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Anlässlich des CSD in Magdeburg hat sich verqueert.de den Koalitionsvertrag von CDU-SPD-FDP in Sachsen-Anhalt aus queerer Perspektive angesehen.

Anlässlich des CSD in Magdeburg hat sich verqueert.de den Koalitionsvertrag von CDU-SPD-FDP in Sachsen-Anhalt aus queerer Perspektive angesehen: Ein lesenswerter Beitrag. Er findet sich hier:

Der vorangegangene Blick auf die Wahlprogramme, ebenfalls von verqueert.de, findet sich hier: "Queer und LSBTIQ* in Sachsen-Anhalt: Was wollen die Parteien zur Landtagswahl?", https://verqueert.de/queer-und-lsbtiq-in-sachsen-anhalt-was-wollen-die-parteien-zur-landtagswahl/ .

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So lassen sich nach einem ersten Überblick über gute Materialien (2013) mittlerweile einige weitere Materialien für den Schulunterricht anführen, die explizit auf geschlechtliche (und auch sexuelle) Vielfalt orientieren.

Erfreulicherweise passiert mittlerweile nicht nur in der Wissenschaft einiges in Bezug auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Auch der Schulunterricht nimmt den wissenschaftlichen Sachstand auf. So lassen sich nach einem ersten Überblick über gute Materialien (2013) mittlerweile einige weitere Materialien für den Schulunterricht anführen, die explizit auf geschlechtliche (und auch sexuelle) Vielfalt orientieren. Die folgenden sollen - gerade im Hinblick auf den Biologie-Unterricht - empfohlen werden:

(1) Sexualerziehung mit Generation Z: Zeitgemäßer Biologieunterricht nach den aktuellen Richtlinien in den Klassen 5-10 (von Ursula Rosen, erschienen im Auer-Verlag):

Das Material entspricht den Lehrplänen zur Sexualerziehung und trägt dabei auch Fragen geschlechtlicher (und sexueller) Vielfalt Rechnung. Das bedeutet, dass auch Intergeschlechtlichkeit nicht etwa als "Fehler" oder "Störung" angeführt wird, sondern als Ausprägungsform menschlicher Geschlechtlichkeit, wie es zuletzt das Bundesverfassungericht in seiner Entscheidung für den Geschlechtseintrag "divers" angeführt hatte. Es handelt sich um gutes und zeitgemäßes Material. Mehr Informationen (Verlagslink).

(2) Vielfalt in Sexualität und Geschlecht: Themenhefte Sekundarstufe Biologie (von Alexander Lotz, erschienen bei Cornelsen):

Wie das vorhergehende Material wartet auch dieses Unterrichtsmaterial mit guten Methoden auf. Fragestellungen insbesondere zu sexueller Vielfalt, aber auch zu geschlechtlicher Vielfalt werden anschaulich aufgeschlüsselt - allgemeine Inhalte zu Sexualerziehung sind hier hingegen nicht Inhalt. Lehrkräfte erhalten damit gut nutzbar das Hintergrundwissen, die zugehörigen Methoden und das Material, um mit ihren Klassen die Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Biologie-Unterricht bearbeiten zu können. Mehr Informationen (Verlagslink).

(3) Diversität im Klassenzimmer: Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Schule und Unterricht (von Birgit Palzkill et al., erschienen bei Cornelsen):

Dieses Material ist allgemeiner angelegt und fokussiert nicht ausschließlich auf den Biologie-Unterricht. Es werden insbesondere die Hintergründe sexueller und geschlechtlicher Vielfalt aufgezeigt, wobei mitunter eine Überhöhung einer vermeintlich fortschrittlichen Situation in Deutschland mitschwingt und nicht ausreichend auf die Problemlagen von queeren Jugendlichen in Deutschland gesehen wird. Dennoch bringt auch diese Material einige gut aufbearbeitete Hintergünde für Lehrkräfte mit. Mehr Informationen (Verlagslink).

(4) VIDEO Junge oder Mädchen? Warum es mehr als zwei Geschlechter gibt (WDR, Sendung Quarks):

Auf jeden Fall ist für die Diskussion im Biologie-Unterricht in Bezug auf die Bestandteile und die Ausbildung des Genitaltrakts das Video "Junge oder Mädchen?" sehr zu empfehlen. Die Sequenz ab Minute 5'19'' bis ca. Minute 11 macht die biologischen Grundlagen gut nachvollziehbar und regt Kinder und Jugendliche - ebenfalls Klassenstufe 5 bis 10 - zur Diskussion an. Wie fest ist Geschlecht chromosomal, genetisch oder auch hormonell festgelegt - wie offen sit die Entwicklung? Mehr Informationen (Mediathek des WDR).

Alois Kösters: So greift er gerade – und darauf zielt sein Beitrag – eine der engagiertesten der Einrichtungen an, die sich für lesbische, schwule, bi, trans* und inter* Personen unterschiedlichen Alters einsetzen.

„Qualität spielt keine Rolle“ (Ausgabe vom 13.2.2020, S. 4), behauptet Alois Kösters in der Magdeburger Volksstimme vom 13.2.2020. Bereits im Jahr 2016 hatte er in dem Blatt, dessen Chefredakteur er ist, einen Angriff gegen Gender forciert, mit ähnlich wenig Belegen wie heute. In seinem aktuellen Beitrag postuliert er ein „Füllhorn“, das allen voran aus Brüssel gefüllt werde, um Gender-Reflexion in der Gesellschaft voranzubringen. „Zahlreiche Forschungsprojekte laufen an den Universitäten. Überall werden Seminare angeboten“ – meint Kösters, obwohl die groß angelegte Studie „Sexuelle Bildung für das Lehramt“, für die mehr als 2.700 Lehrkräfte und Lehramtsstudierende insbesondere aus Sachsen-Anhalt und Sachsen befragt wurden, gerade erst festgestellt hat, dass nur etwa zehn Prozent der Lehrkräfte einige Lehrinhalte zu Sexueller Bildung (Sexualpädagogik) hatten und nur fünf Prozent von Inhalten zur Prävention sexualisierter Gewalt profitieren konnten. In der Sozialen Arbeit sieht es nicht anders aus. Das bedeutet: Aktuell leisten wir uns in der Bundesrepublik Deutschland, dass Fachkräfte nicht oder zu schlecht ausgebildet sind, um sexualisierter Gewalt vorzubeugen und die geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Das sollte ein Skandal sein! Aber der Volksstimme-Chefredakteur macht lieber Stimmung gegen die EU und schürt Feindschaft gegen kleine Projekte, bei denen viele Leute ehrenamtlich arbeiten und nur wenige in geringem Umfang über meist befristete Stellen finanziert sind. So greift er gerade – und darauf zielt sein Beitrag – eine der engagiertesten der Einrichtungen an, die sich für lesbische, schwule, bi, trans* und inter* Personen unterschiedlichen Alters einsetzen. Kösters schreibt, nachdem er sich über vermeintlich überbordende EU-Förderung verbreitet hat: „Wer zum Beispiel einige geförderte Veröffentlichungen des ‚Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe KgKJH‘ prüft, stellt fest, dass Qualität oft keine Rolle mehr spielt.“

Warum diese Attacke, die ohne Beleg oder irgendeine Form der Fundierung auskommt? Der Volksstimme-Mann hätte sich schließlich auch die Mühe machen können, die eine oder andere Publikation des Kompetenzzentrums zu rezensieren, dessen Leiterin im Themenfeld immerhin promoviert ist und an Hochschulen lehrt. Und das Kompetenzzentrum, die Leiterin und die weitern Angestellten machen wichtige Arbeit: Noch immer ist es so, dass zwei Drittel der jungen Lesben und Schwulen (unter 18 Jahren) von physischer und psychischer Gewalt berichten, die sie erlebt haben. Etwa die Hälfte von ihnen nutzen problematische Strategien – etwa überhöhten Substanzkonsum –, um mit diesen Erfahrungen fertig zu werden. Etwa 20 Prozent der lesbischen und schwulen Jugendlichen und etwa 40 Prozent der trans* und inter* Jugendlichen geben an, im Alter von 18 Jahren mindestens einen Suizidversuch unternommen zu haben. Das Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe KgKJH leistet durch seine Bildungsarbeit hier wichtige Arbeit, die bedeutsam ist, damit Jugendlichen das Leben lebenswert erscheint. Und sei es nur, dass der richtige Flyer bei genau der richtigen Person liegen bleibt.

Alois Kösters mimt „alte Schule“ – allerdings ohne die Höflichkeiten, die seinerzeit üblich waren. Selbstverständlich sollte es sein, eine bewusst geführte Attacke zu fundieren, Belege zu bringen, sich auseinanderzusetzen. Das scheint der Magdeburger Volksstimme offenbar unnötig. Hier spottet man ohne Kenntnis und Beleg über andere – die nicht die medialen Mittel haben. Damit kommt die hässlichste Seite Sachsen-Anhalts zum Vorschein – der zum Glück eine andere gegenüber steht: unter anderem die exzellenten Medienkoffer „Geschlechtervielfalt und Vielfalt der Familienformen“, ein Projekt, das vom CDU-geführten Ministerium für Justiz und Gleichstellung vorangetrieben und vom KgKJH verantwortet wird. Auch hier hat das KgKJH, wie bei anderen Projekten, einen wissenschaftlichen Projektbeirat hinzugezogen, auch um Attacken begegnen zu können, die bei einem Anteil von 25 Prozent für die rechtsextreme AfD im Landtag leider nicht ausbleiben. Etwas Gutes hat es: So ist das Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe gegen allzu plumpe populistische Kritik abgesichert.

Heinz-Jürgen Voß

Schön, dass sich Menschen Zeit für genaue Analysen nehmen. Verqueert.de hat das als Wahlanalyse in Bezug auf trans*, inter*, queere, lesbische und schwule Themen gemacht und einen lesenswerten Überblicksbeitrag verfasst. Auf diesen weise ich hiermit gern hin:

Die große Leere – Parteiencheck zur Bundestagswahl Teil 1: Was ist in der vergangenen Legislatur passiert? - Hier gehts zum Beitrag.

Einen Folgebeitrag zu den jetzt nach und nach formulierten und erscheinenden Wahlprogrammen für die kommende Bundestagswahl kündigt verqueert.de bereits an.

Nun zum Download: Das Buch "Making Sex Revisited: Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive" ist jetzt als OPEN-ACCESS verfügbar. Es kann z.B. hier als PDF-Datei heruntergeladen werden: Making Sex Revisited (Volltext) (DOI: https://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/461573 )

Ich finde es insgesamt wichtig, dass wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst breit für alle verfügbar sind. Bei "Making Sex Revisited" freut es mich umso mehr, weil einige, die meine Arbeit anhand von kurzen Interviews diskutierten, keine Gelegenheit hatten, in eine der zu Grunde liegenden wissenschaftlichen Arbeiten zu sehen. Über Rückmeldungen zum Buch freue ich mich sehr! Eine Übersicht über die erschienenen Rezensionen zu "Making Sex Revisited" findet sich übrigens hier: Rezensions-Übersicht. (Darüber hinaus ist als wissenschaftlicher Einstieg auch weiterhin "Geschlecht: Wider die Natürlichkeit" empfohlen.)

Weitere Arbeiten schließen an "Making Sex Revisited" an - gerade mit Blick auf die Verschränkung von Herrschaftsverhältnissen. "Queer und (Anti-)Kapitalismus" (gemeinsam mit Salih Alexander Wolter) und "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität: Kritische Perspektiven" (gemeinsam mit Zülfukar Çetin) sind für die Lektüre im Anschluss besonders zu empfehlen.

Viel Freude beim Lesen!

[aktualisiert: 21.9.2019]

Im Folgenden findet sich eine Übersicht über erschienene Rezensionen zum Band "Geschlechtliche, sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung", der 2016 in der Buchreihe "Angewandte Sexualwissenschaft" im Psychosozial-Verlag erschienen ist (Verlagsinformationen). Das Buch gibt es hier auch zum kostenlosen Download: Psychosozial-Verlag.

Doch hier zu Beginn ein Audio-Interview zum Buch bei Radio Corax (Halle), geführt von Elke Prinz mit Heinz-Jürgen Voß. Hier zum Anhören.

Sascha Salamander schreibt auf ihrem_seinem Blog ausführlich in zwei Beiträgen über das Buch und folgert: "Abschließend ist zu sagen: den Herausgebern ist es gelungen, Autoren zu gewinnen, die nicht nur eine trockene Analyse schreiben, sondern die mit Eifer für eine Sache schreiben und dieses Feuer auf den Leser übertragen. Trotzdem es ein sehr detailliertes Fachbuch mit wissenschaftlichem Hintergrund ist, spürt man beim Lesen klar, dass einzelne Autoren für ihr Thema brennen und es ihnen ein Anliegen ist, dies zu teilen. Ich lege das Buch allen ans Herz, die sich als Aktivisten mit den Themen auseinandersetzen wollen oder die beruflich mit den hier genannten Personengruppen befassen und für sie einsetzen. Das Buch vertieft wissen, eröffnet neue Sichtweisen und bietet einen differenzierten Einblick." zur Rezension -- zur Fortsetzung

Dr. Anja Gregor von der Universität Jena schreibt auf socialnet.de: "Michaela Katzer und Heinz-Jürgen Voß legen mit dem hier vorgestellten Sammelband eine gelungene Auswahl von Perspektiven vor, die einen Bereich beleuchten, dem sich Wissenschaft ebenso wie Praxis bislang nur vereinzelt widmen: Verhandlungen von geschlechtlicher, sexueller und reproduktiver Selbstbestimmung. Sie liefern damit einen wichtigen Beitrag, um eine breitere Diskussion der Themen Asexualität, Inter*geschlechtlichkeit oder Sexualität im Gefängnis ebenso wie der Kritik an Trans*Pathologisierung und diversen Reproduktionstechniken und -normen zu ermöglichen." zur Rezension

Daniel Horneber schreibt im Forum für Behindertenpolitik auf  Marxistisch-Leninistischer Grundlage: "Als ich dann das Buch in Händen hielt und feststellte, dass die verschiedenen Themen Transsexualität, Intersexualität, Asexualität, Sexualität im Gefängnis, Sexualität im Kontext von Behinderung sowie außerhalb hetrosexueller Paarbeziehungen den verschieden Kategorien sexueller, geschlechtlicher und reproduktiver Selbstbestimmung zugeordnet worden waren, war ich irritiert. [...] Sexualität im Kontext mit Behinderung nur unter dem Thema sexuelle Reproduktion abzuhandeln greift viel zu kurz! Partnerschaft, Verhandlung über den und die Wahrnehmung des eigenen Körper, Lust beim Sex, und Strategien (Sexualassistenz oder Sexualbegleitung) zur Befriedigung der Sexualität wären Themen gewesen, welche die Zuordnung zum Abschnitt reproduktive Selbstbestimmung nicht mehr ausreichen hätten lassen, welche aber notwendig sind um dem Thema gerecht zu werden. [...] Ich habe im Großen und Ganzen den Eindruck, dass das Weglassen der großen Abschnitte dem Buch gut getan hätte. Ich empfehle dieses Buch trotz der Unzulänglichkeiten, die es aus meiner Sicht hat, allen Pädagog_innen und Mitarbeiter_innen in der Jugendhilfe an Schulen und all jenen welche Lehrer_innen oder Erzieher_innen ausbilden." zur Rezension

Die Soziologin Kirsten Achtelik wendet sich in ihrer Besprechung im Genethischen Informationsdienst der Schwerpunktsetzung des Bandes zu . Die Fokussierung auf Intergeschlechtlichkeit, Trans*, auf Asexualität und auf Sexualität im Kontext von Gefängnis "sind mehr als ungewöhnlich". Sie fragt: "Sind das die Hauptprobleme, die es auf dem Feld der sexuellen Selbstbestimmung gibt?" (Genethischer Informationsdienst, Juni 2016)

Auf umstandslos hat die Soziolog*in und Feminist*in Daniela Jauk den Band besprochen und kommt zur folgenden Gesamteinschätzung: "Die 18 Autor_innen bilden eine anregende und spannende Mischung aus Aktivist_innen, Wissenschafter_innen, Praktiker_innen aus Medizin, Soziologie, Pädagogik, Psychologie und Sozialarbeit, freien Autor_innen – manchmal in ihren ko-existierenden Rollen. Der aktivistische und emazipatorische Zugang, der sich durch das Buch zieht, macht es zu einem richtig positiven Leseerlebnis – auch wenn die meisten Beiträge sehr klar Begrenzungen der Selbstbestimmung, Ausgrenzungsprozesse und Diskriminierung im Blick haben und an sich traurig stimmen. Es ist angenehmerweise jedenfalls ein Buch bei dem man sich alles andere als mühsam durch die Seiten kaut, die meisten Beiträge erschließen sich den Leser_innen in leicht verständlicher Sprache und geschmeidigen Strukturierungen und machen dadurch Lust weiter zu lesen." Zur Rezension

Theodor Itten empfiehlt das Buch in der Zeitschrift "Psychotherapie Wissenschaft" und schreibt im Fazit: "[D]ieses aktuelle Zeitzeugnis im Spannungsfeld von leiblichem Bedürfnis und theoretischem Aufsperren von Menschenwürde, ohne Denkschablonen, dieser achtzehn engagierten SozialwissenschaftlerInnen ist ohne Wenn und Aber zu empfehlen." (Psychotherapie Wissenschaft, Jg. 6, Heft 2 (2016))

In der Zeitschrift "Soziale Arbeit" wurde der Band vorgestellt und empfohlen. Dort heißt es unter anderem: "Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Heterogenisierung von Genderzuordnungen beschäftigt sich dieser Sammelband mit dem Thema der Selbstbestimmung in den Bereichen der Geschlechtlichkeit, der Fortpflanzung und der Sexualität. Die Einzelbeiträge beleuchten die Pathologisierung der Transsexualität, die Beratung transidenter Menschen, medizinische Aspekte sowie psychoanalytische, pädagogische und sozialarbeiterische Perspektiven [...der] Intergeschlechtlichkeit. In den Blick genommen werden ferner die Orientierung der Asexualität und die Sexualität im Kontext einer Inhaftierung." Soziale Arbeit, Heft. 6/7 (2016), S. 281.

Die Juristin Dr. Anja Schmidt besprach den Band in der Zeitschrift Kritische Justiz. Vierteljahresschrift für Recht und Politik (Heft 1, 2017) und folgert: "Der Band greift viele Aspekte geschlechtlicher, sexueller und reproduktiver Selbstbestimmung auf, auch wenn er angesichts der umfassenden Überschrift teils mosaikartig wirkt. Er vermittelt Jurist*Innen wichtige Informationen und Impulse für eine sprachlich angemessene, kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit dem Recht unter Einbeziehung der Praxis und ausgehend von den Perspektiven »Betroffener«" Zeitschrift Kritische Justiz. Vierteljahresschrift für Recht und Politik (Heft 1, 2017)

Die Soziolog_in Julia Maria Zimmermann von der Université de Luxembourg rezensierte das Buch "Geschlechtliche, sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung" auf socialnet.de. In der Besprechung fokussiert sie insbesondere die Beiträge zu Intergeschlechtlichkeit und Asexualität; zum gesamten Band hält sie fest: "Seinem titelgebenden Anspruch, die Selbstbestimmung ins Zentrum nicht nur der Aufmerksamkeit, sondern der konkreten Praxis zu stellen, wird „Geschlechtliche, sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung“ vollauf gerecht: alle Autor_innen sind diesem Anspruch sichtbar verpflichtet. Diese Verpflichtung geht in vielen Beiträgen über eine bloße Interessenvertretung hinaus und plädiert für die Definitionsmacht marginalisierter Gruppen. Die Implikation dieses Plädoyers liegt nicht nur in der Übertragung von Expertise von den, in erster Linie, psycho-medikalen Professionellen auf die marginalisierten Personen selber. Sie geht meines Erachtens in durchaus logischer Konsequenz weiter und betrifft die Neubewertung von Expertise insgesamt." socialnet.de, online.

Die Soziolog_in und Erziehungswissenschaftler_in Dr. Cornelia Hippmann hat das Buch in der Zeitschrift Gender (Ausgabe 3/2017) besprochen und kommt zur abschließenden Folgerung: "Die einzelnen Beiträge sind durchgehend gut geschrieben. Den Autor*innen gelingt es, sich umfassend und interdisziplinär mit dem „Charakter“ des Terminus Selbstbestimmung auseinanderzusetzen. Die aktuellen gesellschaftlichen Grenzen der Selbstbestimmung mit den verschiedenen Konsequenzen für einzelne Individuen und soziale Gruppierungen werden ausführlich betrachtet. Als besonders gelungen ist die Verbindung der Beiträge von Wissenschaftler*innen verschiedener Fachrichtungen mit denen aus der Praxis zu bewerten. Vor allem dadurch können sich die Autor*innen dem Phänomen der Selbstbestimmung in einer bisher nicht gekannten Weise annähern. Letztlich liefern die Herausgeber*innen mit ihrem Sammelband einen wichtigen Beitrag zur kritischen und interdisziplinären Beschäftigung mit der vielschichtigen theoretischen und praxisorientierten Perspektive auf Selbstbestimmung. Die Reflexion von Themen, wie Asexualität, Intergeschlechtlichkeit oder Sexualität im Gefängnis, ermöglicht es, sich auch kritisch mit Fragen der Trans*-Pathologisierung sowie mit unterschiedlichen Reproduktionstechniken und -normen zu beschäftigen und die Leser*innenschaft dafür zu sensibilisieren. Dabei kommt verständlicherweise eine große Zahl ‚Betroffener‘ zu Wort. Nicht zuletzt deshalb ist dieses Buch allen, die sich mit Selbstbestimmung auseinandersetzen möchten, wärmstens ans Herz zu legen." Gender, 3/2017, online.

Dr. Ute Sonntag schreibt in der Zeitschrift "Impu!se Für Gesundheitsförderung" (Ausgabe: Juni 2018) u.a. zum Buch: "In diesem Band geht es um gesellschaftliche Grenzen der Selbstbestimmung und deren Eingewobensein in Herrschaftsverhältnisse wie Rassismus, Klassen- und Geschlechterverhältnis. Es werden wichtige und teils noch immer tabuisierte Themen bearbeitet wie Transsexualität und Intersexualität im Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Pathologisierungen oder Asexualität und Sexualität und Gefängnis." zur vollständigen Rezension

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Die Resolution der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (Resolution 1952 (2013)) ist sehr problematisch - und sie war schon in ihrer Erstellung von dem Interesse geleitet, die deutsche (Vorhaut-)Beschneidungsdebatte auf anderer Ebene fortzuführen. Das geht schon aus der Pressemitteilung hervor, die die Initiatorin der Resolution – Marlene Rupprecht (SPD) – verfasste. Bereits der Titel zeigt das eigentliche Interesse: „Parlamentarische Versammlung des Europarates diskutiert über Beschneidung“ schreibt Rupprecht, um erst später im Text – nachgeordnet – auch Intersexuelle einzubeziehen. (http://www.marlene-rupprecht.de/index.php?nr=55527 ) Weiterlesen » » » »