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Das Lesbische Aktionszentrum Westberlin trug maßgeblich zur bundesdeutschen Emanzipationsbewegung von Lesben und Frauen bei.

Gerade ist in der Buchreihe "Angewandte Sexualwissenschaft" im Gießener Psychosozial-Verlag das Buch "Mit schwulen Lesbengrüßen" neu erschienen. In ihm geht die Autorin Lara Ledwa der Geschichte des Lesbischen Aktionszentrums Westberlin (LAZ) ausführlich nach. Im Klappentext heißt es:

Cover "Mit schwulen Lesbengrüßen"

Das Lesbische Aktionszentrum Westberlin trug maßgeblich zur bundesdeutschen Emanzipationsbewegung von Lesben und Frauen bei. Anhand des Archivmaterials macht Lara Ledwa historisches Wissen über marginalisierte, politische und soziale Kämpfe zugänglich und verknüpft es mit aktuellen theoretischen Ansätzen, die für die lesbisch_queeren Bewegungen wichtig sind. Sie würdigt den feministischen, lesbischen und antikapitalistischen Widerstand der Aktivistinnen, untersucht aber auch kritisch die teilweise ausschließenden lesbisch-feministischen Positionen. Dadurch eröffnet Ledwa einen solidarischen Dialog zwischen verschiedenen aktivistischen Lagern und Generationen.

Das Buch ist überall im Buchhandel und über den Verlag erhältlich:

Lara Ledwa
Mit schwulen Lesbengrüßen: Das Lesbische Aktionszentrum Westberlin (LAZ)
Gießen: Psychosozial-Verlag
Sept. 2019, 157 Seiten, 19,90 Euro
ISBN-13: 978-3-8379-2930-0
Verlagsinformationen

Sehr gern weise ich auf das aktuelle Heft der Zeitschrift "Forum Wissenschaft" (3/2018) hin. Unter dem Titel "Queerness und Wissenschaft. Zwischen Diskriminierung und Emanzipation" versammelt es zahlreiche interessante Beiträge.

Bestellungen des Heftes: https://www.bdwi.de/show/10673937.html .
Die Beiträge sind mittlerweile auch online verfügbar: https://www.linksnet.de/organisation/forum-wissenschaft .

Inhalt
- Florian Grams: Die die Liebe verbieten. Über die Geschichte des §175
- Rüdiger Lautmann: Queerness. Theorie und Politik der Geschlechtlichkeit
- Heinz-Jürgen Voß: Sexualwissenschaft und rassistische Stereotype
- Annika Spahn und Rebecca Gustke: "Akzeptanz für Vielfalt" macht Schule
- Christiane Fuchs: Queerfeindlichkeit in der Wissenschaft
- Alexander Klock: Kein Raum für evangelikale ›Homo-Heiler‹!

außerdem
- Franziska Conrad: Fragmentarisierung und Bewertungsmarathon in der hessischen Lehrer*innenbildung
- Lina Franken: Zur Rolle von Lehrer*innen im Schulunterricht
- Paul Oehlke: Kontroversen um Prostitution und Sexarbeit
- Wolfgang Kromer: Verirrungen in der Bioethik
- Joachim Hösler: Nationalismus und Patriotismus - wozu?

In den nächsten Tagen besteht gleich an mehreren Orten Gelegenheit, Einblicke in das neue Buch "Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem" zu erhalten (Infos zum Buch: https://www.psychosozial-verlag.de/2783 ). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Ich und wir freuen uns darauf, euch/Sie bei den folgenden Veranstaltungen zu sehen - und gern ins Gespräch zu kommen:

28. Mai, Wien, Buchhandlung Löwenherz, Infos zur Veranstaltung: https://www.loewenherz.at/lesung-mit-heinz-juergen-voss-und-ruediger-lautmann-im-mai-2018.php ;

1. Juni, Dresden, Gerede e.V. / CSD Dresden, Infos zur Veranstaltung: https://www.csd-dresden.de/event/die-idee-der-homosexualitaet-musikalisieren-zur-aktualitaet-von-guy-hocquenghem/ ;

2. Juni, Berlin, Linke Buchtage, Infos zur Veranstaltung: https://linkebuchtage.de/events/event/die-idee-der-homosexualitaet-musikalisieren-zur-aktualitaet-von-guy-hocquenghem/ ;

4. Juni, Oldenburg, FemRef Oldenburg, Infos zur Veranstaltung bei: http://www.femref.uni-oldenburg.de ;

5. Juni, Essen, FUMA (Fachstelle Gender & Diversität NRW), Infos zur Veranstaltung: http://www.gender-nrw.de/lesung-voss-2018/ ;

6. Juni, Merseburg, Hochschule Merseburg, Infos zur Veranstaltung: https://www.hs-merseburg.de/aktuelles/veranstaltungen ...;

Ich und wir freuen uns auf eure Teilnahme und interessante Veranstaltungen!

Nach den eröffnenden Präsentationen in Zürich, Leipzig und Berlin stehen die folgenden Buchvorstellungen des Buches „Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem“ an. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen:

Berlin:

  • 2. Juni, 20:00 Uhr, im Rahmen der Linken Buchtage 2018, Ort: Gneisenaustr. 2a
  • 13. Juli, Buchhandlung Eisenherz, organisiert von BleuBlancRose

Wien: 28. Mai, Buchhandlung Löwenherz

Dresden: 1. Juni, im Rahmen der CSD-Veranstaltungen, organisiert von Gerede e.V.

Oldenburg: 4. Juni, organisiert vom FemRef der Uni Oldenburg

Essen: 5. Juni, organisiert von FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW

Merseburg: 6. Juni, im Rahmen der Lunch Lecture

Weitere Veranstaltungen in anderen Orten zielen auf Biologie und Geschlecht, Intergeschlechtlichkeit und pädagogische Praxis, Queer und Kapitalismuskritik sowie Diskussionskultur und offene Ansätze zur Betrachtung vom gleichgeschlechtlichem Sex. In den Orten: Zürich, Tübingen, Chemnitz, Dresden, Erlangen, Regensburg, Halle, Merseburg, Heidelberg und weitere.

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[aktualisiert am: 13.11.2019]

Gern weise ich auf die erschienenen Besprechungen des Buches "Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem" sowie ausgewählte weitere Beiträge zum Buch hin. Die Liste wird in loser Folge aktualisiert.

Den Auftakt bildet eine Besprechung, verbunden mit einem Interview, bei Coloradio Dresden. Die Sendung kann hier angehört werden: Link zur Sendung bei freie-radios.net.

Eine ausführliche Würdigung des Bandes liefert Hauke Branding (Helmut-Schmidt-Universität, Fakultät für Maschinenbau) bei socialnet.de. Dort hält er als Fazit unter anderem fest: "Das große Verdienst dieses Bandes ist es, Guy Hocquenghem wieder in die Debatte einzuführen und die Aktualität seiner Überlegungen zu diskutieren." Zur vollständigen Rezension bei socialnet.de.

Prof. Dr. Kurt Starke besprach das Buch in der Fachzeitschrift "Sexuologie". In seiner ausführlichen Rezension führt er unter anderem aus: "Inspiriert von dieser geistreichen Schrift könnte man bei Musikalisieren und Musizieren an das Eindeutige und das Vieldeutige der Musik denken, an das Verbindende und das Trennende, an das Gedachte und Gefühlte, an die Träumerei und die erfüllten Wünsche, an das unernste Vergnügen und das vergnüglich Ernsthafte im Sinne eines Res severa verum gaudium. [...] Die Einzelbeiträge des Buches [von Rüdiger Lautmann, Norbert Reck und Guy Hocquenghem] sind von zwei kenntnisreichen Texten des Herausgebers Heinz-Jürgen Voß gerahmt. Im einleitenden Beitrag führt Voß behutsam an das zu erwartende Leseabenteuer heran. [...] Das Buch ist Band 11 der Reihe 'Angewandte Sexualwissenschaft'. Hoffentlich folgen weitere Bände dieser Qualität." (Sexuologie, Bd. 25/2018, Heft 1-2, S.103-105)

Prof. Dr. Florian Mildenberger hat den Band in der sexualwissenschaftlichen Zeitschrift "Sexuologie" besprochen. Er schreibt unter anderem: "Der erste Teil des Titels lässt zunächst eine Discografie der Pet Shop Boys vermuten, doch dieser Sammelband entpuppt sich bei genauerer Lektüre als ein vorzüglicher Ansatz, um einen im Windschatten Foucaults bereits vergessenen französischen Vordenker einer kritischen Homoforschung interessierten Lesern in Erinnerung zu rufen." (Sexuologie, Bd. 25/2018, Heft 1-2, S.105f)

Stefan Ripplinger würdigte das Buch in der zur Frankfurter Buchmesse erschienenen Literaturbeilage "Queer gelesen" des Magazins "konkret" und schreibt u.a.: "Hocquenghem formulierte in den Siebzigern seine wildromantische Version dessen, was heute 'queer' genannt wird. Dass er viele Punkte der Queer-Theoretiker Eve Kosofsky Sedgwick oder Paul B. Preciado vorwegnimmt, ist ebenso unübersehbar wie die Kluft, die sein Denken von identitären Positionen trennt, wie sie in den USA oder in Deutschland vorherrschen. Dass einer oder eine sich dazu durchringen müsste, 'schwul', 'lesbisch' oder sonst etwas zu sein, um dann als bürgerliches Subjekt glücklich zu verspießern, hielt er für ein Abwürgen des Begehrens. Das Begehren fügt sich keiner sozialen Form. [...] In der Ära Jens Spahn bewahrheitet sich Hocquenghems Spott, alles, was deutsche Schwule jemals zu fordern in der Lage seien, seien 'rosa Volkswagen'." (konkret, Nr. 10/2018; Literaturbeilage "Queer gelesen", S. 22)

Ausführlich mit den Ansätzen Guy Hocquenghems befasst sich ein Kommentar in der Online-Zeitschrift Schattenblick. Darin heißt es mit Blick auf das Buch "Die Idee der Homosexualität musikalisieren" u.a.: "Für den Sexualwissenschaftler und Queer-Theoretiker Heinz-Jürgen Voß ist Guy Hocquenghem ein Vordenker der von ihm vertretenen Position, daß die Geschlechtlichkeit des Menschen nicht auf zwei komplementäre, als biologisch gegeben unterstellte Formen zu reduzieren sei, sondern in einer letztlich unendlichen Vielfalt manifest werde. Für den Herausgeber des Buches „Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem“ eröffnete dieser […] einen frühen Zugang zum Konzept der Intersektionalität […]. Das Streben des Schwulen nach gesellschaftlicher Anerkennung sieht Voß durchaus kritisch, kann der Status des respektablen Bürgers doch virulente Formen der Ausgrenzung und Feindseligkeit stärken, die in der gesellschaftlichen Delinquenz der Homosexualität keinen Platz finden, weil Randständige und Ausgestoßene mehr Gründe haben, solidarisch zu handeln, als die Kette der Erniedrigung ad infinitum fortzusetzen." (Schattenblick, Ausgabe vom 17.5.2019, S.6-9, online)

Hans Hütt meint im Freitag, durch den Band "Die Idee der Homosexualität musikalisieren" habe Guy Hocquenghem eine "Wiederauferstehung im deutschen Sprachraum" erfahren. Großartig! Ob diese Wiederentdeckung "missglückt" ist, wie Hütt im Weiteren schreibt, mag die*der Lesende selbst beurteilen: Hier lese ich ein paar Passagen vor, insgesamt ist das Buch aber auch recht günstig zu haben. (Freitag, Ausgabe 42/2019)

Und hier findet sich ein Videomitschnitt einer Buchvorstellung:

Sehr gern weise ich auf weitere Buchrezensionen hin, die ich in den vergangenen Wochen veröffentlicht habe:

(1)
"Geschlecht im flexibilisierten Kapitalismus? Potenziale von Geschlechter- und Gesellschaftstheorien"
von Ilse Lenz, Sabine Evertz und Saida Ressel (Hg.)
Auf: socialnet, 15.3.2018 (Online).

(2)
"Antisexistische Awareness. Ein Handbuch"
von Ann Wiesental
Auf: socialnet, 13.3.2018 (Online).

(3)
"Varianten der Sexualität. Studien in Ost- und Westdeutschland"
von Kurt Starke
Auf: socialnet, 13.3.2018 (Online).

(4)
"Widersprüche des Medizinischen. Eine wissenssoziologische Studie zu Konzepten der 'Transsexualität'"
von Katharina Jacke
Auf: socialnet, 7.3.2018 (Online).

(5)
"Politiken in Bewegung. Die Emanzipation Homosexueller im 20. Jahrhundert"
von Andreas Pretzel, Volker Weiß (Hg.)
Auf: socialnet, 26.2.2018 (Online).

(6)
"Expert_innen des Geschlechts? Zum Wissen über Inter*- und Trans*-Themen"
von Kim Scheunemann
Auf: socialnet, 7.2.2018 (Online).

Heinz-Jürgen Voß

In Kürze steht wieder die Leipziger Buchmesse an - die Publikumsbuchmesse für Bücher in der Bundesrepublik. Zum Rahmenprogramm gibt es auch wieder sexualwissenschaftlich relevante Angebote mit Bezug zu Merseburg, auf die ich sehr gern hinweisen möchte. Es sind wieder zahlreiche Buchvorstellungen und – darüber hinaus – Vorträge geplant, zu denen Sie und ihr herzlich eingeladen seid:

Buchvorstellungen und Vorträge direkt auf der Buchmesse, u.a. relevant:
[1] Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem
Gespräch mit Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß und Dr. Norbert Reck
Donnerstag, 15.03.2018, 14:00 – 14:30 Uhr
Ort: Halle 3, Stand H204

[2] Vielfältige Antworten auf einfältige Bemerkungen: Wie wir auf rassistische, sexistische und andere schockierende Kommentare reagieren könn(t)en
Kurz-Workshop mit Prof. Dr. Johannes Herwig-Lempp
Samstag, 17.03.2018, 13:00 – 13:30 Uhr
Ort: Halle 3, Stand H204

Buchvorstellungen im Rahmen von Leipzig liest:
[1] Lustvoll körperwärts: Körperorientierte Methoden für die Sexuelle Bildung von Frauen
15. März 2017, 18:00 Uhr
Verfasser*in: Julia Sparmann
Ort: Frauenkultur Leipzig, Windscheidstr. 51, 04277, Leipzig (Süd)
Beschreibung: Körperorientierte Methoden sind eine große Bereicherung für die ganzheitlich orientierte Sexuelle Bildung. Neben der kognitiven und emotionalen Auseinandersetzung mit sexuellen Themen erweitern körperorientierte Methoden das Spektrum sexueller Bildung um konkrete Körpererfahrungen. Eintritt: frei

[2] Gewaltpräventionskonzepte für die Arbeit mit Mädchen und Frauen mit Behinderungen
15. März 2017, 18:30 Uhr
Verfasser*in: Esther Stahl
Ort: Frauenkultur Leipzig, Windscheidstr. 51, 04277, Leipzig (Süd)
Beschreibung: Mädchen und Frauen mit Behinderungen sind mehr als doppelt so häufig von sexualisierter Gewalt betroffen wie ihre Altersgenossinnen ohne Behinderung. Bereits 2009 hat sich die Bundesregierung, mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, Diskriminierungen und Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen abzubauen. Dass diese Verpflichtung in weiten Teilen nicht umgesetzt wurde, zeigt unter anderem die mangelhafte Existenz von Gewaltpräventionskonzepten in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Neben einer Analyse liefert das Buch Schlussfolgerungen für gelingende Gewaltprävention. Eintritt: frei

[3] Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem
15. März 2017, 19:00 Uhr
Verfasser*innen: Rüdiger Lautmann, Norbert Reck, Heinz-Jürgen Voß, Guy Hocquenghem (übersetzt von Salih Alexander Wolter)
Ort: Frauenkultur Leipzig, Windscheidstr. 51, 04277, Leipzig (Süd)
Beschreibung: „Ich würde die Idee der Homosexualität gern musikalisieren: Sie existiert nur in ihren Rhythmen, ihren Intervallen und ihren Pausen, sie existiert nur durch ihre (dramatische) Bewegung. Sie konjugiert Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit in diesem Rhythmus des Erscheinens und des Verschwindens.“ (Guy Hocquenghem) Der französische Schwulenaktivist und Autor Guy Hocquenghem ist für aktuelle queere, identitätskritische Betrachtungen hochaktuell. Er und seine Gruppe FHAR prägten auch die Debatten in Westberlin und der frühen Bundesrepublik.

[4] Sexualität von Männern: Dritter Deutscher Männergesundheitsbericht
15. März 2017, 19:30 Uhr
Herausgeber*innen: Doris Bardehle, Theodor Klotz, Bettina Staudenmeyer, Heinz-Jürgen Voß
Ort: Frauenkultur Leipzig, Windscheidstr. 51, 04277, Leipzig (Süd)
Beschreibung: Das Thema Sexualität begegnet uns überall: in Filmen und Büchern, in der Werbung, in der Presse und im Internet. Doch wie sieht es mit der sexuellen Gesundheit in Deutschland wirklich aus? Obwohl das wissenschaftliche Interesse an männlicher Sexualität in den letzten Dekaden gewachsen ist, fehlen uns zu vielen Aspekten belastbare Daten. 40 Expertinnen und Experten analysieren in 31 Beiträgen den erreichten Stand, zeigen Defizite auf und geben umfangreiche Handlungsempfehlungen.

Weiterführende Links:
- http://www.leipziger-buchmesse.de/
- http://www.frauenkultur-leipzig.de/Programm/Programm.html
- https://www.psychosozial-verlag.de/catalog/index.php/cPath/2000_2130

Weitere Buchvorstellungen von "Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem" sind in: Zürich (7. März), Berlin (5. April), Regensburg (17. Mai), Wien (28. Mai), Merseburg (6. Juni), München, Essen etc.

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Sehr gern weise ich euch und Sie auf das neue Buch "Die Idee der Homosexualität musikalisieren: Zur Aktualität von Guy Hocquenghem" hin. Ich bin sehr stolz auf diesen Band! Er dürfte einige gute Diskussionen anregen. So gilt Hocquenghem als Vordenker der Queer Theorie - und ist er ein wichtiger Schwulenaktivist, der in Frankreich aktiv war und sich auch deutlich zu den schwulen Aktivitäten in Westberlin und der BRD positionierte. Richtungsweisend für den Band ist das Zitat von Guy Hocquenghem:

"Ich würde die Idee der Homosexualität gern musikalisieren: Sie existiert nur in ihren Rhythmen, ihren Intervallen und ihren Pausen, sie existiert nur durch ihre (dramatische) Bewegung. Sie konjugiert Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit in diesem Rhythmus des Erscheinens und des Verschwindens."
(Guy Hocquenghem, übersetzt von Salih Alexander Wolter)

Zum Buch haben Rüdiger Lautmann, Norbert Reck und ich mit Aufsätzen beigetragen; Salih Alexander Wolter hat einen Aufsatz von Guy Hocquenghem für das Buch wunderbar übersetzt. Ein schöner, runder Band! 🙂

Weitere Informationen zum Band:
https://www.psychosozial-verlag.de/2783

Interesse an Austausch:
Wer Interesse an Diskussion hat, kann gern ein Rezensionsexemplar bestellen und ihre*seine Perspektive beitragen. Dafür schreibt bitte an Melanie Fehr-Fichtner vom Psychosozial-Verlag: melanie.fehr-fichtner@psychosozial-verlag.de

Wenn es Interesse an einer Buchvorstellung oder Diskussionsveranstaltung gibt, dann sendet sehr gern mir eine Nachricht: Heinz-Jürgen Voß, voss_heinz@yahoo.de .

Gern weise ich auf ein paar Rezensionen aktueller Bücher hin, die ich für socialnet.de verfasst habe. Im Folgenden jeweils ein kurzer Auszug - und der Link zum Weiterlesen:

(1) “Queer Wars: Erfolge und Bedrohungen einer globalen Bewegung”; von Dennis Altman und Jonathan Symons:

Gegen westliche Bevormundung werden Altman und Symons noch deutlicher: „Radikale Ideen voranzutreiben oder eine zu große Sichtbarkeit herzustellen in Gesellschaften, in denen nicht jede Sexualität als eine legitime Identität aufgefasst wird, kann einen Rückschlag provozieren, der vorhandene sexuelle Freiheiten sogar wieder zurückdrängt.“ (S. 138) [...] Leichtgängig liefern Altman und Symons in Freundls Übersetzung dem deutschsprachigen Publikum einen Zugang zum internationalen Stand aktueller Debatten um die Emanzipation von LSBTIQ.

Rezensiert auf: socialnet, 26.1.2018 (Online).

(2) “Schweigen = Tod, Aktion = Leben. ACT UP in Deutschland 1989 bis 1993”; von Ulrich Würdemann:

Ulrich Würdemann liefert mit dem vorliegenden Band einen hervorragenden Einstieg in Betrachtungen zu ACT UP in Deutschland. Er räumt mit dem mitunter angenommenen Mythos auf, dass HIV/Aids-Aktivismus, Aidshilfen und Schwulenbewegung ineinander aufgingen. Vielmehr stellt er die Diskrepanzen zwischen ACT UP auf der einen Seite und Schwulenbewegung und Aidshilfen auf anderen Seiten heraus. Besonders betont er die gegen HIV-Positive feindliche Politik, wie sie vor allem von Peter Gauweiler und Horst Seehofer betrieben wurde.

Rezensiert auf: socialnet, 25.1.2018 (Online).

(3) “Demo. Für. Alle. Homophobie als Herausforderung”; von Detlef Grumbach (Hg.):

Der vorliegende Band formuliert zuallererst ein Unbehagen mit den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen. Rechte und reaktionäre Strömungen stellen, so die Autoren, eine zunehmende Bedrohung für LSBTIQ* dar – und Anhänger(_innen) von rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien und Initiativen fänden sich auch unter LSBTIQ* selbst. Wichtig am Band ist, dass er diese Verunsicherung transparent macht und mit einigen theoretischen Überlegungen unterfüttert. Gleichzeitig werden aus einigen Beiträgen Ansätze für Strategien gegen diese reaktionären Strömungen deutlich: Vielfach wird die Koalition mit anderen Gruppen angesprochen, die der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt in LSBTIQ* Rechnung tragen, aber auch mit anderen Marginalisierten zusammengehen sollte. Das Stichwort Intersektionalität taucht auf, auch das gemeinsame Streiten gegen Rassismus und Geschlechterhierarchie. Hier wird anzusetzen sein – und könnte mit einer Selbstreflexion schwuler Kontexte begonnen werden.

Rezensiert auf: socialnet, 24.1.2018 (Online).

(4) “Magnus Hirschfeld und seine Zeit”, von Manfred Herzer:

Das Buch ist ein unbedingtes Muss für alle diejenigen, die sich mit schwuler Geschichte im Allgemeinen und mit Magnus Hirschfeld und seinen Zeitgenoss_innen im Besonderen beschäftigen. Es stellt einen sehr guten Auftakt für die weitere Debatte dar.

Rezensiert auf: socialnet, 29.1.2018 (Online).

Gern kündige ich an - der Band erscheint im Februar 2018:

Die Idee der Homosexualität musikalisieren:
Zur Aktualität von Guy Hocquenghem

hg. von Heinz-Jürgen Voß,
mit Beiträgen von Guy Hocquenghem (übersetzt und mit Anmerkungen von Salih Alexander Wolter), Rüdiger Lautmann, Norbert Reck und Heinz-Jürgen Voß

Psychosozial-Verlag, Gießen
130 Seiten, 16,90 Euro
ISBN: 978-3-8379-2783-2
Verlagsinformation

Ich würde die Idee der Homosexualität gern musikalisieren: Sie existiert nur in ihren Rhythmen, ihren Intervallen und ihren Pausen, sie existiert nur durch ihre (dramatische) Bewegung. Sie konjugiert Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit in diesem Rhythmus des Erscheinens und des Verschwindens (Guy Hocquenghem)

Klappentext:
Guy Hocquenghems Essay »Das homosexuelle Verlangen« kann »als erstes Beispiel für das gelten, was heute Queer Theory heißt«, schrieb Douglas Crimp im Klappentext einer US-amerikanischen Neuausgabe des Buches. Der französische Aktivist und Theoretiker, Journalist und Romancier prägte in den 1970er und -80er Jahren die Geschichte der radikalen Schwulenbewegung nicht nur seines Landes, sondern auch der alten Bundesrepublik mit.

Während das Interesse an Hocquenghem in Frankreich und den USA wieder wächst, wird er im deutschsprachigen Raum heute kaum noch rezipiert. Doch die Lektüre lohnt sich, denn sie bietet Perspektiven, sexuelle Orientierung nicht starr, sondern »offen« und prozesshaft zu denken – eben »musikalisch«: Auch ein Ton tritt nur in Erscheinung, wenn er seine ganze Amplitude ausschöpft. 2018, fünfzig Jahre nach der sogenannten sexuellen Revolution und zum 30. Todestag von Guy Hocquenghem, unternehmen es die Autoren des vorliegenden Bandes, aktuelle identitäts- und rassismuskritische queere Positionen mit diesem Denker in Diskussion zu bringen.

Mit Beiträgen von Guy Hocquenghem, Rüdiger Lautmann, Norbert Reck und Heinz-Jürgen Voß

Description:
Guy Hocquenghem´s essay »Homosexual Desire« »may well be the first example of what we now call queer theory,« wrote Douglas Crimp on the back-cover blurb of a new US edition of this book. The French activist and theorist, journalist and novelist lived from 1946 to 1988 and helped shape the history of the radical gay movement in the 1970s and 1980s, not only of his country, but also of the old Federal Republic.

While the interest in Hocquenghem is growing again in France and the US, he is largely ignored today in the German-speaking world. But reading him is worthwhile, because he offers perspectives for thinking about sexual orientation not as something rigid but »open« and in process – something »musical«, that is: A sound also occurs only when it exhausts its entire amplitude. In 2018, fifty years after the so-called sexual revolution and on the thirtieth anniversary of the death of Guy Hocquenghem, the authors of the present volume undertake to bring current queer critiques of identity and racism to an exchange with this thinker.

With contributions by Guy Hocquenghem, Rüdiger Lautmann, Norbert Reck and Heinz-Jürgen Voß