSL, the Swedish LGBT Federation, will deliver your signatures directly to the Prime Minister’s office.

Lesenswerter Beitrag in der TAZ:

"Der kleine Alexander wollte schon im Kindergarten lieber Alexandra sein. Nun wünscht sich die Elfjährige eine Hormonbehandlung. Das Jugendamt ist dagegen.

"Hallo, ich bin Alex*." Das Mädchen, das lächelnd die Tür zu einer hübschen Altbauwohnung irgendwo in Berlin öffnet, hat lange blonde Haare, trägt enge Jeans und eine Bluse. Das soll ein Junge sein? Dieses liebliche elfjährige Wesen, das bereitwillig sein rosa Zimmer präsentiert, mit den weißen Möbeln und dem rosa Einhorn auf dem Bett?

Nein, nichts weist auf einen Jungen hin. Und doch ist Alex Geschlecht zum Kampffeld geworden. Alex ist transsexuell. Ein Mädchen mit den Geschlechtsmerkmalen eines Jungen. Und deshalb droht dem Kind jetzt die geschlossene Psychiatrie. Das Jugendamt möchte es einweisen.

Seit wann sie denn denke, dass sie ein Mädchen ist? Alex sieht einem in die Augen und fragt zurück: "Seit wann wussten Sie denn, dass Sie ein Mädchen sind? Schon immer!" Für Alex ist die Lage klar. Als sie noch kurze Haare hatte, steckte sie sich einen Haarreif darauf, an dem zwei Wollzöpfe befestigt waren." zum vollen Beitrag

zwischengeschlecht.org
Menschenrechte auch für Zwitter!

O F F E N E R B R I E F

Sehr geehrte Organisierende, Vortragende, Teilnehmende und Sponsoren der internationalen & interdisziplinären Konferenz "Transgender und Intersex in Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft"

Als Menschenrechtsgruppe, die sich seit 4 Jahren aktiv gegen die täglichen Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken einsetzt, freuen wir uns, dass Ihre Konferenz ab heute in Dresden "die sozialen, politischen und rechtlichen Dimensionen" von Intersex berücksichtigen will (Ankündigung) sowie "Betroffenen Gehör zu verschaffen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren" (Pressemitteilung 9.1.12).

Als führende Wissenschaftler der Intersex-Forschung (Pressemitteilung 9.1.12) ist Ihnen in diesem Zusammenhang sicher bekannt,

• dass mindestens jedes 1000. Neugeborene mit "atypischen" Genitalien auf die Welt kommt, und diese Kinder laut aktuellen Studien der Mediziner selbst heute noch zu 90% im Kindesalter "korrigierenden" kosmetischen Genitaloperationen unterworfen werden, für die keine zwingende medizinische Indikation besteht,

• dass Betroffene solcher Operationen diese seit bald 20 Jahren als "immens destruktiv für die sexuelle Empfindsamkeit und das Gefühl für körperliche Unversehrtheit", als "westliche Form von Genitalverstümmelung", "medizinisches Verbrechen" und "fundamentale Menschenrechtsverletzung" anprangern,

• dass praktisch alle Organisationen von Betroffenen als erste und wichtigste Forderung von Beginn bis heute die sofortige Beendigung kosmetischer Genitaloperationen an Kindern einklagen.

Demgegenüber ist aus dem öffentlichen Auftritt der Konferenz zumindest für die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org bisher leider nicht ersichtlich, wie die Konferenz

a) die Problematik der täglichen Verstümmelungen an Kindern mit "atypischen" Genitalien angemessen berücksichtigen will, geschweige denn dazu "die Öffentlichkeit zu sensibilisieren", sowie

b) welche Vortragenden eine Praxis zur konkreten Beendigung der täglichen Verstümmelungen ins Zentrum stellen oder anderweitig in der "politischen und rechtlichen Dimension" dazu beitragen, diesbezüglich "Betroffenen Gehör zu verschaffen". Weiterlesen » » » »

Abstract:
Volkmar Siguschs 1984 erschienenes Buch „Die Mystifikation des Sexuellen“ bietet gute Anknüpfungspunkte, um die Eingebundenheit der Kategorien „Geschlecht“ und „Sexualität“ in die kapitalistische Produktionsweise verstehen und Ableitungen für emanzipatorisches Streiten treffen zu können. Zusammen mit weiteren – auch neueren – Arbeiten Siguschs ergeben sich Anschlussmöglichkeiten für die kapitalismuskritische und antikapitalistische Fortentwicklung feministischer und queer-feministischer Ansätze.

Der Beitrag findet sich bei kritisch-lesen.de

An französischen Schulen wird nun das gelehrt, was wissenschaftlich längst erwiesen ist: Denn so sehr die Biologie nach fest geformten Geschlechterstereotypen fahndete, umso verwischter wurden sie. Biologische Geschlechterdifferenzen in Verhalten und Gehirnen mussten ad acta gelegt werden, weil sie sich wissenschaftlich seriös nicht finden ließen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (vgl. etwa: Sigrid Schmitz online und Stephen Jay Gould, "Der falsch vermessene Mensch"), zeigten die massiven methodischen Fehler von Studien, die zu Differenzen gelangt waren.
Nun gehen diese Erkenntnisse zunehmend auch in Schulbücher ein. Dabei entfachen sie zwar noch Debatten, aber nur in äußerst konservativen und rechtspopulistischen Kreisen. Das zeigt sich aktuell in Frankreich - vgl. hierzu einen lesenswerten Beitrag aus der Süddeutschen Zeitung, in dem es einleitend heißt: ""Jeder erlernt es, ein Mann oder eine Frau zu sein": Neue Schulbücher in Frankreich versuchen, den Erkenntnissen der Genderforschung gerecht zu werden - und betonen, dass nicht allein die Biologie die sexuelle Identität bestimmt. Konservative sind schockiert." (zum Artikel)

An der FU Berlin fand im Wintersemester 2010 / 2011 die Ringvorlesung "Das Geschlecht in der Biologie - Anregungen zu einem Perspektivwechsel" statt (hier das Programm). Wie sich rückblickend zeigt, wurde sie von den Studierenden (und weiteren Interessierten) als Bereicherung empfunden. Es konnten Fragen diskutiert werden, die sonst kaum im Blick sind. Dass aber gerade das gemeinsame Reflektieren und Diskutieren gewünscht ist, wird aus den Rückmeldungen der Studierenden deutlich - vgl. hier (pdf-Datei). In diesem Sinne sind weitere solche Veranstaltungen zu wünschen.

von Heinz-Jürgen Voß, Oktober 2011; Den Beitrag gibt es hier auch als pdf-Datei.

Um wirksame Konzepte für eine gerechte Gestaltung der Geschlechterordnung erarbeiten zu können, ist ein grundlegendes Verständnis der gesellschaftlichen Bedeutung von Geschlecht in der derzeitigen kapitalistischen, bzw. vielmehr spät-kapitalistischen, Wirtschaftsordnung erforderlich. Eines ist ganz offensichtlich: Die geschlechtliche Einordnung in Frau und Mann ist, bei allen Veränderungen der Art der Zuordnung und der geschlechtlichen Durchdringung der Gesellschaft, historisch hoch stabil. Wenn man bei wenigen gesellschaftlichen Bereichen von „Dispositiven“ im Sinne Michel Foucaults sprechen kann, so gilt das für „Geschlecht“, für „Frau und Mann“. Es handelt sich nicht nur um „Diskurse“, sondern um einen verfestigten gesellschaftlichen Bodensatz, der als quasi-natürlich erscheint, nicht befragt, geschweige denn intellektuell durchdrungen und verstanden wird.Weiterlesen » » » »

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Im Anschluss an die Forschungen des Nazis Adolf Butenandt hält sich populär hartnäckig die Vorstellung der eingeschlechtlichen Wirkung der "Geschlechtshormone". Dabei hatte schon Ende der 1920er Jahre, Anfang der 1930er Jahre der jüdische Wissenschaftler Bernhard Zondek bei dem männlichen Pferd ungewöhnlich viel als "weiblich" betrachtetes Östrogen feststellen können. Während Zondek emigrieren musste, setzte Butenandt die Hormonforschungen im Dritten Reich und schließlich in der Bundesrepublik Deutschland fort - und versuchte eine eindeutige Wirkungsweise von einerseits "weiblichen", andererseits "männlichen Geschlechtshormonen" nachzuweisen. Aber auch er kam zu widersprüchlichen Ergebnissen, so dass er eine Hormongruppe als "intersexuelle Hormone" ausgliederte.

Mittlerweile hat sich in der Hormonforschung und der Entwicklungsbiologie aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass Östrogene und Androgene nicht strikt geschlechtlich zu unterscheiden sind. Vielmehr verweisen sie auf einen gemeinsamen Biosyntheseweg, werden jeweils sowohl in Hoden als auch Eierstöcken (aber selbst in anderen Organen) gebildet und ihre Wirkungsweise ist keineswegs auf als "geschlechtlich" betrachtete Funktionen einzuschränken, sondern sie sind bedeutsam für die Ausbildung zahlreicher lebenswichtiger Organe. Bereits in dem Band "Mechanisms of Hormone Action" (Austin/Short 1979) fand das prominent und quasi selbstverständlich Erwähnung (Vgl. Abb. 1 und 2), aber auch in den heutigen wissenschaftlichen Lehrbüchern und Facharbeiten bildet diese Erkenntnis eine Selbstverständlichkeit (vgl. bspw. die Lehrbücher Stryer 1999 [1995]: 739ff; Horn 2009: 398ff; Schartl 2009: 719ff - einführend in "Geschlecht: Wider die Natürlichkeit", S.137ff dargestellt).


Abbildung 1, aus: "Mechanisms of Hormone Action" (Austin/Short 1979), S.64.


Abbildung 2, aus: "Mechanisms of Hormone Action" (Austin/Short 1979), S.65.

Abbildung 1 zeigt deutlich den gemeinsamen Biosyntheseweg von Östrogenen (als "weiblich" betrachteten "Geschlechtshormonen") und Androgenen (als "männlich" betrachteten "Geschlechtshormonen") - hier am Beispiel ihrer Bildung im Hoden. Die Androgene Testosteron und Andorstendion werden zu den Östrogenen Östradiol bzw. Östron umgebildet. Andererseits können auch die Östrogene in Androgene umgebildet werden. Und selbst Progesteron, dem ja oft allein für die Schwangerschaft Bedeutung beigemessen wird, zeigt sich in der Biosynthese zentral eingeordnet - auch in männlichen Hoden. (Das zeigt recht umfassend und gut sogar der Wikipedia-Artikel zu Progesteron.)

Abbildung zwei zeigt, dass sowohl in "Eierstöcken", als auch in "Hoden" eine Arbeitsteilung zwischen verschiedenen Zelltypen stattfindet. Dabei ist die Aufteilung und Wirkung dieser Zelltypen auffällig ähnlich. Also: Die als "weiblich" betrachteten Thekazellen übernehmen Funktionen wie die als "männlich" betrachteten Leydigzellen. Die Granulosazellen zeigen auffällige Gemeinsamkeiten mit den Sertolizellen. Eine begriffliche Unterscheidung dieser Zellen wurde vorgenommen, vor dem Hintergrund ihrer deutlichen Ähnlichkeiten in den Funktionen wäre es aber genauso gerechtfertigt, sie nicht unterschiedlich zu benennen. Thekazellen/Leydigzellen könnten einen gemeinsamen Namen tragen, Granulosazellen/Sertolizellen ebenfalls einen gemeinsamen Namen.

Das zeigt Zusammenhänge auf, die darauf zurückzuführen sind, dass sich in der Embryonalentwicklung des Genitaltraktes zunächst ein gemeinsamer, indifferenter Ausgangspunkt zeigt, aus dem sich eine Keimdrüse entwickelt, die sich dann mehr oder weniger eindeutig differenzieren kann. Sie kann als Eierstockgewebe, als Hodengewebe oder als nicht entsprechend differenziertes Gewebe tief im Körperinneren verbleiben oder in die Hodensäcke hinabsinken und dort mehr oder weniger differenziert vorliegen und ggf. "funktionstüchtige Hoden" darstellen und Spermien bilden können.

Einführend weiterlesen kann man in den folgenden guten Bestandsaufnahmen zur Hormonforschung. Und auch ein Blick in die gängigen biologischen und medizinischen Lehrbücher und Fachartikel zeigt, dass die populäre Sicht der eingeschlechtlichen Bildung und Wirkung von "Geschlechtshormonen" nicht zutrifft.

Zum weiterlesen:

1) Gute kritische Übersichten:

Fausto-Sterling, A. (1992): Myths of Gender. Biological Theories about Women and Men. BasicBooks, New York

Fausto-Sterling, A. (2000): Sexing the Body – Gender Politics and the Construction of Sexuality. Basic Books, New York.

Oudshoorn, N. (1994): Beyond the natural body: An archeology of sex hormones. Routledge, London etc.

Sengoopta, C. (2006): The Most Secret Quintessence of Life. Sex, Glands, and Hormones, 1850-1950. The University of Chicago Press, Chicago etc.

2) Einige gebräuchliche Lehrbücher:

Horn, F. (2009): Biochemie des Menschen. Das Lehrbuch für das Medizinstudium. Thieme Verlag, Stuttgart etc.

Schartl, M., Gessler, M., Eckardstein, A. von (Hrsg., 2009): Biochemie und Molekularbiologie des Menschen. Elsevier / Urban & Fischer, München.

Stryer, L. (1999 [engl. 1995]: Biochemie. Spektrum, Heidelberg etc.

Passend zur Frankfurter Buchmesse: "Making Sex Revisited: Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive" wurde vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Er ermöglicht im Rahmen von "Geisteswissenschaften international" die Übersetzung des Buches in englische Sprache.

Informationen zum Buch auf der Verlagsseite, beim Transcript Verlag.

"Illouz: Ich denke, es ist genau andersherum. Die Moderne hat bestimmte Männer hervorgebracht - und wir ziehen nun Erklärungsmuster aus der Biologie heran, um das zu rechtfertigen. Dabei gibt es genug historische Beispiele für andere Formen von Männlichkeit. Im 19. Jahrhundert etwa war sie wesentlich durch Leidenschaft und den Willen zur Bindung definiert. Selbst wenn es eine Biologie der Geschlechter gäbe, könnte sie durch soziale Normen verändert werden. Genau diese Normen sollten wir diskutieren, nicht eine hypothetische "biologische Natur". " Der gesamte Beitrag findet sich hier, bei spiegel.de.