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Martin*e von Coloradio (Dresden) hat mit mir ein sehr schönes Interview und Gespräch zum Buch "Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem" geführt. In 18 Minuten können Sie und könnt ihr nun einen ersten Eindruck vom Buch bekommen: zum Interview.

Weitere Informationen zum Buch finden sich hier.

Die nächsten Buchvorstellungen sind in: Zürich (7. März), Leipzig (15. März), Berlin (5. April), Regensburg (17. Mai), Wien (28. Mai), Merseburg (6. Juni), München, Essen etc.

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Sehr gern weise ich euch und Sie auf das neue Buch "Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem" hin. Ich bin sehr stolz auf diesen Band! Er dürfte einige gute Diskussionen anregen. So gilt Hocquenghem als Vordenker der Queer Theorie - und ist er ein wichtiger Schwulenaktivist, der in Frankreich aktiv war und sich auch deutlich zu den schwulen Aktivitäten in Westberlin und der BRD positionierte. Richtungsweisend für den Band ist das Zitat von Guy Hocquenghem:

"Ich würde die Idee der Homosexualität gern musikalisieren: Sie existiert nur in ihren Rhythmen, ihren Intervallen und ihren Pausen, sie existiert nur durch ihre (dramatische) Bewegung. Sie konjugiert Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit in diesem Rhythmus des Erscheinens und des Verschwindens."
(Guy Hocquenghem, übersetzt von Salih Alexander Wolter)

Zum Buch haben Rüdiger Lautmann, Norbert Reck und ich mit Aufsätzen beigetragen; Salih Alexander Wolter hat einen Aufsatz von Guy Hocquenghem für das Buch wunderbar übersetzt. Ein schöner, runder Band! 🙂

Weitere Informationen zum Band:
https://www.psychosozial-verlag.de/2783

Interesse an Austausch:
Wer Interesse an Diskussion hat, kann gern ein Rezensionsexemplar bestellen und ihre*seine Perspektive beitragen. Dafür schreibt bitte an Melanie Fehr-Fichtner vom Psychosozial-Verlag: melanie.fehr-fichtner@psychosozial-verlag.de

Wenn es Interesse an einer Buchvorstellung oder Diskussionsveranstaltung gibt, dann sendet sehr gern mir eine Nachricht: Heinz-Jürgen Voß, voss_heinz@yahoo.de .

Here you will find the English translation of the introduction of the book:

MAKING SEX REVISITED: DECONSTRUCTING SEX/GENDER FROM A BIOLOGICAL AND MEDICAL POINT OF VIEW

Author: Heinz-Jürgen Voss, www.heinzjuergenvoss.de

Short description: Judith Butler once critiqued binary approaches to biological sex on the level of the interpretation of signs, thus avoiding a discussion of actually existing organic structures and their possible binarity. By contrast, the following contribution is concerned with historical and contemporary biological theories about such structures. Tracing theories of preformation and epigenetics, “Making Sex Revisited” demonstrates that a focus on processes of evolution and differentiation leads to pluri-sexual approaches to biological sex. Organic structures develop individually and vary when various individuals are compared. The predominance of binary interpretations results from the distinction between two sexes and their unequal treatment, still prevalent in society.

German full text version:
Making Sex Revisited:
Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive
Bielefeld: Transcript Verlag
2010, 3rd ed. 2011, ISBN 978-3-8376-1329-2
Open Access: http://dx.doi.org/10.14361/9783839413296

Gern kündige ich an - der Band erscheint im Februar 2018:

Die Idee der Homosexualität musikalisieren:
Zur Aktualität von Guy Hocquenghem

hg. von Heinz-Jürgen Voß,
mit Beiträgen von Guy Hocquenghem (übersetzt und mit Anmerkungen von Salih Alexander Wolter), Rüdiger Lautmann, Norbert Reck und Heinz-Jürgen Voß

Psychosozial-Verlag, Gießen
130 Seiten, 16,90 Euro
ISBN: 978-3-8379-2783-2
Verlagsinformation

Ich würde die Idee der Homosexualität gern musikalisieren: Sie existiert nur in ihren Rhythmen, ihren Intervallen und ihren Pausen, sie existiert nur durch ihre (dramatische) Bewegung. Sie konjugiert Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit in diesem Rhythmus des Erscheinens und des Verschwindens (Guy Hocquenghem)

Klappentext:
Guy Hocquenghems Essay »Das homosexuelle Verlangen« kann »als erstes Beispiel für das gelten, was heute Queer Theory heißt«, schrieb Douglas Crimp im Klappentext einer US-amerikanischen Neuausgabe des Buches. Der französische Aktivist und Theoretiker, Journalist und Romancier prägte in den 1970er und -80er Jahren die Geschichte der radikalen Schwulenbewegung nicht nur seines Landes, sondern auch der alten Bundesrepublik mit.

Während das Interesse an Hocquenghem in Frankreich und den USA wieder wächst, wird er im deutschsprachigen Raum heute kaum noch rezipiert. Doch die Lektüre lohnt sich, denn sie bietet Perspektiven, sexuelle Orientierung nicht starr, sondern »offen« und prozesshaft zu denken – eben »musikalisch«: Auch ein Ton tritt nur in Erscheinung, wenn er seine ganze Amplitude ausschöpft. 2018, fünfzig Jahre nach der sogenannten sexuellen Revolution und zum 30. Todestag von Guy Hocquenghem, unternehmen es die Autoren des vorliegenden Bandes, aktuelle identitäts- und rassismuskritische queere Positionen mit diesem Denker in Diskussion zu bringen.

Mit Beiträgen von Guy Hocquenghem, Rüdiger Lautmann, Norbert Reck und Heinz-Jürgen Voß

Description:
Guy Hocquenghem´s essay »Homosexual Desire« »may well be the first example of what we now call queer theory,« wrote Douglas Crimp on the back-cover blurb of a new US edition of this book. The French activist and theorist, journalist and novelist lived from 1946 to 1988 and helped shape the history of the radical gay movement in the 1970s and 1980s, not only of his country, but also of the old Federal Republic.

While the interest in Hocquenghem is growing again in France and the US, he is largely ignored today in the German-speaking world. But reading him is worthwhile, because he offers perspectives for thinking about sexual orientation not as something rigid but »open« and in process – something »musical«, that is: A sound also occurs only when it exhausts its entire amplitude. In 2018, fifty years after the so-called sexual revolution and on the thirtieth anniversary of the death of Guy Hocquenghem, the authors of the present volume undertake to bring current queer critiques of identity and racism to an exchange with this thinker.

With contributions by Guy Hocquenghem, Rüdiger Lautmann, Norbert Reck and Heinz-Jürgen Voß

[Aktualisiert: 8.1.2019]

Zum Dritten deutschen Männergesundheitsbericht - Sexualität von Männern (mehr Informationen zum Bericht) gab es bereits in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung eine sehr gute Resonanz, die sich in Berichten zeigt und auch bereits in der punktuellen genaueren Beschäftigung mit Einzelbeiträgen. Dafür schon vielen Dank! Über weitere Berichte, Besprechungen, Diskussionen und Diskussionsveranstaltungen freuen sich die Herausgebenden - auch gerade weil sexuelle Gesundheit im Sinne von Wohlbefinden (und nicht nur als 'Abwesenheit von Krankheit') zu selten Thema ist, wenn es um Männer und Männlichkeiten geht.

In seiner umfassenden Besprechung auf socialnet schreibt Prof. Dr. Rüdiger Lautmann u.a.: "[D]er Band trägt Handbuchcharakter und erfüllt die anspruchsvollen Kriterien dieses Formats vollauf. Die Themen der Artikel sind passend ausgewählt, sodass das Feld vollständig abgedeckt wird und Überschneidungen auf ein Minimum beschränkt bleiben. Die Beiträge stammen von kompetenten Vertreter*innen des Fachs; die hier zu erwartenden Namen tauchen tatsächlich auf. Die Texte sind gut lesbar und ohne Redundanz geschrieben. Probleme werden benannt, Handreichungen für die Praxis angeboten. Jeder Artikel verfügt über eine Zusammenfassung in Deutsch und Englisch. Das Sachregister verweist (leider nur) auf die Artikel, nicht auf Seiten. Beeindruckend ist die Fülle verwerteter Literatur. Fazit: Das Buch bietet eine umfassende Sammlung der Themen und vorliegenden Erkenntnisse zum Sexualverhalten insbesondere der Männer. In dieser Vollständigkeit geschieht das erstmals. Der Band versammelt sowohl die sachlichen Informationen als auch die kritischen Fragen. Er eignet sich als Ausgangspunkt, um Forschungsfragen zu entwickeln, ferner auch für die Lehre im Bereich der Sozialen Arbeit, der Sexualpädagogik und Public Health. Sogar die an Aufregern so interessierte Journalistik könnte sich hier Anstöße holen, um dem Publikum eine wirklichkeitsorientierte Aufklärung zu vermitteln." (online)

In einer Besprechung auf www.kritisch-lesen.de schreibt Olaf Stuve zum Männergesundheitsbericht unter anderem: "Angesichts der Diagnose über die aktualisierte Politisierung von Sexualitäten und Geschlechterverhältnisse, ist in dem Männergesundheitsbericht 2017 eine wichtige Stimme für eine geschlechtliche und sexuelle Vielfalts- und Gerechtigkeitspolitik zu sehen. Orientierungspunkte für die Ausrichtung des Berichts stellen reale Bedürfnisse in einer heterogenen geschlechtlichen und sexuellen Wirklichkeit dar. Das erscheint umso wichtiger, sind Männlichkeit und Sexualität derzeit doch zu einem umkämpften Terrain geworden, wie lange nicht mehr. Für weitere wissenschaftlich-praktische Diskussionen in den Arbeitsfeldern Medizin, Sexual- und geschlechterreflektierte Pädagogik, soziale Arbeit, (Psycho-)Therapie sowie kritische Geschlechter-, Männlichkeits- und Männer*forschung sind eine Fülle von Informationen und Anregungen mit dem Bericht vorgelegt. Es ist zu hoffen, dass der engagierte Austausch im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit an dem Bericht fortgesetzt wird." (Online)

3sat: Im Kontext der Sendung scobel am Donnerstag zu "Männliche Lust: Gesellschaftliche Normen und Rollenbilder sind im Wandel" hat Gert Scobel den Männergesundheitsbericht besprochen und gewürdigt. Scobel folgert: "Der dritte deutsche Männergesundheitsbericht ist sehr vollständig in der Abdeckung nahezu aller Themenbereiche." Das Rezensionsvideo gibt es hier (3sat).

Die weiteren erschienenen Rezensionen und medialen Beiträge sind - sofern möglich - im Folgenden kurz verlinkt:

Deutschlandfunk, 9. Mai 2017, zugänglich über den Sender.

Deutsches Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/74507/Dritter-Maennergesundheitsbericht-stellt-Sexualitaet-in-den-Fokus

NDR: https://www.ndr.de/info/Neuer-Maennergesundheitsbericht-Sexualitaet-als-Klischee,audio322532.html

Berliner Morgenpost: https://www.morgenpost.de/web-wissen/article210451993/Wenn-Jungen-Pornofilme-gucken.html

Hamburger Abendblatt: http://www.abendblatt.de/vermischtes/article210456719/Pornos-ueberall-Verlernen-Jugendliche-die-echte-Liebe.html

Thüringer Allgemeine: http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Wenn-Jungs-Pornos-gucken-1827874661

Braunschweiger Zeitung: https://www.braunschweiger-zeitung.de/panorama/article210456719/Pornos-ueberall-Verlernen-Jugendliche-die-echte-Liebe.html

Urologische Nachrichten: http://biermann-medizin.de/fachbereiche/urologie/medizin-forschung/maennliche-sexualitaet-wir-muessen-reden

Ärzte-Zeitung: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/urologische-krankheiten/erektile-dysfunktion/article/934999/maennergesundheitsbericht-sexualprobleme-sprechstunde-tehmatisieren.html

Mitteldeutsche Zeitung: http://www.mz-web.de/merseburg/maennergesundheit-beschneidung-bald-kassenleistung--26828232

Mitteldeutsche Zeitung: http://www.mz-web.de/merseburg/dritter-maennergesundheitsbericht-erektionsstoerungen-als-fruehwarnsystem-26847820

NDR Wissenschaftsmagazin: https://www.ndr.de/info/Neuer-Maennergesundheitsbericht-Sexualitaet-als-Klischee,audio322532.html

m.aerzteblatt: http://m.aerzteblatt.de/news/74507.htm

Welt: https://www.welt.de/gesundheit/article164224175/Zweimal-Sex-in-der-Woche-ist-Bloedsinn.html

Univadis Medizinportal: https://www.univadis.de/viewarticle/stiftung-maennergesundheit-sexualitaet-ist-wesentlicher-bestandteil-von-gesundheit-516700?s1=news

DocCheck: "Männer, geht spielen".

Urologenportal: "Im Fokus des 3. Männergesundheitsberichts - Sexualität von Männern".

Mehrfach auf MDR, TV und Hörfunk, am 4. und 5. Mai 2017.

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Der "Dritte deutsche Männergesundheitsbericht - Sexualität von Männern" ist nun erschienen und kann über jede Buchhandlung und den Verlag bezogen werden.

Der Bericht berücksichtigt facettenreich die Lebenslagen von Männern. Gewonnen hat der Bericht von der interdisziplinären Verzahnung soziologischer und medizinischer Perspektiven, die durch die Kooperation von Stiftung Männergesundheit und Hochschule Merseburg möglich wurde. Dabei tragen die Beiträge auch den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung, in denen digitale Medien eine größere Rolle einnehmen und sich Männlichkeiten diversifizieren. So werden neben den klassisch im Berichtswesen thematisierten Männlichkeiten auch Trans*- und Inter*-Männlichkeiten betrachtet und im Hinblick auf gelingende Sexualität von Männern dargestellt.

Dritter deutscher Männergesundheitsbericht: Sexualität von Männern
von Doris Bardehle, Heinz-Jürgen Voß, Theodor Klotz, Bettina Staudenmeyer, Stiftung Männergesundheit (Hg.)

Psychosozial-Verlag, Gießen
2017, 449 Seiten, 39,90 Euro
ISBN: 978-3-8379-2683-5
Nun frei zum Download (OPEN ACCESS, PDF-Datei): Psychosozial-Verlag.

Informationen beim Verlag: hier.
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier.
Übersicht über erschienene Presseresonanz und Rezensionen: hier.

Die Vorstellung des Männergesundheitsberichts findet bei Veranstaltungen am 3. Mai in Berlin (Bundespressekonferenz, für Journalist_innen) und am 4. Mai in Merseburg (öffentlich) statt.

Sehr gern weise ich auf die Vorstellung des "Dritten deutschen Männergesundheitsberichts - Sexualität von Männern" am 4. Mai 2017 in Merseburg hin. Bereits am Tag zuvor findet die Bundespressekonferenz in Berlin (Haus der Pressekonferenz) statt.

Kurzfassung des Inhalts der Veranstaltung:
# Zeit: 4. Mai, 14:30 – 17:00 Uhr
# Ort: Foyer des Gartenhauses, Hochschule Merseburg (Eberhard-Leibnitz-Str. 2, Merseburg)

Vorstellung des von der Stiftung Männergesundheit in Kooperation mit der Hochschule Merseburg herausgegebenen Berichts, der interdisziplinär ist und Sexualität positiv betrachtet. Der Vielfalt von Sexualität und von Männlichkeiten wird Rechnung getragen. Bei der Veranstaltung findet u.a. statt:

* Grußwort der Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration des
Landes Sachsen-Anhalt, Petra Grimm-Benne;
* Einordnung des Männergesundheitsberichts durch die Referentin an
der Leitstelle für Frauen- und Gleichstellungspolitik des
Ministeriums für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt
Katharina Scholz;
* Vorstellung des Männergesundheitsberichts durch die Herausgeber_innen
* Podiumsdiskussion zum Männergesundheitsbericht u. a. mit der
Fernseh-Moderatorin und Bestseller-Autorin Ann-Marlene Henning, dem Bildungsreferenten für Jungen*arbeit Michael Ney und Prof. Dr. Harald Stumpe.

Die Langfassung der Einladung mit vollständigem Programm findet sich hier.
Der "Dritte deutsche Männergesundheitsbericht" erscheint beim Psychosozial-Verlag und ist ab Ende April 2017 überall im Buchhandel erhältlich.

Den "Dritten deutschen Männergesundheitsbericht - Sexualität von Männern" gibt es hier frei und kostenlos zum Download (OPEN ACCESS, PDF-Datei): Psychosozial-Verlag.

Presseresonanz und Rezensionen zum Bericht finden Sie hier verlinkt.

Gerade von einer schönen Buchvorstellung von Zülfukar Çetins und meinem Buch aus Wien zurück. Es war schön bei Löwenherz! Und für alle, die lieber erst einmal ins Buch 'hineinhören' wollen, um es dann zu lesen, gibt es nun auch ein einführendes YouTube-Video:

Also gern sehen - und wer dann das Buch lesen und diskutieren mag, hat morgen (Mittwoch, 22.3.) in der Rosalinde in Leipzig und am Donnerstag (23.3.) in der Frauenkultur in Leipzig bei Buchvorstellungen zur Buchmesse Gelegenheit dazu.

PS: Nun ist das Buch "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität", zusätzlich zur gedruckten Fassung, auch kostenlos als PDF-Datei verfügbar.

Sehr gern weise ich auf die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Siegessäule (Dezember 2016) hin - einerseits zum Schwerpunkt HIV und einem Jahresrückblick. Andererseits diskutiert Roberto Manteufel im Heft, in seiner Kolumne „Seitenblick“, das Buch „Schwule Sichtbarkeit – schwule Identität: Kritische Perspektiven“. Er merkt unter anderem an: „In ihrem Buch gehen [Çetin und Voss] ans Eingemachte. Sie skizzieren, wie das Wort ‚homosexuell‘ allein schon durch seine historischen Ursprünge rassistisch gefärbt wurde. ‚Echte Homosexualität‘ fände sich zum Beispiel nur bei reichen weißen Nordeuropäern, konstatierte Hirschfeld. Ursprünge, die bis heute ihre Wellen schlagen. Denn – um mal so richtig die Ironiekeule zu schwingen – wir als weiße, aufgeklärte Schwule wissen schon, wie es geht. Also in Sachen Toleranz und Miteinander und überhaupt. Dagegen sehen zum Beispiel die Muslime so richtig alt aus. […] Klingt doch einleuchtend. Nur stimmt das wirklich? Erschreckend klar analysieren Çetin und Voss, wie hinter solchen Gedankengängen ein neues Wir-Verständnis steht, das auch hervorragend als politisches Kampfinstrument dient. Denn Wir, das sind inzwischen auch wir Homos. Wir sind die treuen Demokraten, die gebildet sind und euch den Wohlstand bringen, wenn ihr es nur richtig macht. Vertraut uns bitte, denn was wahre Freiheit ist, das wissen einzig wir. Denn Wir, das sind diejenigen, die in Schwarz und Weiß denken, in Okzident und Orient, in fortschrittlich und rückständig. Ganz ehrlich, Nachtigall, ick hör dir trapsen. Das riecht nach großem Ärger.“ (Siegessäule, Dezember 2016, S. 49) Die ganze Zeitschrift bekommt ihr digital auf www.siegessaeule.de und als gedrucktes Heft in zahlreichen Bars und Kneipen.

# Übersicht über weitere Rezensionen zum Buch: hier.
# Informationen zum Buch: hier.
# PS: Nun ist das Buch "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität", zusätzlich zur gedruckten Fassung, auch kostenlos als PDF-Datei verfügbar.

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Das Buch „Schwule Sichtbarkeit – schwule Identität: Kritische Perspektiven“ von Zülfukar Çetin und mir gibt es nun auch kostenlos als PDF-Datei! Es soll zur Diskussion anregen - und hat es auch schon. Die folgende Seite bietet eine Übersicht - sie wird in loser Folge aktualisiert.

Mit der Besprechung "Warum schwule Sichtbarkeit nicht grundsätzlich gut ist" macht Ulrike Kümel den Auftakt. Ihre auf dem Portal Queer.de erschienene Besprechung kommt zum Fazit: "Ich finde das Buch wichtig. Nach dem Lesen wissen wir, dass schwule Emanzipation viel mit der Unterdrückung anderer zu tun hat. "Homosexualität" als Konzept und Identität hat viel mit Rassismus und Kolonialismus zu tun – und damit auch Anteil an Gewalt gegen Menschen. Das ist wichtig zu wissen, damit heute sensibel gestritten werden kann." Die ausführliche Rezension findet sich hier.

In der Zeitschrift Siegessäule diskutiert Roberto Manteufel das Buch "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität: Kritische Perspektiven" in seiner Kolumne "Seitenblick". Er merkt unter anderem an: "In ihrem Buch gehen [Çetin und Voss] ans Eingemachte. Sie skizzieren, wie das Wort 'homosexuell' allein schon durch seine historischen Ursprünge rassistisch gefärbt wurde. 'Echte Homosexualität' fände sich zum Beispiel nur bei reichen weißen Nordeuropäern, konstatierte Hirschfeld. Ursprünge, die bis heute ihre Wellen schlagen. Denn – um mal so richtig die Ironiekeule zu schwingen – wir als weiße, aufgeklärte Schwule wissen schon, wie es geht. Also in Sachen Toleranz und Miteinander und überhaupt. Dagegen sehen zum Beispiel die Muslime so richtig alt aus. [...] Klingt doch einleuchtend. Nur stimmt das wirklich? Erschreckend klar analysieren Çetin und Voss, wie hinter solchen Gedankengängen ein neues Wir-Verständnis steht, das auch hervorragend als politisches Kampfinstrument dient. Denn Wir, das sind inzwischen auch wir Homos. Wir sind die treuen Demokraten, die gebildet sind und euch den Wohlstand bringen, wenn ihr es nur richtig macht. Vertraut uns bitte, denn was wahre Freiheit ist, das wissen einzig wir. Denn Wir, das sind diejenigen, die in Schwarz und Weiß denken, in Okzident und Orient, in fortschrittlich und rückständig. Ganz ehrlich, Nachtigall, ick hör dir trapsen. Das riecht nach großem Ärger." (Siegessäule, Dezember 2016, S. 49)

In der Zeitschrift "analyse & kritik" (November 2016) hat Lisa Krall das Buch besprochen. Krall schreibt: "Çetin und Voß setzen sich in ihrem Band kritisch mit der Identitätskategorie »des Homosexuellen« und der mit ihr verbundenen Emanzipationsbewegung auseinander und diskutieren beides als Bestandteile westlicher Hegemonie. Im dicht argumentierten ersten Teil bereiten sie den Boden für zwei weitere Kapitel, die sich einmal auf »Homosexualität« in Naturwissenschaften und in Pädagogik konzentrieren (Voß) und zweitens Homo-/Queerpolitiken sowie Homonationalismus in Zusammenhang mit Gentrifizierung setzen (Çetin). Sichtbarkeit und Identität werden dabei in unterschiedlichen Kontexten betrachtet: Anhand historischer und aktueller Beispiele aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft machen sie die Verschränkungen der Kategorie »Homosexualität« mit Kolonialismus und Rassismus nachvollziehbar und hinterfragen die Relevanz starrer Identitätskategorien. Sie zeigen, dass Kategorisierungen, die der Sichtbarmachung und Anerkennung dienen, nicht unschuldig, sondern Teil von Herrschaftsverhältnissen sind, da sie nur bestimmte Personen einschließen und in diesem Fall ausschließen, wer nicht weiß, europäisch, bürgerlich oder männlich ist. Ihre intersektionalen Analyse bringt nicht nur Gegenwart und Vergangenheit zusammen, sondern auch das, was gewöhnlich in Theorie und Praxis unterteilt wird. So gelingt es an gesellschaftliche Phänomene und aktuelle Herausforderungen sowie an theoretische Auseinandersetzungen anzuknüpfen und diese um wichtige Perspektiven zu erweitern." zur Zeitschrift/Rezension

Mehr als eine Rezension verfasste Patsy l'Amour laLove - es handelt sich um einen persönlichen Standpunkt, eine Schmähung, die mit der Werbung für die Vorstellung (am 24.11.2016, Berlin) des eigenen - zu "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität: Kritische Perspektiven" inhaltlich konträren - Buchs verbunden ist; pikanterweise erscheint der Beitrag zudem drei Tage nachdem auf meinem Blog in einem Gastkommentar die von Patsy l’Amour laLove gehostete „Polymorphia“ (vom 21.11.2016) kritisiert worden war. Der Beitrag von laLove findet sich in der Zeitschrift jungle world (Ausgabe vom 24.11.2016, Titel "Die schwule Gefahr") und schließlich im Band "Beißrefelexe". Jan Schnorrenberg erwidert in der Tageszeitung Tagesspiegel den Unterstellungen von Patsy l'Amour laLove ("Aktivismus-Debatte: Queeres Scherbengericht"); Floris Biskamp erwidert ihr bei den Ruhrbaronen ("Beißreflexe: Je böser, desto mehr freu’n sich die Leut’!") und stellt zu den Unterstellungen laLoves gegenüber dem Band "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität" fest: "Weniger nachvollziehbar ist, dass man die Argumente der Gegenseite dabei zur Unkenntlichkeit entstellt. Dies tut insbesondere l’Amour laLove in ihrer Auseinandersetzung mit dem Buch Schwule Sichtbarkeit – schwule Identität von Zülfükar Çetin und Heinz-Jürgen Voß." (online)

Georg Klauda verfasste eine Besprechung des erwähnten, von Patsy l'Amour laLove herausgegebenen, Bandes "Beißreflexe" und setzte sich dabei - in der Zeitschrift "analyse und kritik" - auch mit unserem Buch "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität: Kritische Perspektiven" auseinander. Diesbezüglich schreibt er u. a.: "Çetin und Voß halten dem entgegen, dass sich sexuelles Begehren, wie fast alle naturwissenschaftlichen Erkenntnisgegenstände, nicht in eindeutigen, binären Kategorien, sondern in Spektren und Möglichkeitsräumen ereignet, die sich einer starren Festlegung entziehen. Die Erfindung einer identitären Homosexualität sei ein politisches Projekt der westlichen Schwulenbewegung gewesen. Im Kontext einer heteronormativen bürgerlichen Gesellschaft lieferte der Rückbezug aufs eigene, ungewollte »Anderssein« eine Entschuldigung dafür, sich dem Zwang zur Heterosexualität lebensgeschichtlich zu entziehen, ohne die Norm als solche in Frage zu stellen. Dies erschien als notwendige Voraussetzung, um von der Mehrheit Anerkennung und Respekt verlangen zu dürfen." Der gesamte Beitrag findet sich hier.

"Du musst es lesen!" heißt es in einer Rezension von Joachim Schönert im "Lustblättchen" (Wiesbaden und Rhein-Main) vom November 2016. Und weiter: "Das Buch ist aktuell in seinen wissenschaftlichen Analysen und Beispielen und äußerst hilfreich beim Erkennen von Zusammenhängen." zur Zeitschrift

Christian Höller betont in den Lambda Nachrichten die Notwendigkeit des kritischen Charakter des Buches, um Debatten zu eröffnen. Er hält fest: "Das Buch wird als Streitschrift für kontroverse Diskussionen sorgen. Es macht deutlich, wie sehr sich die derzeitige Polarisierung auch in der LSBTI-Welt ausbreitet." (Lambda Nachrichten, März–April, Nr. 168, 39. Jahrgang, 1/2017)

Antje Schrupp rezensierte das Buch unter dem Titel "Homosexualität verlernen? Gute Idee." auf ihrem Blog www.antjeschrupp.com und im österreichischen Standard. In der Besprechung heißt es u.a.: "Mit sehr großem Interesse habe ich dieses Buch gelesen, in dem es um die Frage geht, wie sich der westliche Diskurs über Homosexualität mit Nationalismus und rassistischen Zuschreibungen an „Migrant_innen“ verbindet. [...] Angesichts der gegenwärtigen Diskurse, in denen speziell türkischen jungen Männern eine besonders ausgeprägte Homophobie zugeschrieben wird, ist es aufschlussreich, dass am Anfang des 20. Jahrhunderts die Türkei ein Eldorado für westliche Schwule war, weil man sich dort nicht verstecken musste. Amüsant auch zu lesen, wie dann mit Hilfe westlicher Wissenschaftskonstrukte das ominöse homosexuelle Wesen, das bestimmte Menschen eben haben und andere nicht, versucht wurde, in körperlichen Markern zu vereindeutigen; in den Keimdrüsen oder in den Genen, je nachdem, was in der Biologie gerade Mode war. Die enge Verbindung dieser westlichen Erfindung der Homosexualität mit rassistischen und nationalistischen Ideologien war mir neu. Sie ist in dem vorliegenden Buch vielleicht auch etwas zu stark gezeichnet, man müsste, sagt die politische Ideengeschichtlerin in mir, die entsprechenden Diskurse noch einmal in einem größeren Rahmen kontextualisieren, um sie entsprechend bewerten zu können. Aber unbedingt muss heutiger schwuler Aktivismus diese Schattenseiten der eigenen Geschichte reflektieren und tut er tatsächlich viel zu wenig." zur Rezension hier (Antje Schrupp: Aus Liebe zur Freiheit) und hier (derStandard).

In der zur Buchmesse in Leipzig erschienenen Graswurzelrevolution schreibt Antje Schrupp unter dem Titel "Homosexualität und Antirassismus" pointiert zum Buch: "Der westliche Diskurs über Homosexualität ist eng mit Nationalismus und rassistischen Zuschreibungen an "Migrant_innen" verbunden. Viele Menschen im Westen sind überzeugt, dass die Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten eine speziell westliche Errungenschaft sei. Und allzu oft dient der Vorwurf der Homophobie der Bekräftigung einer westlichen Überlegenheit und die Behauptung, man müsse LGBTQ-Rechte schützen, zur Legitimation von Kriegen. Das Buch "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität. Kritische Perspektiven" von Zülfukar Çetin und Heinz-Jürgen Voß liefert wichtige Erkenntnisse zu dieser Verbindung und bezieht klar eine Position auf der antirassistischen Seite des Diskurses." zur Rezension

Theodor Itten besprach "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität: Kritische Perspektiven" in der Zeitschrift "Psychotherapie Wissenschaft". Dort schreibt er u.a.: Das Buch "kommt in drei Teilen daher. Im ersten werden die Homosexualität und 'die Anderen' besprochen. [...] Danach wird die Homosexualität im Kontext von Naturwissenschaft und Pädagogik ausgiebig reflektiert. [...] Um diese prozessorientierten theoretischen Überlegungen praxisnah zu verankern, beschreibt Çetin im dritten Teil, die homo- und queerpolitischen Dynamiken und Gentrifizierungsprozesse in Berlin. Hier wird die vielfältige homosexuelle Lebensweise als individuelle Bereicherung dargestellt. Wie sich Menschen in der Psychopolitik einer großen Metropole zurechtzufinden, ist hier wunderbar und eindrücklich beschrieben." (Theodor Itten, Psychotherapie Wissenschaft, Jg. 6, Heft 2 (2016))

Unter dem Titel "Für ein Streitgespräch – Deutungskampf schwuler Emanzipation" rezensierte Folke Brodersen "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität" auf dem Blog der Feministischen Studien. Bordersen führt dabei u.a. aus und bezieht den kürzlich von Patsy l’Amour laLove herausgegebenen Sammelband "Selbsthass & Emanzipation" mit ein: "In und zu einer solchen Politik ist ein Streiten möglich und nötig. Eine Verwerfung des Gegenübers und Markierung als persona non grata kann ihr aber nicht zuträglich sein. Polemisierungen wie etwa l’Amour laLoves Vorwurf an Voß und Çetin, einen Kampf „gegen die Homosexualität an sich“ zu führen, delegitimiert die Position des Gegenübers im Diskurs und verstellt von vornherein jede gemeinsame Engführung oder Reibung. [...] Die Polarisierung zwischen Hetero- und (Rest der) Homosexualität, aus der l’Amour laLove Impulse zur Diskussion der psychischen Verfasstheit schwuler Subjekte ableitet, erscheint vor diesem Hintergrund nicht mehr als gegebenes Faktum, sondern ist ein Effekt gegenwärtiger neo-konservativer Transformationen. [...] Ähnliches gilt für die diskursive Verwerfung queerer Muslim_innen, die Zuweisung von Archaik an einen ‚islamischen Kulturkreis‘ sowie für die gesamte Entgegensetzung zwischen ‚Muslim_innen und Schwulen‘ [... E]ine politische Vision [muss] darauf bauen, Beziehungen neu zu gestalten. Entgegen der Zergliederung zwischen ‚Tunten‘, ‚Türken‘ und ‚happy rainbowfamilies‘ wäre zu versuchen, nicht nur situative Bündnisse zu schmieden, sondern auch kollektiv wie individuell Haltungen der Sorge, der Freude und der Lust an- und miteinander zu stiften. Nicht etwa um melancholisch das Begehren nach einer kollektiven Bewegung zu heilen, sondern um eine Hierarchisierung und Verwerfung bestehender Differenzen nicht zuzulassen." zur ganzen Besprechung
In der eigentlichen Rezension in der gedruckten Ausgabe der Feministischen Studien wendet sich Brodersen dann ausschließlich "Schwule Sitbarkeit - schwule Identität: Kritische Perspektiven" zu und endet auf der folgenden Schlussfolgerung: "Trotz dieser Kritiken am Resumee des Bandes, bleibt dieser mit seiner umfassenden empirischen Beschreibung und der Darstellung der spezifischen Funktionen von politischer Sichtbarkeit eine lohnende Lektüre. Für interessierte Beobachter_innen gegenwärtiger Ausdrucksformen ›schwuler‹ Politiken ist er damit eine gewinnbringende Zusammenstellung." (Feministische Studien, Heft 1/2017)

Auf Querelles-net - Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung besprach Lisa Krall das Buch und hält abschließend fest: "Dass Auseinandersetzungen angeregt werden, wie es formuliertes Ziel des Buches ist, gelingt aber mit Sicherheit, und zwar nicht nur aufgrund der eng geführten, aber sehr fundierten theoretischen Analysen, sondern auch dadurch, dass es die Lesenden aus ihrer Komfortzone holt, wovon nicht alle begeistert sein werden. Die durch zahlreiche Beispiele untermauerten Argumentationen erweisen sich als zwingend, und es lohnt sich, ihnen zu folgen. So wie es nach wie vor mehr privilegienreflektierender Geschlechterforschung und feministischer Bewegungen bedarf, ist es notwendig, die eigene Beteiligung an Herrschaft zu thematisieren, wie Çetin und Voß am Beispiel der Schwulen aufzeigen. Der Forderung der Autor_innen, Identitäten zu verlernen (vgl. S. 17), könnte in diesem Sinne wohl auch Gayatri Chakravorty Spivaks (1996) Vorschlag hinzugefügt werden, Privilegien als einen Verlust zu verstehen." zur ganzen Besprechung

Für die Progress - die Zeitschrift der österreichischen Hochschüler*innenschaft - rezensierte Hagen Blix "Schwule Sichtbarkeit..." In der Besprechung heißt es abschließend: "In einer Zeit, in der in Deutschland ein Autonomes Schwulenreferat die AfD zu einer Podiumsdiskussion einzuladen gewillt ist und die Teilnahme antidemokratischer Kräfte – erschienen in Begleitung von gut 20 Neonazis – als für eine „umfassende Meinungsbildung unumgänglich“ verteidigt, in einer Zeit in der zugleich die Rückholbarkeit des Erstrittenen in der Homophobie derselben Partei deutlich wird, sei die Lektüre dieses Buchs dringend empfohlen." Online

Kevin Junk besprach "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität: Kritische Perspektiven" auf FIXPOETRY. Er folgert unter anderem: "An anderer Stelle wurde dem Band vorgeworfen, er wäre anti-homosexuell (vor allem eine Rezension im Sammelband “Beißreflexe” [...], erschienen im Querverlag, erregte Aufsehen). Diese Lesart verkennt das Potenzial aktueller historischer, soziologischer und sexualwissenschaftlicher Forschung. Was der Band zeigt, ist, und das ist keine Neuigkeit, wie Homosexualität als Kategorie konstruiert ist und welche Gefahren damit einhergehen. Wenn sich Menschen auf einfache Labels reduzieren lassen, dann steht auf der einen Seite der Homosexuelle und auf der anderen Seite der Muslim. Beide schließen sich aus, beide hassen sich und beide lassen sich gegeneinander ausspielen. Nur gut, dass der Homosexuelle per se ein weißer Mann ist und damit in einer besseren Position als der Muslim als solcher. Solange Debatten auf diesem Niveau geführt werden, solange die Begrifflichkeiten so minderkomplex bleiben, bleibt auch die Debatte eine minderkomplexe und geht zu Lasten aller Beteiligten. Vor allem verhindert eine solche Debatte die Solidarisierung und den Austausch. Voß und Çetin fordern auf dieser Grundlage ein, die Einteilungen, die uns ein- und ausschließen, die Minder- und Mehrheiten, die wir angeblich sein sollen, endlich aufzuheben." zur vollständigen Besprechung

Till Randolf Amelung besprach das Buch in der Zeitschrift "Impu!se Für Gesundheitsförderung" (Juni 2018) und schreibt unter anderem: "Die Autoren widmen sich der Frage, inwieweit das heutige Verständnis von Homosexualität als Identität dazu führt, dass heteronormative Vorstellungen gestärkt und rassistische Marginalisierungen gefördert werden." zur vollständigen Rezension

Im Katalog der schwulen Buchläden "Der Dicke" wird das Buch prominent hervorgehoben. Auch Transgenderradio (Berlin) empfiehlt "Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität" - in der Oktober-Sendung (2016) - den Zuörenden zur Lektüre. zu Transgenderradio Und auch die Queere Legende Vagina Davis liest gerade das Buch, wie sie in einem Interview ("Queer legend Vaginal Davis speaks on art, race, gentrification, and the sexual pull of natural body odors") angab: "What are you reading these days? I am always keeping a brood of books on my nightstand. Been rediscovering and re-reading all the Harlem Renaissance canon from the likes of  Claude McKay, Zora Neale Hurston, Richard Bruce Nugent, Jean Toomer, Wallace Thurman, Rudolph Fisher and of course Mr. Looking for Langston himself, Langston Hughes. There is this young Turkish academic and theorist Zülfükar Çetin, and Heinz-Jürgen Voß wrote this book called 'Schwule Sichtbarkeit – schwule Identität. Kritische Perspektiven (Gay Visibility-Gay Identity: Critical Perspectives)' that I am reading." (Hier ist das Interview online.)