Rezensionen zum Band "Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?" von Christopher Sweetapple, Salih Alexander Wolter und Heinz-Jürgen Voß.
Zum schönen Band "Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?" von Christopher Sweetapple, Salih Alexander Wolter und mir sind mittlerweile einige sehr würdigende Rezensionen erschienen - sowohl deutsch- als auch englischsprachig. Im folgenden liste ich sie (unregelmäßig) auf:
"This book is a must-read for established organisations with true aspiration to become aware of intersectionality."
"On the basis of their interviews, the authors underscore the need for all initiatives organizing around sexual health and violence to become "rassismussensibel- und selbstverständlich auch trans* und inter*sensibel" (69). To this end, they demand new pedagogical materials, more diverse administrative staff with multiple cultural proficiencies and identities, and most of all, the formation of heterogeneous teams continually engaging in intersectional reflection."
"Dieses Buch von Sweetapple, Voß und Wolter gibt eine gute Einführung zum Themenbereich Intersektionalität." "Sehr gut gelungen sind die Schlussfolgerungen nach den Interviews. [...] Besonders in den Verwaltungsstrukturen müsse sich ein kontinuierlicher Reflexionsprozess etablieren, welcher sich dauerhaft mit Rassismen beschäftige. Auch die Fördermodalitäten müssten so angepasst werden, dass auch Projekte mit 'interdisziplinären und intersektionalen Bedarfen' Chancen haben, finanziert zu werden (S. 68). Des Weiteren wird Betroffenheit als Ressource genannt, der mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte (S. 69)."
"Im Ausblick wird empfohlen, dass Intersektionalität als Lehre von diversen Unterdrückungsphänomenen vor allem zur Analyse von Machtverhältnissen herangezogen werden kann, um sich bewusst zu machen, dass man selbst Macht ausübt und diese zu reflektieren ist. Eine Erkenntnis ist, dass das Streiten und das Aushalten von Dissonanz notwendig ist, um konkrete Partialinteressen kennenzulernen und daraus gemeinsame Interessen zu entwickeln."
Sehr gern weise ich auf den eben erschienenen Band "Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten Gesellschaft?" hin, den Christopher Sweetapple, Salih Alexander Wolter und ich gerade im Schmetterling-Verlag (Reihe: black books) veröffentlicht haben. Ganz praktisch - und in Verbindung mit dem Themenfeld Gewalt / sexualisierte Gewalt - wird darin das Konzept und die Praxis der Intersektionalität vorgestellt.
Wer eine Rezension schreiben will, kann ein Rezensionsexemplar gern
beim Verlag oder auch direkt bei mir ( voss@heinzjuergenvoss.de
) anfordern.
Intersektionalität: Von der Antidiskriminierung zur befreiten
Gesellschaft? von: Christopher Sweetapple / Heinz-Jürgen Voß / Salih Alexander Wolter
Stuttgart: Schmetterling-Verlag
1. Auflage 2020, 12 Euro
ISBN 3-89657-167-2
Informationen beim Verlag: http://www.schmetterling-verlag.de/page-5_isbn-3-89657-167-2.htm
Klappentext:
Intersektionalität wurde in der Bundesrepublik bereits seit den frühen
1990er-Jahren von Linken eingefordert, die als Jüdinnen, People of Color
und/oder Menschen mit Behinderung ihre Situation als Mehrfachdiskriminierte im
Ein-Punkt-Aktivismus etwa der Frauen- und Homobewegung nicht berücksichtigt
sahen. Der deutschsprachige akademische Betrieb griff solche Kritik erst mit
zehnjähriger Verspätung auf und behandelt sie zumeist als reinen Theorie-Import
aus den USA. Heute erfährt der vor allem im queerfeministischen Spektrum of
Color verbreitete intersektionale Ansatz, der den gängigen Rassismus
thematisiert, zum Teil heftigen Widerspruch nicht nur – erwartbar – von rechts,
sondern auch von links. Der Vorwurf lautet, hier werde «Identitätspolitik»
zulasten eines Engagements für eine grundlegend andere, bessere Gesellschaft
betrieben.
Vor diesem Hintergrund zeichnen die Autoren zunächst den Denkweg der
Schwarzen US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw nach, die dem
«provisorischen Konzept» Intersektionalität Ende der 1980er-Jahre nicht nur den
Namen gab, sondern es in Antonio Gramscis Reflexionen zu einem westlichen
Marxismus fundierte und zugleich «postmoderne» Ideen dafür politisch nutzbar
machte. Daneben wird ein Überblick über das aktuelle Weiterdenken des Konzepts
aus einer internationalen soziografischen Perspektive gegeben. Im zweiten Teil
des Buches werden, mit zahlreichen Interview-Auszügen belegt, die Ergebnisse
einer über mehrere Jahre hin bundesweit durchgeführten wissenschaftlichen
Studie zu sexualisierter Gewalt gegen Jugendliche dargestellt. Hier zeigen sich
überdeutlich die Notwendigkeit eines intersektionalen Ansatzes zur Prävention
und der Stärkung migrantischer Selbstorganisation. In einem kurzen politischen
Schlusskapitel wird das Fazit aus Theorie und Empirie gezogen: Bei der
Intersektionalität geht es nicht um die Pflege von kulturellen Eigenheiten,
sondern um eine gesamtgesellschaftlich ausgelegte «Untersuchung der
Unterdrückung», die für linke Politik unter den heutigen Verhältnissen äußerst
produktiv sein kann.
Zwei aktuelle Bücher wenden sich Fragen von
Dominanz und Marginalisierung zu. Dabei ist Trans* ein zentraler Fokus, der im
Band von Mika Murstein in Verwobenheit mit anderen Herrschaftskategorien
gedacht wird.
In dem Buch „Trans. Frau. Sein. – Aspekte
geschlechtlicher Marginalisierung“ geht Felicia Ewert Diskriminierungen nach, denen Frauen, die auch trans*
sind, gesellschaftlich unterliegen. Dabei nimmt sie die Leser*innen von Anfang
an mit, auch diejenigen, die sich noch nicht so intensiv mit Fragen um Trans*-
und Cis-Geschlechtlichkeit befasst haben. So erläutert Ewert zunächst ihren
Zugang zum Thema und die verwendeten Begriffe, um sich danach Fragen zuzuwenden,
wie Geschlecht in der deutschen Gesellschaft gedacht wird. Dabei erläutert sie,
wie oft ein Biologismus vorherrscht, mit dem schon rechtlich – gleich nach der
Geburt – auf ein Geschlecht erkannt wird. Im alltäglichen Umgang in der
Gesellschaft wirke dieser Biologismus fort: So suchten Menschen im alltäglichen
Umgang nach Kennzeichen an den Menschen, mit denen sie Umgang haben, um sicher
ein Geschlecht erkennen zu können. Dabei nutzten sie insbesondere körperliche
Merkmale, um Sicherheit zu erlangen. Möglichkeiten geschlechtlicher
Selbstbestimmung werden so begrenzt, wie Ewert plausibel darlegt: Menschen
müssen stets erst gegen die stereotypen Vorannahmen angehen, bevor eine
Offenheit beim gegenüber entsteht, die tatsächliche individuelle
Geschlechtsidentität wahrnehmen zu wollen und zu können. Ausführlicher erläutert
die Autorin die medizinisch-juristische Begutachtungspraxis, der Personen nach
dem Transsexuellengesetz unterzogen werden, bis sie auch staatlich und rechtlich
in ihrem eigenen Geschlecht anerkannt werden. Ewert stellt dabei auch dar,
welchen Einfluss diese Begutachtungspraxis auf die Darstellungs- und
Sprechweisen von trans* Personen haben.
Dieser gesellschaftliche
Rahmen, der die Ordnungskategorie „Geschlecht“ in der deutschen Gesellschaft im
Blick hat, wird von der Autorin in Richtung von Diskriminierungserfahrungen
insbesondere von Frauen, die auch trans* sind, erweitert. Dabei geht es u. a. um
Erfahrungen im akademischen Betrieb, bei der Toilettennutzung, aber auch in
linken und feministischen Kontexten. So herrschten auch in einigen aktuellen
feministischen Strömungen deutlich trans*-feindliche Setzungen vor. Das gehe oft
insbesondere mit einem unreflektierten Bezug auf biologischen Essentialismus
zusammen, mit dem die Unterschiedlichkeit der Frauen untereinander negiert
werde.
Ewert legt damit ein
starkes und auch kritisches Buch vor, dass einerseits Diskussionen anregen soll.
Andererseits soll es Frauen stärken, die auch trans* sind und allen anderen Leser*innen
einen Zugang ermöglichen, Marginalisierungserfahrungen von Trans*-Personen und
deren Kämpfe gegen Diskriminierungen zu verstehen – und diese zu unterstützen.
Mika Murstein zeigt im Buch „I'm a queerfeminist
cyborg, that's okay: Gedankensammlung zu Anti/Ableismus“ die Verwobenheit
von Herrschaftsverhältnissen auf. Dabei fokussiert Murstein auf Be_Hinderung. Mit
der Großschreibung von „Hinderung“ macht sie*er deutlich, dass die Gesellschaft
Menschen „hindert“, ihnen also Grundrechte verwehrt. In den aktuellen
Diskussionen um Be_Hinderung fehle bisher vollkommen „die Vorstellung von Be_Hinderung
als andauerndem und lebenswertem Zustand […]. Als erstrebenswerte Zukunft gilt
meist die Zukunft ohne Behinderung.“ (S. 11f.) Als Gegenmodell formuliert Murstein
den Ansatz der „Crip future“:
„Crip future ist eine Zukunft, in der Behinderung und ein lebenswertes, erfülltes Leben, wie es schon heute be_hinderte Menschen führen, nicht als Gegensatz konstruiert werden. In meiner Vision von crip future besitzen wir alle Werkzeuge und Hilfsmittel, die wir brauchen, die Teilhabe, Partizipation und Mobilität bedeuten würden. Diese Werkzeuge, Technik und Hilfsmittel gibt es schon reichlich, aber in der Gegenwart ist der Zugang zu ihnen beschränkt. […] Hilfsmittel sind cool. Nur leider nicht im herrschenden Diskurs. Zum Beispiel sagt die Redensart „Das ist doch nur eine Krücke!“ viel über die Sicht auf gesundheitliche Einschränkungen aus. Sie spiegelt die Wahrnehmung, es sei eine Schwäche, eine Krücke zu brauchen, wider. Dabei ist eine Krücke hilfreich, weil sie Halt und Mobilität bedeutet, genauso wie eins nicht an den Rollstuhl ‚gefesselt‘ ist, sondern dieser ermöglicht, von A nach B zu kommen und an der Welt teilzuhaben.“ (Ebd.)
Ausführlicher geht Murstein auf psychische Erkrankungen ein. Die Einschränkungen von Menschen mit psychischen Erkrankungen werden in der Gesellschaft oft nicht gesehen oder, sofern sie gesehen werden, werden sie aufgeladen und teilweise sogar Berufsverbote etwa gegen Menschen, die an Depressionen leiden, diskutiert – anstatt Voraussetzungen zu schaffen, in denen ein Mensch gut mit dieser Erkrankung umgehen kann. Wie negativ psychische Erkrankungen gesellschaftlich besetzt sind, macht Murstein mit Blick auf Debatten nach Amokläufen deutlich:
„Nach sogenannten Amokläufen meist weißer Männer wird schnell nach einer psychischen Erkrankung und Ähnlichem als Auslöser gesucht. Da kann jemensch vorher ellenlange hasserfüllte Pamphlete ins Internet gestellt haben, plötzlich ist die Person, ohne vorher jemals diagnostiziert worden zu sein, angeblich ‚geisteskrank‘, ‚persönlichkeitsgestört‘ oder, auch sehr beliebt: ‚autistisch‘. Für Betroffene der disability community (Gemeinschaft) ist es immer sehr furchtbar, wenn eine solche Tat passiert und wenn bei der darauffolgenden Berichterstattung auf diese ableistischen Tropen (Sprachfiguren) zurückgegriffen wird.“ (S. 34)
Bereits aus den kurzen Zitaten
wird die sensible Sprachverwendung deutlich, die die*der Autor*in nutzt: Gut
lesbar und unaufdringlich werden Erläuterungen gegeben; Begriffe werden so
genutzt, dass sie klar sind und gleichzeitig nicht diskriminieren. Be_Hinderung
in Gesellschaft wird nicht allein, sondern verwoben mit anderen
gesellschaftlichen Strukturkategorien – Herrschaftskategorien – betrachtet.
Dabei sind Rassismus, das Geschlechter- und das Klassenverhältnis im Blick. Im
besten Sinne wird Intersektionalität vorgestellt und erläutert und dabei die
einschlägige Literatur eingewoben – so u.a. Edward Said, Kimberlé Crenshaw, Étienne
Balibar, Maisha Eggers, May Ayim, Grada Kilomba und Christiane Hutson. Es
werden historische Perspektiven auf Kolonialismus, die deutsche „Rasseforschung“
und sozialdarwinistische / eugenische Wissenschaft eröffnet.
Neben der
gesamtgesellschaftlichen Einordnung, kommt Murstein in den weiteren Kapiteln
auf die ganz konkreten Auswirkungen der Herrschaftskategorien – in ihrer
Verwobenheit – auf Menschen zu sprechen. Dabei bringt sie*er auch eigene
biografische Erfahrungen ein. Für das Verständnis der Herrschaftskategorien und
ihrer Wirkung auf ganz konkrete Menschen hat Murstein überdies ein Interview
mit der* Aktivist*in und Schriftsteller*in SchwarzRund geführt und in den Band
eingebunden, das ebenfalls sehr lesenswert ist. Abschließend werden „reaktionäre
Diskurse“ (S. 410) gewürdigt, die gerade hinter die aktuellen intersektional
entwickelten kapitalismuskritischen Analysen zurück und weiße Menschen als Standard belassen wollen. Wohltuend ist es, dass
Murstein – wie auch Ewert im zuvor angeführten Band – sich als von
Diskriminierungen und Gewalt betroffen benennen, aber gleichzeitig deutlich
machen, dass sie in Bezug auf Kolonialismus und Rassismus als weiße Personen zur privilegierten Seite
zu zählen sind. Solche Analyse und (Selbst-)Reflexion ist für mehr Arbeiten
wünschenswert!
Kurz: Bei „I'm a
queerfeminist cyborg, that's okay“ handelt es sich um einen äußerst gelungenen Band,
der gut lesbar ist und viele Perspektiven eröffnet. Ihm ist ein großes Publikum
zu wünschen.
Wie in den Songs auch, stößt FaulenzA in dem bei edition assemblage erschienenen Buch Interessierte nicht zurück, sondern nimmt die ernsthaft Interessierten "an die Hand" und erläutert geduldig, was es mit Feindlichkeit gegenüber Trans*Weiblichkeiten auf sich hat. Dabei wendet sie sich in erster Linie an mögliche cis-weibliche, cis-männliche und trans*-männliche Unterstützer_innen von Trans*Frauen und stellt die spezifische Situation von Trans*Weiblichkeiten vor, die sich jeweils auch individuell unterscheidet. FaulenzA fokussiert bei den betrachtungen einerseits auf die gesellschaftliche Situation, mit zweigeschlechtlich-sexistischer Sozialisation etc., andererseits auf spezifische Diskriminierungen, wie sie in emanzipatorischen linken (oft cis-männlich dominierten) und queer-feministischen Kontexten vorkommen:
Trans*misogynie – das ist die Gewalt, die ich erlebe, seit ich denken kann. Ich bin mit ihr aufgewachsen, sie hat mich geprägt und geformt. Sie hat mich tief verwundet und klein gemacht. Immer wieder, jeden Tag, in unterschiedlichsten Formen. Mal durch offene aggressive körperliche, mal durch unterschwellige Gewalt. Ausgeschlossen werden, verlacht und respektlos behandelt werden gehört dazu. (S. 13)
Ausführlich erläutert sie, dass in Bezug auf FLT*I-Räume oft gerade diskutiert wird, ob Trans*-Weiblichkeiten zu diesen Räumen Zugang haben sollten. Trans*-Frauen wird dabei eine männliche Sozialisation unterstellt – FaulenzA fordert ein, dass die spezifische weibliche Sozialisation von Trans*Frauen hier anerkannt werden muss. Durch die elterliche Anforderung, männlich sein zu sollen, wobei das Kind für Fehlverhalten sanktioniert wird, erleben Trans*Weiblichkeiten massive Diskriminierung und Gewalt bereits in ihrer frühen Sozialisation. FaulenzA fordert, dass auch emanzipatorische Räume das zur Kenntnis nehmen und nicht durch den Ausschluss von Trans*Weiblichkeiten neue Diskriminierungserfahrungen dem bisher Erlebten hinzufügen sollten.
Diskriminierungen und Gewalt geht FaulenzA im Buch ausführlich nach: in Bezug auf Sozialisation, in Bezug auf Passing zur sexistisch-zweigeschlechtlichen Norm, in Bezug auf Arbeitsleben und Schutzräume. Dabei ist der Schreibstil wohltuend erläuternd und freundlich; das Buch ist insgesamt sehr achtsam formuliert und ermöglicht es damit auch Personen, die nicht von der Diskriminierung von Trans*-Weiblichkeiten betroffen sind, die erlebten Diskriminierungen und Gewalt ein Stück weit nachzuvollziehen – und die eigene Rolle zu reflektieren. Wo werden etwa stets spezifische Körperlichkeiten vorausgesetzt – gerade im Hinblick auf Genitalien und physiologische Prozesse wie Menstruation und Ejakulation? Wo werden bestimmte Verhaltensweisen unterschiedlich gewertet, nur weil sie von einem Cis-Mann, einer Cis-Frau, einem Trans*-Mann oder einer Trans*-Frau kommen? An die Beschreibungen anknüpfend können Klischees und Vorurteile reflektiert – und bearbeitet werden. Das Schlusskapitel macht hierfür konkrete Vorschläge für Unterstützer*innen – Empowerment von Trans*-Weiblichkeiten möchte FaulenzA hingegen an anderer Stelle leisten (bzw. leistet sie bereits an anderer Stelle).
Wohltuend an dem Band ist auch, dass FaulenzA Diskriminierungen und Gewalt entlang unterschiedlicher Herrschaftsverhältnisse reflektiert. So positioniert sie sich selbst als weiße Person, die die Möglichkeit zum Studium der Sozialen Arbeit hatte und weist immer wieder auf Diskriminierung und Gewalt hin, die mit Rassismus und Klassenverhältnissen verbunden sind:
Ich finde es super wichtig, sich die eigenen Privilegien klar zu machen und einen achtsamen Umgang damit zu finden! Dazu gehört auch, sich mit eigenem Diskriminierungsverhalten auseinanderzusetzen. Zum Beispiel, dass ich über meine Privilegien als Weiße, über weiße Dominanz und verinnerlichten Rassismus reflektiere. (S. 116)
Für den verschränkten Blick und für die deutliche Thematisierung von Trans*misogynie ist das Buch sehr lesenswert. Die Songtexte aus „Einhornrap“ und die von Yori Gagarim stammenden Illustrationen machen das Buch kurzweilig – und sprechen die_den Lesende_n auf vielfältige Weise an und ermöglichen so facettenreich Räume zum Nachdenken und zur produktiven Selbstreflexion.
Buch: FaulenzA: Support your sisters not your cisters - Über Diskriminierung von trans*Weiblichkeiten. Mit Illustrationen von Yori Gagarim. edition assemblage 2017. Informationen zum Buch.
Gern möchte ich auf den aktuellen Call "Geschlechtersensibler & diskriminierungsarmer Sprachgebrauch" der begutachteten Zeitschrift "Gender Glossar" hinweisen. Ziel des Gender Glossars ist es, ein leicht zu bedienendes Online-Nachschlagewerk aufzubauen, ohne dabei akademische Verlässlichkeit einzubüßen. Einreichungen sind herzlich willkommen - fragen Sie gern auch andere Stichworte an: