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Andrea_Altenburg_Soziale_Arbeit_SexualitaetSehr gern weise ich auf den Band "Sexualität und Soziale Arbeit" von Andrea Altenburg hin, der zugleich eine zweite sexualwissenschaftliche Reihe des Instituts für Angewandte Sexualwissenschaft der Hochschule Merseburg eröffnet. Die Reihe erscheint im Hochschulverlag Merseburg und orientiert auf sehr gute Qualifikationsarbeiten, die an der Hochschule Merseburg entstehen.

Altenburg gibt in ihrem Band einen Überblick über die Angebote zu Sexueller Bildung im Studium der Sozialen Arbeit im bundesweiten Vergleich - sowohl zu den (notwendigen) Inhalten, als auch zum bisherigen Angebot.

Der Band:
Sexualität und Soziale Arbeit: Zur Notwendigkeit Sexueller Bildung im Studium der Sozialen Arbeit

# von Andrea Altenburg
# Merseburg 2016: Hochschulverlag
# 120 Seiten, 11,40 Euro
# ISBN: 978-3-942703-48-2
# Der Band kann überall im Buchhandel und hier bestellt werden.

Die Schriftenreihe:
Der Lehr- und Forschungsschwerpunkt Angewandte Sexualwissenschaft am Fachbereich Soziale Arbeit. Medien. Kultur ist im deutschsprachigen Raum einzigartig. Auf Grund seines Charakters an der Nahtstelle zwischen Theorie und Praxis entstehen hier innovative Arbeiten insbesondere im Bereich der sexuellen Bildung. In der Reihe Sexualwissenschaftliche Schriften werden sehr gute Qualifikationsarbeiten publiziert. Sie sollen Forschungsprojekte bereichern und Anregungen für die Praxis liefern.

„Rassismus ist die Verknüpfung von Vorurteil mit institutioneller Macht. Entgegen der (bequemen) landläufigen Meinung ist für Rassismus eine ‚Abneigung‘ oder ‚Böswilligkeit‘ gegen Menschen oder Menschengruppen keine Voraussetzung. Rassismus ist […] ein institutionalisiertes System, in dem soziale, wirtschaftliche, politische und kulturelle Beziehungen für weißen Alleinherrschaftserhalt wirken […].“[1]

Erst seit den 1980er Jahren wird Rassismus in Deutschland – durch das Streiten von Selbstorganisationen von Schwarzen Menschen und Personen of Color – zunehmend thematisiert. Die ‚verharmlosenden‘, weil den institutionalisierten Charakter von Rassismus verkennenden, Begriffe Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass wurden weitgehend abgelöst. Die Veranstaltungsreihe führt in die Thematik ein – auch mit regionalem Blick. Sie wird in Kooperation von Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, Hochschule Merseburg und Arbeit und Leben BV Sachsen-Anhalt e.V. – Mehrgenerationenhaus Merseburg durchgeführt.

  • Einführungsseminar: Rassismus und deutscher Kolonialismus
    # 17. März 2015, 18:30 Uhr, Mehrgenerationenhaus*
    Die Einführungsveranstaltung gibt einen Überblick über deutschen Kolonialismus und Rassismus in Deutschland. Es werden Erinnerungen an die Wende 1989/90 aufgegriffen, die heute kaum im Blick sind und die davon handeln, wie Schwarze Menschen von Mehrheitsdeutschen attackiert und die Pogromstimmung auch von Politikern schnell aufgegriffen wurde.
    Dr. Heinz-Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg eröffnet die Reihe – und Diskussion.
  • "Fremde in der geschlossenen Gesellschaft - Migranten in der DDR"
    # 26. März, ab 18:00 Uhr, Theater am Campus**
    Durch die islam- und fremdenfeindlichen Demonstrationen in Leipzig und vor allem Dresden ist Ostdeutschland wieder in den Fokus der Debatte um Migration und Integration gerückt. Dieser Vortrag wendet sich der mentalen und kulturellen Prägung zu: Damit wird nicht die Bedeutung der Transformation nach der deutschen Einheit in Frage gestellt, allerdings war schon in der DDR die gesellschaftliche Stellung ‚Fremder‘ prekär.
    Dr. Patrice G. Poutrus arbeitet am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Er publizierte u.a.: „Fremde und Fremd-Sein in der DDR“ und „Ankunft – Alltag – Ausreise. Migration und interkulturelle Begegnungen in der DDR-Gesellschaft“.
  • Aktivismus in Bewegung: Die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland
    # 16. April, ab 19:30 Uhr, Theater am Campus**
    "Eine Schwarze, Kriegerin und Dichterin, die ihre Arbeit tut und gekommen ist, euch zu fragen, ob ihr die Eure tut." Dieser Aufruf zum politischen Handeln zeigte in Deutschland eine großartige Wirkung: das Erwachen einer Bewegung. Audre Lorde´s Einfluss auf die US-amerikanische Frauenbewegung, ihre aufrüttelnden Texte und ihr brillantes Beleuchten von Sexismus, Rassismus und Homophobie wurden Mitte der achtziger Jahre allmählich auch in der deutschen Frauenbewegung bekannt. Es gelang ihr tatsächlich in Deutschland Schweigen in Sprache und Handeln zu verwandeln. Peggy Piesche stellt den zu Audre Lorde´s zwanzigstem Todestag erschienenen Band „‚Euer Schweigen schützt euch nicht‘ – Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland“ vor. Der Band vereinigt bereits erschienene Texte Lordes mit Beiträgen, Interviews und Gedichten afrodeutscher Frauen.
    Peggy Piesche ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und arbeitet an der Bayreuth Academy of Advanced African Studies. Weitere Publikation (Mit-Hg.): „Mythen, Masken und Subjekte - Kritische Weißseinsforschung in Deutschland“.
  • Aspekte der Geschichte des Rassismus in und um Merseburg
    # 28. April, 18:30 Uhr, Mehrgenerationenhaus*
    Für die DDR sind über 8.000 neonazistische, antisemitische und rassistische Propaganda- und Gewaltstraftaten belegt. Der erste Angriff eines deutschen Mobs auf ein Wohnheim, ähnlich dem von 1991 in Hoyerswerda, fand am 13. Februar 1977 in Dessau statt. In Merseburg wurden im August 1979 zwei Kubaner getötet, anschließend verhinderte die Partei- und Staatsführung polizeiliche Ermittlungen. Der Antifaschismus der SED hat diese Entwicklungen nicht verhindern können. Harry Waibel erläutert die Ursachen von Rassismus und Antisemitismus in der DDR – mit Blick auf Geschichte, Ideologie und Politik – und er zeigt Auswirkungen bis heute auf.
    Harry Waibel lebt und arbeitet als Historiker und Publizist in Berlin. Zuletzt veröffentlichte er „Der gescheiterte Anti-Faschismus der SED – Rassismus in der DDR“.
  • Separiert und diskriminiert: Zur Situation geflüchteter Menschen im Saalekreis
    # 21. Mai 2015, 18:30 Uhr, Theater am Campus**
    Asylsuchende sind in Deutschland oft menschenunwürdig untergebracht, von Rassismus betroffen und werden immer wieder durch Polizeikontrollen kriminalisiert. Von Flucht und Krieg traumatisiert, erleben geflüchtete Personen auch im Saalekreis die ablehnende Haltung von Mehrheitsdeutschen – von verbalen Attacken bis hin zu physischen Angriffen. Hinzu kommt ein institutioneller Rassismus. Was bedeutet es für Geflüchtete, permanent Angst davor haben zu müssen, ausgewiesen zu werden? Wie gehen die Menschen mit rassistischen Alltagserfahrungen um?
    Im Rahmen eines moderierten Gesprächs berichten geflüchtete Menschen über ihre Erfahrungen in Merseburg und im Saalekreis – und zeigen auf, was sich verändern muss. Zugesagt hat Cheickna Fadiga Hamala, der eine Zeit lang in Krumpa lebte, aktuell seinen Schulabschluss in Halle macht und zuletzt von der Bundesregierung für sein gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet wurde.

Kosten:
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos.

Ort:
**Theater am Campus, Hochschule Merseburg, Eberhard-Leibnitz-Str. 2, 06217 Merseburg, http://www.hs-merseburg.de

*Mehrgenerationenhaus, Rossmarkt 2, 06217 Merseburg

Kontakt und inhaltliche Fragen bitte an:
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß

Anja Kruber

Hochschule Merseburg
Eberhard-Leibnitz-Str. 2
06217 Merseburg

 

[1] Noah Sow, zit. nach: Susan Arndt / Nadja Ofuatey-Alazard (Hg., 2011): Wie Rassismus aus Wörtern spricht: (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster: Unrast Verlag. S. 37.)