Gern weise ich auf die aktuelle Dokumentation "Sind wir alle bisexuell?" von arte in der schönen Serie "42 - Die Antwort auf fast alles" hin. Die Dokumentation stellt die Frage: "Ob wir auf Männer oder auf Frauen stehen - das scheint bei vielen von uns schon ziemlich früh festzustehen. Für den Rest unseres Lebens. Aber ist das wirklich so? Was, wenn unser Begehren doch nicht so festgelegt ist, wie wir denken?" Auch ich durfte mitwirken, gedreht im neuen EgoInkubator an der Hochschule Merseburg. Das Video gibts hier - auf der Homepage von arte.
Veranstaltung in Merseburg: Solidarität mit den Erdbebenopfern in Syrien und der Türkei: Diskussion zu zivilgesellschaftlichen Unterstützungsmöglichkeiten.
Gern lade ich Sie und euch zur folgenden Veranstaltung ein - und möchte um Teilnahme, Spenden und gern auch Weiterleitung bitten! Das Leid in der Region ist unermesslich - und es kommt bislang nur sehr begrenzt Hilfe an. Unten finden sich auch direkt Spendenmöglichkeiten!
Solidarität mit den Erdbebenopfern in Syrien und der Türkei: Diskussion zu zivilgesellschaftlichen Unterstützungsmöglichkeiten
Wann: Freitag, 17.2.2023, 16:30 Uhr
Teilnahme vor Ort: Hochschule Merseburg, Foyer des Gartenhauses
Als Hochschule Merseburg sind wir solidarisch mit den Erdbebenopfern. Bei der Informations- und Diskussionsveranstaltung am 17. Februar sprechen Mamad Mohamad (Geschäftsführer des Landesnetzwerks für Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt LAMSA e.V. / https://www.lamsa.de/) und Heinz-Jürgen Voß (Prorektor für Studium und Lehre) über die Situation in der Erdbebenregion. Mamad Mohamad erläutert die aktuellen Entwicklungen und welche Initiativen in Sachsen-Anhalt und bundesweit stattfinden – einerseits um Familiennachzug zu befördern, andererseits welche Unterstützungsmöglichkeiten bestehen.
Das Erdbeben in Syrien und der Türkei hat eine Region getroffen, die ohnehin von Bürgerkrieg und Krieg schwer gezeichnet ist. Staatliche Hilfe kommt vielerorts nicht an, sodass zivilgesellschaftliches Engagement wichtig ist. Viele Menschen sind auf Unterstützung angewiesen! Neben großflächigen Spendenaktionen gibt es inzwischen auch kleinere Initiativen, die dafür sorgen, dass ganz konkret vor Ort Hilfe ankommt. Mamad Mohamad koordiniert eine dieser Initiativen. Sie sorgt dafür, dass Familien in Syrien jeweils 100 Euro erhalten, was für die Deckung der Lebenshaltungskosten für einen Monat reicht. Es ist ganz konkrete Hilfe, die direkt vor Ort ankommt. Daneben gibt es weitere Spendenmöglichkeiten – unten findet sich eine Übersicht.
Alle Interessierten sind zur Veranstaltung herzlich eingeladen! Und: Bitte spenden Sie – jeder Euro hilft und verringert etwas das Leid direkt vor Ort! In der folgenden Liste sind Spendenmöglichkeiten aufgeführt, die nicht regierungsnah sind, in Communitys vor Ort verankert sind und die nicht die kurdischen Gebiete ausklammern.
Spendenmöglichkeit, organisiert von LAMSA: LAMSA e.V. (Landesnetzwerks für Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt) IBAN: DE62810205000001522001 Kennwort: Spende Erdbeben
Wie lässt sich mit Kindern gut über Körper, Gefühle und Sexualität sprechen? Wie bekommen Fachkräfte aktuelles Wissen zur Sexualpädagogik?
Sexualität will gelernt sein. Die beiden neuen Bücher „Aufklärung von Anfang an: Mit Kindern über Körper, Gefühle und Sexualität sprechen. Für Eltern von Kindern von 0 bis 10“ [1] von Christiane Kolb und „Einführung in die Sexualpädagogik und Sexuelle Bildung: Basisbuch für Studium und Weiterbildung“ [2] von Heinz-Jürgen Voß eröffnen aktuelle Zugänge zu zeitgemäßer Sexualaufklärung. Wir blicken gemeinsam mit beiden Autor*innen auf die Bücher und kommen analog und digital ins Gespräch.
Es moderiert Gorrety Ohms.
Christiane Kolb schloss 2018 ihr Studium der Angewandten Sexualwissenschaft an der Hochschule Merseburg ab und gibt ihr Wissen inzwischen in Projekten der Bildung und Beratung weiter. Sie schreibt u. a. für die Zeitschriften ELTERN FAMILY, ELTERN und Women’s Health über Liebe, Partnerschaft, Gesundheit und Gesellschaft.
Dr. Heinz-Jürgen Voß hat die Professur für Sexualwissenschaft und sexuelle Bildung am Fachbereich Soziale Arbeit. Medien. Kultur der Hochschule Merseburg inne.
Der von Magnus-Hirschfeld Stiftung gemeinsam mit dem Bundesverband Trans* veranstaltete Vortrag „Nur zwei Geschlechter? Zur Dekonstruktion des Geschlechts in der Biologie“ ist nun online.
Der von Magnus-Hirschfeld Stiftung gemeinsam mit dem Bundesverband Trans* veranstaltete Vortrag „Nur zwei Geschlechter? Zur Dekonstruktion des Geschlechts in der Biologie“ ist nun online. Heinz-Jürgen Voß, Professor*in für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung an der Hochschule Merseburg, referiert dort insbesondere aus evolutionsbiologischer und entwicklungsbiologischer Perspektive zu Geschlecht und geschlechtlicher Fortpflanzung.
Der auf Geschlechtsentwicklung fokussierte Schwerpunktvortrag "Die vielen Geschlechter der Biologie – zur Debatte an der Humboldt-Universität zu Berlin" ist hier zugänglich, eine Literaturliste zum Thema findet sich hier.
In dieser Woche gab es viel Aufregung um einen verlegten Vortrag an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Kern der Debatte steht die Frage zum Geschlecht aus Sicht der Biologie.
Der Online-Vortrag “Nur zwei Geschlechter? Zur Dekonstruktion des Geschlechts in der Biologie” ist eine gute Gelegenheit, sich mit biologischen Geschlechtertheorien zu befassen. In der Biologie ist es schon länger klar, dass es nicht nur zwei Ausprägungsformen des Geschlechts gibt, sondern dass sich Genitalien individuell unterschiedlich entwickeln. Doch in der allgemeinen Bevölkerung kommt diese Sicht erst verzögert an. Heinz-Jürgen Voß führt hierfür Gründe an, erläutert biologische Geschlechtsentwicklung und zeigt die pädagogischen Zugänge, die die biologischen Vorgänge korrekt darstellen und wie sie nach und nach in der Schule ankommen.
Seid dabei und stellt eure Fragen über die Chatfunktion. Heinz-Jürgen Voß beantwortet die Fragen im Anschluss an seinen Kurzvortrag.
Das Video des heutigen Vortrags "Die vielen Geschlechter der Biologie – zur Debatte an der Humboldt-Universität zu Berlin" ist weiterhin auf Youtube verfügbar.
Das Video des heutigen Vortrags "Die vielen Geschlechter der Biologie – zur Debatte an der Humboldt-Universität zu Berlin" ist weiterhin auf Youtube verfügbar. Die Ankündigung findet sich hier, eine Literaturliste ist hier.
Vielen Dank an alle Teilnehmenden! Es wurden viele Fragen gestellt. Nicht für alle reichte die Zeit. Daher werden hier nach und nach auch die übrigen Fragen beantwortet.
Vortrag: Durch einen Blick auf Entwicklungsprozesse macht Voß deutlich, dass es sich auch bei der biologischen Geschlechtsentwicklung um einen komplexen Prozess handelt, mit dem besser viele Geschlechter erklärbar sind als nur zwei oder drei.
im Fernsehstudio der Hochschule Merseburg und LIVE auf YOUTUBE (Link zum Livestream)
Die aktuelle Debatte um biologisches Geschlecht an der Humboldt-Universität zu Berlin ist erfreulich. In den Kommentarspalten von Zeitungen wird der Wunsch deutlich, besser über die aktuellen Diskussionen über Geschlechtsentwicklung in der Biologie informiert zu sein.
Als Beitrag zur Debatte erläutert der*die Biolog*in und Professor*in für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung Heinz-Jürgen Voß die aktuellen biologischen Geschlechtertheorien. Durch einen Blick auf Entwicklungsprozesse macht Voß deutlich, dass es sich auch bei der biologischen Geschlechtsentwicklung um einen komplexen Prozess handelt, mit dem besser viele Geschlechter erklärbar sind als nur zwei oder drei. Mit einem Blick auf aktuelle pädagogische Materialien zur Förderung geschlechtlicher Selbstbestimmung schließt der Input und kommen wir in die Diskussion.
Heinz-Jürgen Voß hat mit den Büchern „Making Sex Revisited“ und „Geschlecht“ umfassend zum Thema publiziert und forscht unter anderem zur Förderung von geschlechtlicher und sexueller Selbstbestimmung und zur Prävention von sexualisierter Gewalt. Informationen und Kontakt sowie einführende Literaturliste.
Moderation: Eva Kubitza, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Merseburg.
Ort: Die Veranstaltung findet im Fernsehstudio der Hochschule Merseburg statt und wird über das Wissenschaftsfernsehen der Hochschule in Kooperation mit dem Offenen Kanal Merseburg-Querfurt auf YOUTUBE gestreamt. Hier geht’s zum Livestream.
Entdecke die Hochschule Merseburg mit ihren Studiengängenhier.
Da mich aktuell zahlreiche Anfragen zum aktuellen Sachstand zu biologischem Geschlecht erreichen, möchte ich hier kurz einige Möglichkeiten zur Information anbieten.
Zunächst:
Es ist erfreulich, dass die aktuelle Debatte um einen Vortrag an der HU Berlin zu einer breiten Diskussion um biologisches Geschlecht anregt. Die HU hätte sich dabei ein Beispiel an der FU Berlin nehmen können, die der thematischen Fachdiskussion in der Biologie schon vor Jahren eine interdisziplinäre Tagung und einen Sammelband gewidmet hat. Diese Entwicklung holt die HU nun nach.
Ein paar Antworten aus der Biologie:
Ja, biologische Geschlechtsentwicklung ist komplex. Es spielen zahlreichen Faktoren eine Rolle, die in einem Netzwerk zusammenwirken. Die Wissenssendung „Quarks“ hat den aktuellen Sachstand in der Sendung "Junge oder Mädchen? Warum es mehr als zwei Geschlechter gibt" gut und einfach auf den Punkt gebracht. Für die Fragen zur biologischen Geschlechtsentwicklung empfehle ich die Sequenz ab Minute 5‘19‘‘ bis etwa zur Minute 11’30.
Dort wird korrekt ausgedrückt:
Jeder Embryo hat zunächst das Potenzial sich in jegliche geschlechtliche Richtung zu entwickeln. Es handelt sich um einen gemeinsamen (indifferenten) Ausganspunkt des Genitaltrakts. Aus ihm können unterschiedliche Ausbildungsformen des äußeren und inneren Genitals resultieren.
Auf allen Ebenen der Entwicklung des Genitaltraktes zeigt sich ein komplexes Wechselspiel von Faktoren. Allein auf genetischer Ebene werden mittlerweile 1.000 Gene als möglicherweise bedeutsam für die Ausbildung des Genitals beschrieben. Von ihnen sind 80 untersucht – durchaus mit widersprüchlichen Befunden. Das bedeutet: Die Disziplin Biologie weiß gar nicht so genau, wie die Geschlechtsentwicklung verläuft. Sie hat mehr oder weniger überzeugende Theorien. Und es ist wichtig, dass Biologie Geschlecht möglichst neutral erforscht - und nicht stetig die gesellschaftliche Annahme stereotyper Zweigeschlechtlichkeit an den Untersuchungsgegenstand heranträgt.
In dem kurzen Video wird auch deutlich, dass die Annahme, dass Hoden einfach Androgene (als vermännlichend betrachte Geschlechtshormone, zum Beispiel Testosteron) bilden würden und Eierstöcke Östrogene (als verweiblichend betrachtete Geschlechtshormone), so einfach schlicht falsch ist. Selbstverständlich bilden sowohl Eierstöcke als auch Hoden sowohl Androgene als auch Östrogene. Das ist schon allein deshalb der Fall, weil diese Hormone vielfältige Wirkungen im Organismus entfalten. Östrogene sind für die Ausbildung von Knochen, dem Herzen, der Nieren erforderlich. Sind sie nicht vorhanden, geht der Embryo zugrunde oder das geborene Kind stirbt. Androgene etwa Testosteron sind für die Ausbildung des Blutsgefäßsystems und der Muskulatur bedeutsam – und für die Einleitung der Pubertät. Und das nicht nur bei „den Jungen“, sondern auch bei „den Mädchen“.
Der gemeinsame Ausgangspunkt von Geschlecht wird bereits hier deutlich. Als Ergebnis des Entwicklungsweges stehen vielfältige Ausprägungsmöglichkeiten des inneren und äußeren Genitals. Das wird als Vielfalt bezeichnet oder auch als geschlechtliche Vielfalt. Geschlechtliche Vielfalt existiert eben auch, wenn wir konsequent auf einer „biologischen Ebene“ – also bei physischen und physiologischen Merkmalen – bleiben.
Zu dem Thema gibt es mittlerweile umfassende wissenschaftliche Literatur. Bitte lesen Sie sich und lest euch etwas ein, auch wenn ihr nicht aus der Disziplin Biologie seid. Auch Biologie ist verständlich und nachvollziehbar, wenn man sich etwas darauf einlässt. (Zu soziologischen Studien würden sich auch viele Personen äußern – also sehr gern auch Biologie verstehen und einbringen.)
Unbedingt lesen – gut verständliche Basis:
Evelyn Fox Keller, „Das Jahrhundert des Gens“: Wer biologisch nicht so versiert ist, erhält hier einen verständlichen Crashkurs zu Transkription, Translation, posttranskriptionalen und posttranslationalen Modifikationen.
Zeitlos zu Hormonforschung und für einen Überblick über biologische Geschlechtertheorien:
Anne Fausto-Sterling, „Gefangene des Geschlechts? Was biologische Theorien über Mann und Frau sagen“
Anne Fausto-Sterling, “Sexing the Body – Gender Politics and the Construction of Sexuality”
Smilla Ebeling & Sigrid Schmitz (Hg.), „Geschlechterforschung und Naturwissenschaften – Einführung in ein komplexes Wechselspiel“
Fokussiert auf biologische Geschlechtsentwicklung:
Sehr gern möchte ich Sie zur Vorstellung der Ergebnisse der Studie "Partner 5 Jugendliche" einladen. Die Studie wurde von der Hochschule Merseburg im Auftrag des Ministeriums für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt durchgeführt. Befragt wurden Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 18 Jahren.
Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen: Ausgehend von Belästigung – z.B. Catcalling – bis hin zu widerfahrener Vergewaltigung;
Charakteristika des „belastendsten Erlebnis“: Deliktcharakteristika, Anzeigeverhalten und Wahrnehmung des Anzeigeverhaltens, (weiterer) Hilfe- und Unterstützungsbedarf, aktueller Leidensdruck;
In einem weiterführenden Ausblick werden darüber hinaus knapp Ergebnisse zur schulischen Sexualerziehung sowie – sexualwissenschaftlich erstmals – zur retrospektiven Erinnerung von „Doktorspielen“ umrissen.
Prävention von sexualisierter Gewalt geht alle an! Im Zusammenhang mit der Kampagne „Schule gegen sexuelle Gewalt“, die in allen Bundesländern stattfindet, hat das Bundesland Sachsen-Anhalt zahlreiche Intitiativen auf den Weg gebracht. So können auch Ausstellungen zur Prävention von sexualisierter Gewalt von Schulen (und weiteren Einrichtungen, bspw. der Behindertenhilfe) ausgeliehen und als Teil der Prävention eingesetzt werden. Konkret können die folgenden Präventionsausstellungen ausgeliehen werden:
Ausstellung ECHT KLASSE! (fokussiert auf Kinder im Grundschulalter)
Ausstellung ECHT KRASS! (fokussiert auf Jugendliche)
Ausstellung ECHT STARK! (fokussiert auf Kinder und Jugendliche mit Förderbedarfen / Beeinträchtigungen)
Ausstellung ECHT MEIN RECHT! (für Jugendliche ab 16 Jahre und Erwachsene mit Förderbedarfen / Beeinträchitgungen)
Alle Ausstellungen sind multimedial und zielen auf die Kompetenförderung der Kinder, Jugendlichen bzw. auch jungen Erwachsenen. Zugleich ist jeweils eine Lehrkräfte- / Fachkräfte-Fortbildung und ein Elternabend für jede Schule bzw. Einrichtung, die die Ausstellung ausleiht, verpflichtend. Dabei wird Fachkräften auch Begleitmaterial zur Verfügung gestellt, mit dem Sie Inhalte der Ausstellungen im Unterricht thematisieren könne.
Informationen zu den verfügbaren Ausstellungen und zur Ausleihe gibt es:hier.